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30-10-2013 | Unternehmensführung | Schwerpunkt | Article

Führungsarbeit sollte honoriert werden

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Wie ist die Qualität der Führung zu messen? Was macht den Wert guter Führung langfristig aus? Springer-Autor Daniel Walther ("Die 38-Stunden-Woche für Manager") schreibt über die Korrelation zwischen Führung und Ergebnissen. Teil 1: Der Wert guter Führung.

Es ist im Interesse der Unternehmen, gute Führungsarbeit zu honorieren und nicht einseitig auf die Erzielung von Ergebnissen zu schauen, weil die damit einhergehende Weiterentwicklung der Mitarbeiter und des Unternehmens langfristig einen erheblichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit hat. Darüber hinaus verbessert es langfristig die Effektivität und Effizienz der Führungskräfte und reduziert deren Arbeitszeit hin zu einer 38-Stunden Woche, weil bessere Mitarbeiter und systematische Führung die Führungskraft entlasten.

Es ist für ein Unternehmen oder einen Vorgesetzten verhältnismäßig einfach zu überprüfen, ob eine Führungskraft samt der verantworteten Einheit die geforderten Ergebnisse erreicht hat oder nicht. Bereits schwerer zu beurteilen ist, welche Leistung der Führungskraft beziehungsweise der Einheit damit einhergeht, weil diese durch die individuellen Fähigkeiten der Mitarbeiter sowie deren Zusammenarbeit im Team beeinflusst wird. Am schwersten zu beurteilen ist jedoch mit Sicherheit die Führungsqualität der Führungskraft, welche die Stimmung der Einheit maßgeblich bestimmt und die Weiterentwicklung der Mitarbeiter fördert.

Der Wert guter Führung

Gäbe es eine Korrelation zwischen den erreichten Ergebnissen und Führungsqualität könnte das Unternehmen auf diese Beurteilung verzichten und sich rein auf die Ergebnisbewertung beschränken. Ist die Qualität der Ergebnisse und der Führung gleich, so ist dies für das Unternehmen am angenehmsten, weil bei der Begründung von Konsequenzen auf die objektiven Ergebnisse verwiesen werden kann. Die Fälle, bei denen ungenügende Ergebnisse mit einer guten Führungsqualität einhergehen, sind selten und in den meisten Fällen sind diese durch den Zustand einer Einheit bei einem Wechsel der Führungskraft erklärbar, weil gute Führung nach einer gewissen Zeit zwangsläufig zu guten Ergebnissen führen muss.

Wesentlich problematischer sind dagegen Fälle, in denen ein gutes oder hervorragendes Ergebnis mit einer schlechten oder nicht akzeptablen Führungsqualität einhergeht. Dies führt dazu, dass sich die Mitarbeiter zu Recht nicht wertgeschätzt fühlen und langfristig der Wert guter Führung in diesem Unternehmen verloren geht.

Um die Qualität der Führung bewerten zu können ist es jedoch unabdingbar, dass jedes Unternehmen festlegt, wie gute Führung definiert ist und welchen Anteil die Führungsqualität an der Arbeit einer Führungskraft hat. Diese Kriterien der Führung müssen anschließend offen und transparent kommuniziert werden, damit nicht nur die Führungskräfte sich daran orientieren und ihr Handeln daran anpassen können, sondern dass insbesondere die Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich darauf zu berufen und diese gegebenenfalls einzufordern. Und am Ende obliegt es den Vorgesetzten bei der Bewertung der Führungskräfte diese Kriterien zu bewerten, zu fördern und weiterzuentwickeln und bei Fragen der Beförderung diese nicht außer Acht zu lassen.

Die Kernkompetenz der Arbeit

Während ein Vorgesetzter die Art der Führung seiner Führungskräfte deutlich niedriger als das Ergebnis gewichten könnte, ist dies bei den verantworteten Mitarbeiter umgekehrt und diese profitieren am deutlichsten von einer guten Führung und entsprechender persönlicher Weiterentwicklung. Das Unternehmen macht sich dies mit einer entsprechend hoch priorisierten Führungsqualität zunutze und wird außerdem durch überdurchschnittlich gute Führungskräfte dafür belohnt werden.

Für die Führungskraft selbst ist eine Beurteilung ihrer Führungsfähigkeiten elementar, weil diese die Kernkompetenz ihrer Arbeit darstellen. Gute Mitarbeiter werden das geforderte Ergebnis der Einheit erzielen, im besten Fall mit ihrer Führungskraft und im ungünstigsten Fall trotz dieser. Mit zunehmender Höhe der Führungskraft in der Hierarchie steigt sicherlich der Anteil der strategischen Aspekte der Arbeit und der Repräsentationspflichten an der Arbeitszeit, dennoch hat die Führung eine große Bedeutung, weil damit die Auswirkung von Verhaltensweisen entsprechend steigen.

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