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2008 | Book

Sozialkapital

Grundlagen von Gesundheit und Unternehmenserfolg

Authors: Bernhard Badura, Wolfgang Greiner, Petra Rixgens, Max Ueberle, Martina Behr

Publisher: Springer Berlin Heidelberg

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About this book

Die fortschreitende Globalisierung erzeugt einen permanenten Handlungsdruck, der hierzulande ebenso wie in zahlreichen anderen hochentwickelten Gesellschaften mit einer älter werdenden Bevölkerung bewältigt werden muss. In Unternehmen erfordert dies ein Mehr an Mitarbeiterorientierung, eine Aufwertung der Personalarbeit und ein leistungsfähiges Betriebliches Gesundheitsmanagement. Das Sozialkapital verdient dabei wegen seiner Effekte auf die Gesundheit und den Unternehmenserfolg eine stärkere Beachtung.

Gegenstand der vorliegenden Publikation ist ein Vergleich von fünf Unternehmen: ihres Sozialkapitals und seiner Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter und die Betriebsergebnisse. Es werden konkrete Vorschläge gemacht, wie sich das betriebliche Sozialkapital in Unternehmen messen und stärken lässt und welche Kennzahlen für das Controlling von Sozialkapital und Gesundheit der Mitarbeiter besonders geeignet sind.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einführung: Mitarbeiterorientierung durch menschengerechte Kooperation
Zusammenfassung
Gegenstand dieser Studie sind Wirtschaftsunternehmen. Unser Erkenntnisinteresse geht gleichwohl über eine betriebswirtschaftliche Betrachtungsweise hinaus, weil – so unsere zentrale Annahme – Gesundheit und Unternehmenserfolg maßgeblich von nichtökonomischen Bedingungen abhängen. Im Folgenden wird die These vertreten, dass die Entwicklung des modernen Kapitalismus durch Rückgriff auf Jahrtausende lang erprobte Formen Nutzen stiftender Kooperation möglich wurde. Wenn es zutrifft, dass Werte schaffende Netzwerke immer wichtiger werden für den Unternehmenserfolg, dann erhält auch die Frage nach den Funktionsbedingungen sozialer Netzwerke ein sehr viel größeres Gewicht sowie die Abschätzung und Förderung dieser unsichtbaren Bedingungen sichtbarer Ergebnisse.
2. Außerökonomische Bedingungen wirtschaftlichen Erfolgs
Zusammenfassung
Die Arbeitswelt hochentwickelter Gesellschaften hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten tiefgreifend gewandelt. Eine zunehmende globale Verflechtung der Wirtschaft und eine enorm gewachsene Bedeutung internationaler Finanzmärkte haben den Wettbewerbsdruck auf die Unternehmen dramatisch erhöht, ebenso ihre Verwundbarkeit durch krisenhafte Entwicklungen in geographisch weit entfernten Regionen. Die gewählten Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen lauten Deregulierung, Downsizing, Outsourcing, Fusion oder Zukauf. Für die davon betroffenen Beschäftigten hat dies sehr häufig einschneidende Konsequenzen in Form von Arbeitsplatzverlust, Arbeitsplatzunsicherheit, steigender Arbeitsbelastung, sinkender Transparenz, zunehmendem Misstrauen gegenüber Vorgesetzten, der Unternehmensführung und oft auch gegenüber den eigenen Arbeitskollegen. Die Folgen dieser Entwicklung sind bisher erst ansatzweise erforscht. Darüber, wie sich Arbeitsplatzunsicherheit, abnehmende lokale oder nationale Beeinflussbarkeit des Wirtschaftsgeschehens und seine zunehmende Intransparenz auf Arbeitsverhalten und Beschäftigungsfähigkeit auswirken, liegt wenig Wissen vor (Badura et al. 2006).
3. Das Unternehmensmodell – Elemente und Zusammenhänge
Zusammenfassung
