Das Verbundprojekt Radarglass hat ein Schichtsystem entwickelt, um Radarsensoren in Pkw-Frontscheinwerfern zu integrieren. Das von Radarglass entwickelte System wurde bereits zum Patent angemeldet.
Das Verbundprojekt Radarglass entwickelt die unauffällige Integration von Radarsensoren in Frontscheinwerfern.
Fraunhofer ILT Aachen
Das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT aus Aachen, das Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP aus Dresden und das Institut für Hochfrequenztechnik IHF der RWTH Aachen haben im Verbundprojekt Radarglass ein Dünnschichtsystem entwickelt, um Radarsensoren in Scheinwerfern zu integrieren. "Es ist die perfekte Position, denn dort decken sie den Nah- und Fernbereich komplett ab und erlauben auch einen Blick zur Seite", sagt Dipl.-Phys. Patrick Gretzki, Wissenschaftler in der Gruppe Mikro- und Nanostrukturierung am Fraunhofer ILT. Zudem sorge die Wärmeentwicklung der Scheinwerfer dafür, dass bei widrigen Wetterbedingungen die Sensoren frei von Eis und Schnee bleiben.
Im Projekt Radarglass wurde eine funktionale, elektrisch leitfähige Dünnschicht für die Innenseite der Scheinwerferabdeckung entwickelt, welche die Kriterien für den Scheinwerfer- und Radar-Einsatz erfüllt. Mit ihr lässt sich der Radarstrahl gezielt formen und lenken. Zur Erfassung von Fußgängern wird Radarstrahl beispielsweise zur Seite gelenkt. Zur Lenkung des Radarstrahl werden kleine Elemente der Beschichtung präzise strukturiert, sodass diese als Antennen für die Radarwellen fungieren können. Dazu wurde am Fraunhofer ILT ein Laserprozess zur Erzeugung der Antennenelemente entwickelt. Mithilfe von Simulationen entwickeln die Radarglass-Partner Strukturen für die gezielte Manipulation von Radarwellen im Bereich um 77 Gigahertz. In der nächsten Projektphase soll das System in einen realen Scheinwerfer eingebaut werden.