Schütze, Rolf A. (Hrsg.): Institutionelle Schiedsgerichtsbarkeit

Auszug

Schon seit langem hat der Versicherungssektor die Vorzüge des Schiedsverfahrens gegenüber einem Verfahren vor den staatlichen Gerichten erkannt. Zu nennen sind insbesondere die Vertraulichkeit des Verfahrens, die Möglichkeit der Parteien zur Auswahl fachlich kenntnisreicher Schiedsrichter und – wenngleich diese Erwartung sich in der Praxis nicht immer erfüllt – eine Zeit- und Kostenersparnis. Dabei sind Streitigkeiten zwischen Versicherern und Verbrauchern zwar schiedsfähig (zum Formerfordernis für die Schiedsabrede s. § 1031 Abs. 5 S. 1 ZPO); in der Praxis stehen jedoch diejenigen Fälle ganz im Vordergrund, in denen es sich beim Versicherungsnehmer um einen Unternehmer handelt. Häufig sehen Schiedsklauseln vor, dass sich das Verfahren nach den Regeln einer Institution richten soll. In Deutschland ist insbesondere die Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) mit Sitz in Köln zu nennen, deren Regeln nicht selten auch von Parteien mit Sitz im Ausland vereinbart werden. Auf internationaler Ebene spielt die International Chamber of Commerce (ICC) mit Sitz in Paris eine herausgehobene Rolle. …