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2015 | Book

Verbesserung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz

Evaluation eines arbeitspsychologischen Gesundheitsförderungsprogramms

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About this book

Kathrin Latocha evaluiert mit ihrer Interventionsstudie ein von ihr entwickeltes „Gruppentraining zur Förderung individueller Gesundheitskompetenz und Arbeitsfähigkeit – GESUND“ für chronisch psychisch erkrankte Beschäftigte in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Das Gruppentraining zielt darauf ab, die individuelle Gesundheitsfähigkeit, die Selbstwirksamkeit sowie die Bewältigungsstrategien von Mitarbeitern zu steigern. Es verbessert in hohem Maße das gesundheitliche Befinden der Beschäftigten, erhöht ihre Gesundheitskompetenz, verringert ihre Depressivität und den allgemeinen Angstpegel. Zudem führt es zu einer deutlichen Verbesserung der psychischen Beanspruchung während der Arbeit.

Table of Contents

Frontmatter

Einführung

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Im Jahr 2030 werden in den Industrieländern nach Hochrechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Hälfte der Erkrankungen mit den stärksten Beeinträchtigungen der Lebensqualität (körperliches, psychisches, soziales Befinden) aus dem Bereich der psychiatrischen Erkrankungen (Depressionen, Schizophrenie, Bipolare Störungen) stammen (vgl. Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, 2012; WHO, 2008; Prince, Patel, Saxena, Maj, Maselko, Phillips & Rahman, 2007).
Kathrin Latocha

Theoretische Grundlagen

Frontmatter
2. Gesundheitsmanagement in Unternehmen
Zusammenfassung
Betriebliches Gesundheitsmanagement hielt in den letzten Jahren in vielen Betrieben und Unternehmen Einzug. Wesentliche Gründe sind der stetige Wandel in Organisationen und die damit verbundene Veränderung der Arbeitsbedingungen, wie das Entstehen neuer Beschäftigungsverhältnisse (bspw. Telearbeit, Teilzeit), die Zunahme von Informationsarbeit, die Globalisierung und die Unsicherheit der modernen Arbeit (vgl. Scheuch, 2000). Diese Faktoren erhöhen die psychischen und emotionalen Belastungen für die Beschäftigten, aber auch für die Führungskräfte (u. a. Kuhnke- Wagner, Heidenreich & Brauchle, 2011).
Kathrin Latocha
3. Gesundheit und Arbeit
Zusammenfassung
Gesundheit und psychische Erkrankungen in der öffentlichen Diskussion. Im 21. Jahrhundert nimmt Gesundheit aufgrund von technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen einen immer wichtigeren Stellenwert in der Gesellschaft ein. Der Erhalt dieser Humanressource hängt mitunter davon ab, inwieweit Unternehmen in der Lage sind, die körperlichen und psychosozialen Bedingungen von Gesundheit am Arbeitsplatz durch geeignete Maßnahmen erfolgreich und nachhaltig zu sichern und zu fördern (vgl. Wieland & Hammes, 2009).
Kathrin Latocha
4. Psychische Belastungen während der Arbeit
Zusammenfassung
In den vorangegangenen Kapiteln konnte aufgezeigt werden, welchen positiven Einfluss betriebliche Gesundheitsförderung für die Beschäftigten als auch das Unternehmen hat. Doch welche Faktoren führen dazu, dass Beschäftigte erkranken? Die Relevanz der Fragestellung wird in der Zunahme von psychische Erkrankungen und Belastungen in den letzten Jahren deutlich. Diese nehmen einen immer höheren Stellenwert in der gesellschaftlichen Diskussion ein, u. a. weil seit geraumer Zeit eine Steigerung der psychischen und Verhaltensstörungen erkennbar ist.
Kathrin Latocha
5. Gruppenprogramme als Mittel zur Belastungsreduktion
Zusammenfassung
Gruppentrainings sind in hohem Maße dazu geeignet, bei psychisch Erkrankten Erfolge zu erzielen (Tschuschke, 2001; Tschuschke & Anbeh, 2004). Auch im Arbeitsbereich stellen sie ein geeignetes Instrument zur Bewältigung von Belastungen dar. Im Folgenden soll deshalb gezeigt werden, welche Effekte durch Gruppenprogramme erreicht werden können. Das anschließende Kapitel soll Parallelen zur Gruppenpsychotherapieforschung beispielsweise in Form der Wirkfaktoren darstellen, da anzunehmen ist, dass diese Mechanismen in jedwedem Gruppenangebot auftreten (ebd., 2001).
Kathrin Latocha
6. Wirksamkeit und Wirkfaktoren von Gruppentherapie
Zusammenfassung
Im vorliegenden Kapitel werden exemplarisch Wirkfaktoren (bspw. Yalom, 2005; 2010; Grawe, 1991; 2004; Rogers, 1991; 2012) der Gruppenpsychotherapieforschung dargestellt, um nicht nur inhaltliche sondern auch prozessuale Aspekte von Gruppen zu betrachten. In Anlehnung an Freuds Eisbergmodell (Auszug aus der Theorie der Persönlichkeit von Freud [1856-1939]; Ruch & Zimbardo, 1974; Zimbardo, 1980) sind nur ca. 20 % des Gruppenprozesses beobachtbar. Dazu gehören u. a. die inhaltlich bekannten Elemente (vgl. Kapitel 8.4) sowie das beobachtbare Verhalten. Die weiteren 80 % zählen zum nicht beobachtbaren Gruppengeschehen, welches nach Grawe (1980; 1991) bzw. Rogers (2002a; b) den wesentlichen Teil des Prozesses kennzeichnet. Hierzu gehören u. a. Beziehung, Empathie, Akzeptanz, Wertschätzung und Ressourcenaktivierung.
Kathrin Latocha
7. Gruppentrainings zur Förderung der Gesundheitskompetenz in Unternehmen
Zusammenfassung
Im vorliegenden Kapitel Gruppentrainings zur Förderung der Gesundheitskompetenz in Unternehmen wird der Stand der aktuellen Gruppenprogramme näher betrachtet. Im Anschluss folgt die Zusammenführung und Integration klinischer und arbeitspsychologischer Theorien und Modelle (Kapitel 7.1), um nachfolgend die Relevanz eines ganzheitlichen Ansatzes zur betrieblichen Gesundheitsförderung zu belegen (Kapitel 7.2). Daraus resultierend wird das Fünf x Fünf Wirkungsmodell (Wieland, 2006b; 2007b; 2008) im Rahmen von Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung näher betrachtet. Hierzu werden die einzelnen Wirkungspfade beschrieben und deren Auswirkungen auf die Beanspruchung sowie der langfristige Einfluss auf die Gesundheit und die Fehlzeiten von Beschäftigten substantiiert (Kapitel 7.3). Im letzten Kapitel (7.4) werden die Merkmale des Gruppentrainings theoretisch dargestellt, um im Anschluss das Gruppentraining GESUND praxisnah zu beschreiben.
Kathrin Latocha

