Microsoft bringt mit Surface ein Konkurrenzprodukt zum iPad auf den Markt und tritt damit in den Wettbewerb zu etablierten Computerherstellern. Für eine solche Entscheidung brauchen Unternehmen Mut und klare Strategien im Produktmanagement. Fundierte prozessorientierte Ansätze können dabei unterstützen.
Die Konkurrenz schläft nicht. Der anhaltende Erfolg des iPads ruft das Produktmanagement von Microsoft auf den Plan. Gerade stellte Microsoft-Konzernchef Steve Ballmer mit "Surface" eine eigene Tablet-Entwicklung vor und greift damit den Konkurrenten Apple direkt an. Das neue Microsoft-Tablet verfügt über einen größeren Bildschirm als das iPad und eine integrierte Tastatur. Mit dem Einstieg in den Tablet-Markt will Microsoft zudem sein neues Betriebssystem Windows 8 promoten. Das Produkt soll laut Handelsblatt noch vor Weihnachten in den Handel kommen.
Insgesamt ist das Geschäft mit Tablet-PCs ein Wachstumsmarkt. Das amerikanische Marktforschungsunternehmen IDC prognostiziert aktuell, dass bis Ende diesen Jahres weltweit 107,4 Millionen Tablets verkauft werden.
Prozessorientierter Ansätze helfen bei Markt- und Potenzialanalysen
Microsoft tritt damit in direkte Konkurrenz zu etablierten Computerherstellern. Das ist für ein Softwarehaus sicher eine Strategie mit Risiken. Um solche Risiken genau abschätzen zu können, sollten Unternehmen ihre Strategie in einen strukturierten Prozess integrieren, so Klaus J. Aumayr, Geschäftsführer der Managementberatung MSG, Management Systems St. Gallen, in seinem Buch "Erfolgreiches Produktmanagement".
Ein einfaches Drei-Ebenen-Modell kann laut Aumayr das Produktmanagement bei dieser Aufgabe unterstützen. Die Prozessebenen unterscheiden sich dabei in dispositive, strategische und operative Ebene. Auf der dispositiven Ebene werden "zur Optimierung des ROI (Return on Investment) ein Produktportfolio erstellt, die jeweiligen Produkte oder Produktgruppenwerden nach Markt- und Wettbewerbsgesichtspunkten beurteilt, Grundstrategien für die Produkte abgeleitet und die Ressourcenzuordnung und Budgetierung vorgenommen." Die bildet später die Grundlage für den Produktmanager, um die Grundstrategie, die Ziele und den Budgetrahmen festzulegen (strategische Ebene). Demgegenüber geht es bei der operativen Ebene letztlich um die praktische Umsetzung.