Skip to main content
Top

2007 | Book

sentha — seniorengerechte Technik im häuslichen Alltag

Ein Forschungsbericht mit integriertem Roman

Editors: Professor Wolfgang Friesdorf, Professor Achim Heine

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

insite
SEARCH

About this book

Zu den bevorzugten Wertvorstellungen unserer Gesellschaft zählt die Möglichkeit, sein Leben selbständig zu gestalten. Da der der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung stark wachsen wird und die Menschen in diesem Lebensabschnitt einen eigenen Haushalt führen möchten sind altersgerechte Geräte im Haushalt erforderlich, die die Selbständigkeit im häuslichen Alltag unterstützen.

Dieses bedeutsame Feld wurde bislang kaum bearbeitet, vielmehr stoßen viele so genannte "seniorengerechte" Geräte auf Ablehnung, weil sie aus der Behinderten- oder Rehabilitationstechnik abgeleitet wurden. Eine stärkere Orientierung an den Bedürfnissen selbstständiger älterer Menschen in der Entwicklung von Haushaltsgeräten ist erforderlich, um nutzer- und produktbezogene Fragestellungen zu verknüpfen.

Dem Buch liegt eine langjährige Forschungstätigkeit im Rahmen des von Prof. Beitz initiierten und DFG-geförderten Projekts "SENTHA - seniorengerechte Technik im häuslichen Alltag" der TU Berlin zugrunde. In einer multidisziplinären Forschergruppe arbeiteten Ingenieure, Arbeitswissenschaftler, Designer und Soziologen zusammen, um Grundlagen für neue Produkte und Dienstleistungen für Senioren zu entwickeln. Von Beginn an wurden auch Senioren in die Forschung eingebunden, die als "Senior Research Group" auch heute noch tätig sind. Bereiche der alltäglichen Lebensführung, in denen ältere Menschen Schwierigkeiten haben, wurden in dem interdisziplinären und kooperationsintensiven Forschungsprogramm der beteiligten Disziplinen erkannt und analysiert.

