5. Teilhabe: Normative Vorgaben und empirische Befunde in Österreich

Forschung bedarf der empirischen Befunde zur Prüfung aufgestellter Vermutungen (Hypothesen). Ein dichter Bestand von Einzelbefunden lässt detaillierte Einblicke ins Teilhabegeschehen während des Älterwerdens zu. In der Sozialgerontologie entspricht es der Forschungspraxis, eine Einteilung der gesellschaftlichen Gesamtheit in wirtschaftliche, soziale, politische und kulturelle Sektoren vorzunehmen und diese voneinander analytisch zu trennen. Diese Art der Differenzierung entspringt soziologischen Gesellschaftstheorien und hat in der Geschichte dieser Wissenschaft so weit geführt, dass sogar diesen Kennungen entsprechende Systeme voneinander unterschieden wurden, die angeblich nach ihren je eigenen Regeln selbstherrlich funktionieren. Wiewohl dagegen viele Argumente eingesetzt werden können, werden sie hier beibehalten. Es hätte keinen erkennbaren Zweck, im Zuge einer Konzeptualisierung von Teilhabe die Begriffe und ihre Relationen völlig neu benennen zu wollen. Es wird daher die Differenzierung in wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Teilhabe im Alter beibehalten. Im Sinne einer möglichst komplexen Sicht der Einzelergebnisse werden sie zu sogenannten Kontexthypothesen verdichtet.