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23-06-2023 | Venture Capital | Nachricht | News

Jeder dritte Tech-Gründer sucht Kapitalgeber im Ausland

Author: Angelika Breinich-Schilly

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Jungunternehmen mit grünen Geschäftsmodellen fliegen die Herzen der Investoren zu. Andere Start-ups müssen hingegen um deutsches Wagniskapital  buhlen. So überlegt jeder dritte Tech-Gründer laut einer Bitkom-Umfrage den Schritt ins Ausland.

Der Bedarf nach frischem Kapital trifft bei deutschen Start-ups auf zurückhaltende Investoren: Acht von zehn der insgesamt 203 vom Digitalverband Bitkom befragten Gründer junger Tech-Unternehmen spürt die die schwächelnde Konjunktur an der Vorsicht der Wagniskapitalgeber. Dabei müssen 71 Prozent in den kommenden 24 Monaten Geld für ihre Geschäftsidee auftreiben - durchschnittlich rund 2,3 Millionen Euro pro Unternehmen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr mit 3,3 Millionen Euro ein Rückgang um fast ein Drittel. Nur drei Prozent der Start-ups haben derzeit keinen Kapitalbedarf und weitere 25 Prozent konnten oder wollten keine Angaben machen. 

Immerhin hat fast jedes fünfte Jungunternehmen (17 Prozent) eine Finanzierung für die nächsten zwei Jahre unter Dach und Fach. 79 Prozent melden allerdings noch keinen Erfolg. Von diesen glauben 14 Prozent auch nicht, dass sie das benötigte Geld auftreiben werden. Eine Finanzierung etwa über eine deutsche Börse kommt als Alternative nur für 31 Prozent der Tech-Firmen in Frage. 25 Prozent können sich vorstellen, diesen Schritt im Ausland zu wagen.

Internationalisierung deutscher Start-ups wird ausgebremst

"Viele Start-ups mussten zuletzt auf die Kostenbremse treten und ihre Profitabilität erhöhen, dadurch ist der durchschnittliche Kapitalbedarf zurückgegangen. Die Zurückhaltung der Investoren darf aber nicht Wachstum und internationale Expansion deutscher Start-ups ausbremsen", warnt Niklas Veltkamp von der Bitkom-Geschäftsleitung. Aktuell sagt nur rund ein Drittel (32 Prozent) der befragten Gründer, dass es in Deutschland ausreichend Venture Capital gibt. 34 Prozent überlegen deshalb, mit dem eigenen Start-up ins Ausland zu gehen, weil es in der Bundesrepublizk an Kapital mangele. 

Gegebenen falls müsse die Politik entsprechend gegenstuern, fordert Veltkamp. Nicht ausreichend seien der "DeepTech & Climate Fonds" sowie die European Tech Champions Initiative. Diese legten zwar "erste Grundsteine für eine weitere Mobilisierung privaten Wagniskapitals". Doch es fehle an Rahmenbedingungen, um neue Investorengruppen wie Pensionskassen oder Versicherungen als Kapitalgeber für Start-ups zu gewinnen. 

Standort attraktiver machen

Um als Fondsstandort attraktiver zu werden, müsse Deutschland zum Beispiel die geplante Umsatzsteuerbefreiung für Wagniskapitalfonds ähnlich wie in vielen anderen EU-Mitgliedsstaaten zeitnah umsetzen, fordert der Verband. "Damit es gelingt, europäische Start-up-Champions in Deutschland zu halten, müssen wir den Kapitalmarkt stärken und potenzielle Exit-Kanäle ausbauen", betont Veltkamp. 

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