Table of Contents

Frontmatter
1.. Einführung
Auszug
Dieses Buch präsentiert die Ergebnisse einer sechsjährigen Forschungsarbeit zu seniorengerechter Technik im häuslichen Alltag. Sieben wissenschaftliche Disziplinen haben, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, unter dem Namen sentha (seniorengerechte Technik im häuslichen Alltag) in Berlin zusammengewirkt und in enger Kooperation mit engagierten Senioren/innen und Partnern aus Industrie und Dienstleistungen die Möglichkeiten und Grenzen technikgestützter selbstständiger Lebensführung von Senioren/innen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven erforscht. Wir haben dabei das Wissen zum Umgang mit Technik durch žltere vertieft, neue partizipative Methoden der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen für ältere Menschen entwickelt und exemplarisch auch neue Ideen und Konzepte präsentiert.
Hans-Liudger Dienel
2.. Die Senioren
Auszug
Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland ist durch ein dreifaches Altern geprägt. Zukünftig wird es nicht nur absolut betrachtet mehr alte Menschen geben, sondern ihr Anteil wird auch relativ im Vergleich mit jüngeren Altersgruppen steigen (Schlussbericht der Enquête-Kommission »Demographischer Wandel «). In Deutschland sind gegenwärtig etwa 22% der Bevölkerung 60 Jahre oder älter; im Jahr 2050 werden es 36% sein. Die Prognose des 4. Altenberichts (2002) geht von einem Wachstum der Altersgruppe der 80- bis 90- Jährigen bis ins Jahr 2050 um 160% und dem der über 90-Jährigen um sogar 256% aus.
Sibylle Meyer, Heidrun Mollenkopf, Eva Schulze
3.. Digitale Vernetzung — Smart-Home
Auszug
Smart-Home steht für die Integration von Technologien und Diensten in der häuslichen Umgebung mit dem Ziel, die Sicherheit, die Kommunikation, den Komfort und die Energieeinsparung zu verbessern (van Berlo & Ekberg 1998).
Der gesamte Smart-Home-Bereich ist jedoch wesentlich komplexer; die technischen Aspekte umfassen dabei lediglich einen kleinen Teil. Es zeigt sich — wie auch bei anderen sentha-Teilbereichen — dass der Benutzer im Mittelpunkt stehen muss und sich die Technik seinen Wünschen und Anforderungen unterzuordnen hat.
Klaus Fellbaum, Maik Hampicke
4.. Die sentha-Methode für die Konzeption seniorengerechter Produkte
Auszug
Wie entstehen seniorengerechte Produkte und Dienstleistungen für die selbstständige Lebensführung im Alter? Im folgenden Kapitel werden die Bausteine einer neuen Methode für die Generierung neuer Produktkonzepte vorgestellt, welche die klassischen Methoden der Produktentwicklung, wie sie etwa von der Konstruktionsmethodik (Pahl/Beitz) seit den 1970er Jahren entwickelt wurde, nicht ersetzen, sondern ergänzen sollen.
Hans-Liudger Dienel, Alexander Peine, Christine von Blanckenburg, Heather Cameron
5.. Die Produktgestaltung
Auszug
Frage (F): Wie würdet Ihr das Selbstverständnis der Disziplin Design innerhalb des DFG-Projekts sentha beschreiben?
Karin Schmidt-Ruhland (KSR): Für uns bedeutet Produktgestaltung und Design nicht nur die Gestaltung der Form. Das heiβt, es geht für uns bei Design nicht nur um das Produkt <an sich>, sondern Design ist immer in kulturelle und soziale Zusammenhänge eingebettet. Dies bezieht den Umgang mit den Dingen, aber auch das Verständnis für die Zielgruppe — hier die Senioren — mit ein. Damit haben wir die traditionelle Objektfixierung der Designer aufgegeben.
Karin Schmidt-Ruhland, Matthias Knigge, Achim Heine
6.. Produktentwicklung mit Senioren
Auszug
Die Integration von Nutzern in den Produktentwicklungsprozess wird für viele Unternehmen, die sie noch nicht praktizieren, eine Notwendigkeit werden müssen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen. Obwohl schon in den 50er Jahren die Berücksichtigung des Kunden gefordert wurde, war noch zu Beginn der 70er Jahre in der Literatur zu lesen, wie Produkte geplant und entwickelt werden können, ohne dass das Wort »Kunde« oder »Nutzer » fiel. Die Kunden galten lediglich als interessante allgemeine Quelle für Anregungen. Der Begriff Kundennähe rückte erst in den frühen 80er Jahren in den Fokus von Forschung und Praxis als Erfolgsfaktor.
Tamara Reinicke, Lucienne Blessing
7.. Schlusswort
Auszug
Wir hoffen, dass Sie durch dieses Buch — durch die Kombination von Forschungsbericht und Roman — ein umfassendes Verständnis für die Situation von älteren Menschen in unserer Gesellschaft entwickeln konnten und dass Sie die Möglichkeiten erahnen, die Technik und Dienstleistungen eröffnen. Wichtig ist für uns vor allem, den demographischen Wandel nicht als Gefahr zu begreifen, sondern als Chance! Presse, Radio und Fernsehen bringen uns dabei groβes Interesse entgegen — diese Themen sind medienwirksam: Senioren werden zunehmend aktiv. Die Politik erkennt die Relevanz der Forschung. Die Industrie entdeckt einen neuen Markt.
Wolfgang Friesdorf
8.. Literatur
Auszug
Alterssicherungsbericht 2001: Ergänzender Bericht der Bundesregierung zum Rentenversicherungsbericht 2001 über die Leistungen der ganz oder teilweise öffentlich finanzierten Alterssicherungssysteme, deren Finanzierung, die Einkommenssituation der Leistungsbezieher und das Zusammentreffen von Leistungen der Alterssicherungssysteme gemäβ § 154 Abs. 3 SGB VI. Deutscher Bundestag, Drucksache 14/7640. Berlin (23.11.2001).
9.. Bildnachweise:
10.. Projekte an der Universität der Künste Berlin
11.. Teilprojekte
Backmatter
Metadata
Title
sentha — seniorengerechte Technik im häuslichen Alltag
Editors
Professor Wolfgang Friesdorf
Professor Achim Heine
Copyright Year
2007
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-540-32818-6
Print ISBN
978-3-540-32817-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-540-32818-6

Premium Partners