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2020 | Book

Rückblick auf die Anfänge der Münchner Informatik

Dokumente, Belege, Veröffentlichungen und Erinnerungen von früh und lange Beteiligten

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About this book

Jura lernt man von Juristen und Medizin bei Medizinern. Von wem aber haben die beginnenden Informatiker aus den 1960er Jahren gelernt? Grenzüberschreitend natürlich von Pionieren unter Mathematikern, Physikern und Elektroingenieuren, doch auch von gänzlich anderen unerwartet zum Fach gewechselten. Das macht es so spannend, die Anfänge der Informatik zu verfolgen.Dieses Buch präsentiert eine einmalige Sammlung von Dokumenten, Fotos und vielgestaltigen Informationen. Es illustriert damit, wie sich die Münchner Informatik aus dem Nichts heraus entwickeln konnte.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung und Abgrenzung
Zusammenfassung
Allgemein wird akzeptiert, dass die Informatik – jedenfalls Deutschlands – ihren großen Durchbruch in München erlebte, wo sie ausgehend von der TH drei Informatik-Fakultäten und dazu das Leibniz-Rechenzentrum LRZ hervorbrachte. Es wird die Konstellation des Anfangs skizziert: Drei TH-Rektoren der frühen Nachkriegszeit – einer davon bald Kultusminister, ein weiterer Akademiepräsident - und ein Siemens-Vorstand waren äußerst hilfreich für den Aufbau einer Disziplin, von der damals die Bezeichnung "Informatik" noch nicht einmal existierte.
Gunther Schmidt
Kapitel 2. Ausgangssituation
Zusammenfassung
Als ich im Oktober 1962 im Mathematischen Institut meinen Dienst als Verwalter der Dienstgeschäfte eines Wissenschaftlichen Assistenten antrat, war gerade der zweite IFIP-Kongress mit 2800 Teilnehmern zu Ende gegangen, abgehalten von der TH München. Er markiert den Zeitpunkt des Übergangs von einem Institut für die Mathematik-Ausbildung der Ingenieure zu einem Institut mit Schwerpunkten in Numerik und Informatik. Es bereitete sich die völlige Umstrukturierung der Fakultäten der TH von 1968 vor. Die Elektroingenieure hatten mit dem Bau der PERM begonnen; parallel dazu forderte man erste Prinzipien des "Software Engineering" ein.
Gunther Schmidt
Kapitel 3. Aufwuchs der frühen Ressourcen
Zusammenfassung
Zu Beginn der 1960er Jahre waren die zu wenigen Dozenten mit der Mathematik für die Ingenieurausbildung bereits mehr als ausgelastet; dennoch stiegen die Studentenzahlen durch das Interesse für die Informatik stark. Es wird über den steten Kampf berichtet, entsprechend Professoren, Mitarbeiter, Mathematisch-Technische Assistenten und Techniker zu gewinnen, die es in dieser Frühphase eigentlich noch gar nicht geben konnte, sowie die Mittel und Stellen für deren Vergütung. Aus den ständig notwendigen Improvisationen der ersten Beteiligten entstand ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich auch in vielen außerwissenschaftlichen Aktivitäten äußerte.
Gunther Schmidt
Kapitel 4. Entstehung der Informatik
Zusammenfassung
Seit 1956 war die PERM auch formell in Betrieb. Nun mussten für deren Nutzung – zunächst vor allem in der Numerik – in geringerem Maße von der Maschine abhängige Programmiersprachen und dazu deren Compiler entstehen. Es waren die Bezüge zur klassischen mathematischen Ausbildung hinsichtlich der Rechengeräte und der darstellenden Geometrie neu zu konzipieren. Dann wurde 1973 ein Informatik-Fachbereich an der Bundeswehruniversität sowie 1969 die Gesellschaft für Informatik GI gegründet. Schließlich mussten die vielen Hilfswünsche von Bundes- und Landesministerien bzgl. aufzubauender EDV in langwährenden Bemühungen bedient werden.
Gunther Schmidt
Kapitel 5. Studiengang Informatik
Zusammenfassung
Es ist durchaus eine Frage der Einschätzung, was man bereits als Vorlesung zur Informatik bezeichnen möchte. Natürlich gab es an der TH München Vorlesungen zu den entsprechenden Verfahren und Geräten in den Mathematischen Praktika, vor allem im Institut für Angewandte Mathematik. Der Studiengang entwickelte sich seit 1967, während parallel im ersten informatikbezogenen Sonderforschungsbereich und in der Arbeitsgruppe für Betriebssysteme geforscht und die Programmiermethodik unter dem Kürzel CIP vorangebracht wurde. Bis in erste Lehrpläne für Schulen und Berufsoberschulen strahlte die Entwicklung aus.
Gunther Schmidt
Kapitel 6. Publikationen
Zusammenfassung
Gesammelt werden hier einige von Institutsmitgliedern der ersten Stunde geschriebene, herausgegebene oder übersetzte Bücher sowie von ihnen mitgegründete Zeitschriften. Da sind zunächst wenige aus den 1950er Jahren zu nennen. Dann ist es interessant zu verfolgen, wie Sauer und später Bauer nicht nur Bücher schrieben, (mit)herausgaben oder anregten, sondern Buchreihen. Es entstanden sogar drei Museumsführer für das Deutsche Museum und bereits erste rückblickende Jubiläumsbände.
Gunther Schmidt
Kapitel 7. Ehrungen und Würdigungen
Zusammenfassung
Hier werden einige Ehrungen für Sauer, Bauer und Samelson angezeigt; darunter mehrere Ehrendoktorate. Es wurden aber auch ein Hörsaal, Bauten und Straßen, resp. ein Platz in einer anderen Stadt nach ihnen benannt, ein Relief wie auch eine Büste gefertigt, sowie eine U-Bahn-Station mit großflächigen farbigen Tafeln unter Bezug auf ihr Werk ausgeschmückt.
Gunther Schmidt
Kapitel 8. Nachwort
Zusammenfassung
Um die Größenordnung des damals initiierten Umbruchs noch einmal zu betonen, sind frappierende Notizen angefügt. Im Verhältnis zu dem, was uns heute mit vielleicht 256 GB für das Handy angeboten wird, ist der schon erwähnte Trommelspeicher der PERM um den Faktor 16 Millionen kleiner! An derartige Faktoren der Miniaturisierung haben wir uns zwar inzwischen gewöhnt, doch ohne das so recht nachvollziehen zu können. Verglichen wird es daher plakativ in Richtung einer entsprechenden Vergrößerung.
Gunther Schmidt
Backmatter
Metadata
Title
Rückblick auf die Anfänge der Münchner Informatik
Author
Univ.-Prof. Dr. Gunther Schmidt
Copyright Year
2020
Electronic ISBN
978-3-658-28755-9
Print ISBN
978-3-658-28754-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-28755-9

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