Unternehmen lassen sich aus unterschiedlicher Perspektive betrachten, zum Beispiel aus betriebswirtschaftlicher, technischer, psychologischer oder soziologischer Sicht. Eher neu ist die gesundheitswissenschaftliche Perspektive und die hier aufgeworfene Frage, inwieweit Arbeit und Organisation auf das psychische und körperliche Befinden Einfluss nehmen, mit Folgen für die Leistungsfähigkeit einzelner Mitglieder, einer Abteilung oder eines ganzen Betriebes. Im Folgenden wird eine Verknüpfung soziologischer, gesundheitswissenschaftlicher und betriebswirtschaftlicher Perspektiven versucht. Zentral dabei ist die Annahme, dass sich Organisationen nicht nur in ihrer Ausstattung mit Sach- oder Humankapital unterscheiden, sondern in gleichem Maße auch in ihrer Ausstattung mit Sozialkapital. Sozialkapital ist dabei als immaterieller Vermögenswert zu sehen, der auf die Gesundheit der Organisationsmitglieder und auf das Betriebsergebnis Einfluss nimmt.
4. Gegenstand, Vorgehensweisen und Methoden
Zusammenfassung
Nachfolgend werden Gegenstand, Vorgehensweisen und Methoden der Studie erläutert. Im ersten Teilkapitel werden die untersuchten Unternehmen, das Vorgehen bei der Mitarbeiterbefragung sowie die Inhalte des eingesetzten Fragebogens vorgestellt. Die Beschreibung der wichtigsten Stichprobenmerkmale rundet dieses Kapitel ab. Im zweiten Teilkapitel steht das methodische Vorgehen bei der Erhebung der ökonomischen Kennzahlen in den einzelnen Betrieben im Vordergrund. Im letzten Teil wird schließlich das Vorgehen bei der Zusammenführung der sozialwissenschaftlichen Befragungsdaten mit den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen erläutert.
5. Sozialkapital, Gesundheit und Betriebsergebnis
Zusammenfassung
Im Folgenden werden zunächst die sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Ergebnisse der Studie zu den Zusammenhängen zwischen „Treibern“ und „Frühindikatoren“ sowie den wahrgenommenen „Spätindikatoren“ vorgestellt, wie sie mit Hilfe der Mitarbeiterbefragung ermittelt wurden. Im zweiten Teil dieses Kapitels werden Ergebnisse der Studie zu den Zusammenhängen zwischen „Treibern“ und betriebswirtschaftlichen „Spätindikatoren“ betrachtet. Dazu wurden die Daten aus der Mitarbeiterbefragung und Routinedaten der beteiligten Unternehmen zusammengeführt.
6. Folgerungen
Zusammenfassung
Das Sozialkapital von Gruppen, Organisationen und Regionen ist von bisher unterschätzter Bedeutung für ihre Leistungsfähigkeit wie auch für das Wohlbefinden und die Gesundheit ihrer Mitglieder. In Wissenschaft und Gesellschaft zeichnen sich, wie im Eingangskapitel skizziert wurde, Trends ab, die es bei einer menschengerechten Gestaltung von Arbeit und Organisation zu beachten gilt: die Relativierung kognitiver Fähigkeiten und Prozesse zugunsten von Emotionen und Biologie; die Relativierung materieller zugunsten immaterieller Bedingungen und Anreize; die Aufwertung horizontaler gegenüber vertikaler Koordination und Kooperation. Der Sozialkapitalansatz gewinnt seine Attraktivität aus seiner multifunktionalen und interdisziplinären Anwendbarkeit in einer sich rapide verändernden Lebens- und Arbeitswelt.
Backmatter
Metadata
Title
Sozialkapital
Authors
Bernhard Badura
Wolfgang Greiner
Petra Rixgens
Max Ueberle
Martina Behr
Copyright Year
2008
Publisher
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-540-69957-6
Print ISBN
978-3-540-77748-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-540-69957-6

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