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2015 | Book

Ubiquitärer E-Service für Konsumenten

Die Perspektive der Theorie Psychologischer Reaktanz

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About this book

Christian Arnold arbeitet heraus, dass der Einsatz kontextsensitiver elektronischer Assistenzfunktionen dann mit der Verlagerung von Entscheidungskompetenzen zugunsten des Anbieters einhergeht, wenn die Serviceerbringung anbieterseitig gelenkt ist und die partiell autonome Vorbereitung und/oder Durchführung von Kommunikations- und Transaktionsprozessen umfasst. Dies kann konsumentenseitige Prozesse einleiten, die auf die Restauration des Entscheidungsspielraums zielen und gegen den Serviceerbringer oder gegen die konkrete Leistungserbringung gerichtet sind.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die zunehmende Durchdringung der Gesellschaft mit Informationstechnologien wurde zwar bereits im Jahr 1979 von Nora und Minc diagnostiziert und mit dem Begriff Informatisierung belegt. Mattern, der als einer der prominentesten deutschsprachigen Vertreter des Ubiquitous Computing (ubiquitäre oder allgegenwärtige Computer) gilt, geht allerdings einen entscheidenden Schritt weiter: Er prognostiziert die umfassende Durchsetzung ubiquitärer Informationstechnologien, die verstärkt in Gebrauchsgegenstände eindringen werden, um dort kontextsensitiv im Interesse des Anwenders zu agieren.
Christian Arnold
2. Erkenntnisbereich
Zusammenfassung
Die von Accenture bereits zu Beginn des letzten Jahrzehnts entwickelte und von Solomon pointiert beschriebene autonom einkaufende Spielzeugpuppe kann zwar nicht den Status einer ausgereiften Geschäftsidee beanspruchen. Vielmehr ist sie als technische Machbarkeitsstudie zu verstehen, die zeigt, dass Informationstechnologie tatsächlich in Alltagsgegenstände eindringen kann, um kontextsensitiv und möglichst autonom kommerzielle Transaktionen vorzubereiten und durchzuführen. Losgelöst von diesem ökonomisch zweifelhaften, aber technisch durchaus beeindruckenden Machbarkeitsnachweis muss festgestellt werden, dass ubiquitäre Informationstechnologien und deren kommerzielle Anwendung sowohl in der Theorie, als auch in der Praxis zunehmend Beachtung finden.
Christian Arnold
3. Problemmodellierung und empirischer Test
Zusammenfassung
Das oben genannte und regelmäßig Rousseau zugeschriebene Zitat ist in hohem Maße kompatibel mit der bereits umfänglich erörterten Perspektive von Weiser, wonach ubiquitäre Assistenzfunktionen möglichst selbständig kontextsensitive Fähigkeiten einsetzen sollen, um so Anwender von lästigen Alltagsaufgaben zu befreien, weswegen die angestrebte Applikationsautonomie nicht mit Freiheitsverlust, sondern mit der Erschließung neuer Freiheitsspielräume einhergeht. Sofern diese Überlegungen auf die hier interessierende Ausprägung des Ubiquitous Computing vollumfänglich übertragbar sind, kann das Auftreten von Reaktanz nicht erwartet werden. Zu beachten ist jedoch, dass die Aktivitäten ubiquitärer Assistenzfunktionen zur Anbahnung und/oder Durchführung der Ressourcenintegration mit ökonomischen Konsequenzen für den Anwender verbunden sind, und zwar auch dann, wenn er die eigenständige Ressourcenintegration tatsächlich als lästig perzipiert.
Christian Arnold
4. Kritische Würdigung
Zusammenfassung
Zwar war es im Zuge dieser Ausarbeitung nicht möglich, das vorgeschlagene Modell zur Prüfung reaktanter Verhaltensmuster als Konsequenz der möglichst autonomen Ressourcenintegration ubiquitärer elektronischer Assistenzfunktionen vollständig zu falsifizieren. Zweifelsohne kann es aber nicht alle, mit dem Phänomen in Verbindung stehenden Effekte hinreichend erklären, was sich auf der statistischen Ebene leicht mithilfe der Quadrierten Multiplen Korrelationen zeigen lässt. Im Sinne Poppers ist daher durchaus kritisch zu hinterfragen, ob die analysierten und metaphorisch für Erkenntnis stehenden Pfeiler tatsächlich tief genug in das Phänomen eindringen können, um eine (wenn auch nur vorläufige) hinreichende Festigkeit zu beanspruchen.
Christian Arnold
Backmatter
Metadata
Title
Ubiquitärer E-Service für Konsumenten
Author
Christian Arnold
Copyright Year
2015
Electronic ISBN
978-3-658-08953-5
Print ISBN
978-3-658-08952-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-08953-5