Zusammenfassung
Im Zuge des Nachvollzuges des bisher Explizierten werden sukzessive zwei pädagogische Konstrukte entwickelt, die voneinander abhängig sind. Zum einen wird der Bildungsbegriff Neuraths formuliert, zum anderen das Darstellungskonzept, das aus dem Bildungsbegriff hervorgeht. Dabei wir das Darstellungskonzept anhand seiner vermittlungsmethodischen Prinzipien, seines Bedingungsgefüge sowie der kognitiven Fähigkeit, an die es anknüpft, definiert und dieses Vorgehen als Muster zukünftiger Explikationen anempfohlen.
Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, inwiefern mit Neurath zu programmatischen Schlussfolgerungen für die Pädagogik zu gelangen ist:
Für die Pädagogik als Profession kann mit Neurath gelten, dass der praktizierende Pädagoge ein Transformator, ein Techniker ist, dessen Fokus innerhalb komplexer Vermittlungsgefüge nicht auf der Didaktik liegt, welche (lediglich) normativ gesetzt ist. Innerhalb eines gegebenen, praktischen Bedingungsfeldes ist es vielmehr die Vermittlungsmethode, die als Variable potentielle Lösungen praktischer Probleme verspricht und deren Fokussierung deshalb angezeigt ist.
Für die Pädagogik als Disziplin gilt dementsprechend mit Neurath, dass sie einem naturwissenschaftlich geprägten Verständnis zu folgen und die Vermittlungsmethode als ihren theoretischen Betrachtungs- und empirischen Untersuchungsgegenstand zu definieren hat. Dieser Anspruch führt notwendig zu dem erziehungswissenschaftlichen Programm, sich der systematischen Entfaltung einer allgemeinen Methodentheorie zu widmen. Hierzu sind die Prinzipien der Bildpädagogik als Analysekritierien weiterer Methodenbeschreibungen nutzbar und dahingehend zu prüfen, ob sie sich als Momente einer allgemeinen Methodentheorie bewähren.