2012 | OriginalPaper | Chapter
Technische Anwendungen
Authors : Norbert Welsch, Dr. Claus Chr. Liebmann
Published in: Farben
Publisher: Spektrum Akademischer Verlag
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Seit Jahrhunderten nutzen Chemiker die Farbigkeit von Lösungen und die Farbe der bei chemischen Umsetzungen im Reagenzglas entstehenden Niederschläge zu analytischen Zwecken. Zunächst beschränkte sich ihre Anwendung auf die qualitative Analyse. Eine Probelösung nahm nach der Behandlung mit einem Reagenz entweder einen bestimmten Farbton an oder eben nicht, wenn sich der gesuchte Stoff nicht in der Probe befand. Auch die Beurteilung der Flammenfärbung bei Verdacht auf bestimmte Metallionen gehört in diese Kategorie. Im Laufe des 20. Jahrhunderts durchlief die instrumenteile Analytik eine stürmische Entwicklung; immer mehr exakte Messgeräte kamen zum Einsatz. Insbesondere wurden die Methoden der Spektroskopie im ultravioletten, im infraroten und auch im sichtbaren Wellenlängenbereich stark verfeinert. Nun konnte nicht nur das Vorhandensein einer bestimmten Farbe nachgewiesen werden, sondern darüber hinaus wurde die Intensität der Färbung im Vergleich zu einem Standard bestimmt. Über bestehende lineare Zusammenhänge zwischen Konzentration und Absorption bzw. über Eichkurven konnten so exakte quantitative Analysen aufgrund von Färbungen durchgeführt werden. Heute ist kein analytisches Labor mehr denkbar ohne UV-Visible-Spektrometer und viele andere, auf farbigem Licht beruhende Messgeräte. Und schon lange sind es nicht mehr nur die Chemiker, die die Farbigkeit von Substanzen nutzen. In der Biologie, der Medizin und allen anderen, mit Substanzen umgehenden Wissenschaftszweigen wird mit Farbtests gearbeitet.