Skip to main content
Top

2022 | OriginalPaper | Chapter

18. Soziale Beziehungen bei Pierpaolo Donati

Author : Claudia Christin Hubert

Published in: Dialogkultur

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.

search-config
loading …

Zusammenfassung

In diesem Kapitel wird das Konzept der sozialen Beziehungen Pierpaolo Donatis dargestellt.

Dont have a licence yet? Then find out more about our products and how to get one now:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Footnotes
3
Watzlawick und Schulz von Thun stimmen dieser Aussage zu, da alles soziale Handeln Kommunikation ist, welche von ihnen als eine Beziehung angesehen wird. Dies wird auch darin deutlich, dass die Kommunikation immer auch eine Beziehungsebene enthält (vgl. Watzlawick 2015: 19 / schulz-von-thun.de 4).
 
4
Hier stellt sich die Frage, ob es nicht doch möglich wäre gewisse Idealtypen von sozialen Beziehungen zu beschreiben. Der Begriff Idealtypus impliziert ja, dass das Phänomen nicht eins zu eins in der Realität vorkommen wird, und dennoch ließen sich so gewisse gemeinsame Merkmale für eine Gruppe von sozialen Beziehungen darstellen und beschreiben. Warum er dies nicht getan, darauf habe ich bisher leider keine Antwort gefunden.
 
5
Wie bei der Beschreibung des dialogischen Prinzips von Buber bereits deutlich wurde, ist der Dialog durchaus als eine Beziehung zu sehen. Auch aus handlungstheoretischer Sicht kann dies begründet werden, sind doch soziale Beziehungen nichts anderes als wiederholte, aufeinander bezogene soziale Handlungen. Watzlawick folgend wird die soziale Beziehung dann durch eine aufeinander abgestimmte Kommunikation aufgebaut. Kommunikation, bzw. Dialog und soziale Beziehungen sind somit miteinander verbunden. Mehr noch: die
Kommunikation; der Dialog an sich kann als eine Form der sozialen Beziehung angesehen werden. Da sie je nach Situation und Gegenüber angepasst werden sollte, um so die Verständigung zu gewährleisten, kann keine allgemeingültige, konkrete Form des Dialogs festgelegt werden. Wohl aber lassen sich Merkmale finden und Haltungen der Akteure beschreiben, die ihn aufbauen und gewährleisten. So bestehen für alle genannten Theorien der Dialog bzw. die (soziale) Beziehungen aus (mindestens) drei Elementen: aus mindestens zwei Akteuren (Elemente eins und zwei) und die Beziehung, die zwischen ihnen steht und durch ihr gegenseitig abgestimmtes Verhalten entsteht. Alle sehen die Beziehung als dem Menschen inhärent an, verankert in seinem Mensch-Sein: „Man kann nicht nicht kommunizieren“; der Mensch kann sich nicht nicht Verhalten. Die Beziehung lässt den Menschen erst Mensch sein und macht Entwicklung möglich. Beziehungen – sei es die Ich-Du, die Ich-Es oder die soziale Beziehung – sind immer auf eine gewisse Gegenseitigkeit angelegt91. Dabei stellt die Beziehung eine Realität sui generis dar – eine Realität, die zwar aus dem aufeinander abgestimmten Handeln, der Kommunikation bzw. der Einstellung der Akteure hervor geht, jedoch nicht als reine Summer derselben angesehen werden kann, sondern diese übersteigt – hier geht Donati weiter als die anderen Theoretiker. Dies verdeutlicht warum der Dialog als Instrument der Wissensgewinnung, der Anteilhabe an der Wahrheit, dem Logos angesehen werden kann – ohne diese Übersteigung der Fähigkeiten und Eigenschaften der Einzelnen wäre dies nicht oder aber nur begrenzt möglich. Die Beziehung ereignet sich dabei im Hier und Jetzt, da sie durch das Handeln erst entsteht, verändert oder aber verstetigt werden kann. Aus diesem Grund ist sie auch schwer zu fassen und zu beschreiben. Hilfreich ist hier der Begriff des Idealtypus. Mit seiner Hilfe ist es möglich den Dialog als eine Form sozialer Beziehungen darzustellen, ohne seine Veränderbarkeit durch die Akteure zu negieren, da er die Beschreibung von Charakteristiken eines Phänomens und dem Abweichen von ihnen miteinander verbindet. Einen beschriebenen Idealtypus wird man in der Realität so nicht finden.
 
Metadata
Title
Soziale Beziehungen bei Pierpaolo Donati
Author
Claudia Christin Hubert
Copyright Year
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-37801-1_18