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31-01-2018 | Spareinlagen | Nachricht | Article

Deutsche sind fleißige Sparer trotz Niedrigzins

Author: Elke Pohl

2:30 min reading time

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Ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent im Jahr 2018 prognostizierten die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe bei ihrer Konjunkturprognose in Berlin. Aber auch andere Trends haben die Experten im Blick.

Im Jahr 2017 lag das Wirtschaftswachstum in Deutschland 2,2 Prozent über dem Vorjahr, so dass die deutsche Wirtschaft zum achten Mal in Folge gewachsen ist – und das mit steigendem Tempo. Die prognostizierten 2,3 Prozent für 2018 seien Freude und Verpflichtung zugleich, betonte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg, stellvertretend für die neun Kollegen, die an der Erarbeitung der Prognose für 2018 beteiligt waren. Für die Eurozone wird ein Wachstum von 2,1 Prozent vorausgesagt, wobei auch hier der Aufschwung wieder breiter aufgestellt ist.

Die Inflation in Deutschland wird 2018 laut dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) wahrscheinlich um 1,8 Prozent und im Euro-Raum um 1,5 Prozent liegen und damit etwa auf dem Niveau des Jahres 2017. Deflationsrisiken seien somit keine zu befürchten, so dass die Stabilisierungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) langsam auslaufen sollten. "Die Zinsen bleiben noch niedrig und 2018 ist auch noch keine Zinswende zu erwarten", wie Burkert betonte: "Insgesamt wird es eine eher langsame Entwicklung geben, die Anomalie negativer Renditen geht aber dem Ende entgegen." Er rechnet ab 2019 zwar wieder mit ersten Zinsschritten nach oben. "Der Patient wird von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt. Von einer Entlassung kann aber noch keine Rede sein“, so Burkert.

Deutsche sparen ungebrochen

Die stabile und wachsende Beschäftigung in Deutschland führt nicht zu extrem ansteigendem Konsum. Dieser habe sich im Gegenteil leicht unterproportional erhöht. Denn: "Trotz anhaltend niedriger Zinsen bleibt der Sparfleiß der Deutschen ungebrochen“, merkte Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, an. Für 2018 wird mit einer Sparquote von 9,8 Prozent gerechnet. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland verlaufe auf breiter Basis, erklärt er. Starker Export, gute Inlandsnachfrage dank hervorragender Arbeitsmarktsituation und Investitionen als Konjunkturmotor seien die wichtigsten Eckpunkte. Finanzierungsengpässe für die Industrie sieht er nicht.

Firmen als wichtigste Innovatoren

Unternehmen seien zudem die wichtigsten Träger von Innovationen. Ihre Forschungsausgaben seien mehr als doppelt so hoch wie die des Staates. Auch kleine Firmen unternehmen große Anstrengungen. Der Staat müsse hierbei ein verlässlicher Partner sein und sich insbesondere um einen Ausbau der Breitband-Infrastruktur kümmern. "Deutschland ist hier zurückgefallen", betonte Schleweis. Nur 42 Prozent der Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten hätten Zugang zu schnellem Internet mit mehr als 30 Megabyte pro Sekunde. Das verhindere Gewerbeansiedlungen und fördere letztlich die Entvölkerung von Gebieten. In Vergleich dazu haben in Dänemark 73, in den Niederlanden 65, in Schweden 64 und in Portugal 58 Prozent der Unternehmen schnellen Zugang zum Web.

Roboter senken die Lohnquote

Bei der Robotertechnik betonte Uwe Burkert deren negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt vor allem im Verarbeitenden Gewerbe. Ein zusätzlicher Roboter ersetze hier rund zwei Arbeitnehmer. Zwischen 1994 und 2014 gingen laut Burkert auf diese Weise rund 275.000 Stellen verloren. Zudem vermutet er, dass die Sorge um die Stellen zur Lohnzurückhaltung bei Arbeitnehmern führt. Letztlich sei die Lohnquote in Deutschland auch dadurch gesunken, und lediglich hoch qualifizierte Arbeitskräfte hätten vom Robotereinsatz profitiert.

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