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01-06-2015 | Unternehmen + Institutionen | Schwerpunkt | Article

Engineering-Dienstleister bündeln Kräfte

Author: Christiane Brünglinghaus

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Wachsende Ansprüche und zunehmende Varianz machen in der Autoindustrie die Zusammenarbeit mit externen Spezialisten immer wichtiger. Diese reagieren mit Zusammenschlüssen, um die Anforderungen zu stemmen. Welche Engineering-Unternehmen sich 2014 behaupten konnten, zeigt das aktuelle ATZ-Ranking.

Die Megatrends Systemkosten, Qualität, Technologie und Globalisierung in der Automobil- und Zulieferindustrie fordern die Branche der Engineering-Dienstleister heraus. "Gleichzeitig führt die zunehmende Individualisierung bei den Endkunden zu einer Mikrosegmentierung und steigender Variantenvielfalt des Angebots", sagt Stefan Schlott in seinem Beitrag "Ranking 2015 - Wechselspiele in den Top 10" aus dem ATZextra Automotive Engineering Partners.

Die Folge davon ist: Weder der Fahrzeughersteller selbst, noch die Teilelieferanten verfügten über ausreichende Kapazitäten, um die Entwicklungsarbeiten bis hin zur Homogolation in den einzelnen Zielmärkten selbst zu leisten, erklärt Schlott. Doch auch die externen Dienstleister stoßen immer häufiger an ihre Grenzen. Abhilfe sollen in dieser Situation teure Simulationswerkzeuge schaffen, wobei reale Erprobungen weiterhin ihren Stellenwert haben.

Darüber hinaus fordern Varianz, schnelle Markteinführungszeiten und ein zunehmend anspruchsvollerer Käufermarkt die Unternehmen heraus. Kunden verlangen nach immer komfortableren, schnelleren und sichereren Autos – mit möglichst optimalen Umwelteigenschaften. Hierbei tritt zunehmend die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus in den Vordergrund, und damit steigt wiederum die Komplexität. Aber nicht nur an dieser Stelle. Auch die zunehmende Elektronisierung von Fahrzeugfunktionen führt zu steigenden Aufgaben rund um Vernetzung und Integration der Sensorik. Gleichzeitig müssen funktionale Sicherheitsanforderungen erfüllt werden.

Zusammenschlüsse und Übernahmen

Das alles ist mit hohen Investitionen verbunden. Dass sich dabei die Räder immer schneller drehen, macht die Anstrengungen nur noch schwieriger, betont Schlott. Vor diesem Hintergrund sei es zu verstehen, dass der Zusammenschluss von Rücker und Edag in der vergangenen Zeit nicht alleine stand. Schaeffler Engineering zum Beispiel meldete mehr Umsatz und Mitarbeiter durch den Zusammenschluss mit der JFT Ingenieurgesellschaft für Triebwerkstechnik mbH. Und der Anbieter von High-End 3D-Visualisierung RTT AG firmiert seit der Übernahme durch den französischen Softwarekonzern Dassault unter Dassault Systemes 3DExcite GmbH.

Die Unternehmen reagieren mit Zusammenschlüssen und Übernahmen, um Druck aus den Prozessen zu nehmen und die geforderten Kapazitäten vorhalten zu können. Sie haben aber auch ein breites Betätigungsfeld und damit gute Geschäftschancen. Dies zeigt sich auch im aktuellen ATZ-Ranking der Top 75 Engineering-Partner.

Gutes Jahr für Engineering-Dienstleister

Eine genauere Analyse der eingereichten Daten für das Ranking macht deutlich, dass auch ohne den Einfluss von Zukäufen oder Zusammenschlüssen 2014 ein gutes Jahr für Engineering-Dienstleister war. Fast alle teilnehmenden Unternehmen meldeten ein mehr oder weniger hohes organisches Umsatzwachstum. "Dies belegt die Beobachtung, dass die Marktgegebenheiten in der Automobil- und Zulieferindustrie zwischenzeitlich so komplex geworden sind, dass sie nur noch mithilfe spezialisierter Dritter gestemmt werden können", sagt Schlott.

In das ATZ-Ranking der größten Engineering-Dienstleister für die Automobilindustrie ist dadurch Bewegung geraten. Nur noch die Top-3-Adressen sind mit denen der Vorjahre identisch. Wie schon in den vergangenen Jahren belegt Dekra den ersten Platz, dicht gefolgt von AVL und der Bertandt AG. Doch bereits beim vierten Platz gibt es eine Veränderung. Nach der Konsolidierung von Rücker schaffte Edag einen Sprung von Platz 7 auf Platz 4. Der fünfte Platz für die IAV blieb unverändert.

Die ersten fünf Plätze des ATZ-Rankings 2015 präsentieren sich wie folgt:

1. Dekra mit 1300,0 Millionen Euro Jahresumsatz (Vorjahr 1300,0)
2. AVL List mit 1050,0 Millionen Euro (Vorjahr 1015,0)
3. Bertrandt mit 870,6 Millionen Euro (Vorjahr 705,0)
4. Edag Engineering mit 690,0 Millionen Euro (Vorjahr 383,0)
5. IAV mit 663,0 Millionen Euro (Vorjahr 595,0)

Erfahren Sie mehr zu den weiteren Platzierungen im Top-75-Ranking der Engineering-Unternehmen.

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