Interventionskonzept

Frontmatter
8. GESUND – Gruppentraining zur Förderung individueller Gesundheitskompetenz und Arbeitsfähigkeit
Zusammenfassung
Das folgende Kapitel beschreibt das im Rahmen der Arbeit entwickelte Gruppentraining GESUND – Gruppentraining zur Förderung der Gesundheitskompetenz und Arbeitsfähigkeit, das in der vorliegenden Studie zu Evaluierungszwecken in einer Werkstatt für behinderte Menschen von der Autorin umgesetzt wurde. Vorab werden der strukturelle Rahmen für die Umsetzung des Gruppentrainings (Kapitel 8.1), die Anforderungen zur Leitung von Gruppen (Kapitel 8.2) sowie die übergeordneten Module (Kapitel 8.3) und sodann die einzelnen Sitzungen (Kapitel 8.4) des Gruppentrainings detailliert dargestellt.
Kathrin Latocha
9. Fragestellung und Interventionsziele
Zusammenfassung
Basierend auf der theoretischen Ausführung zu Beginn der Arbeit und den Erkenntnissen aus der Forschung werden für die Studie folgende Fragestellungen abgeleitet:
Fragen zur Umsetzung und Akzeptanz des Gruppentrainings im Unternehmen
  • Kann das ganzheitliche Konzept zur betrieblichen Gesundheitsförderung im Unternehmen etabliert werden?
  • Ist die Umsetzung des Gruppentrainings während der Arbeit realisierbar?
  • Wie ist insgesamt die Akzeptanz im Unternehmen für die ganzheitliche Maßnahme?
  • Welche Maßnahmen können für die nicht-erkrankten Beschäftigten abgeleitet werden?
  • Können anschließende präventive Maßnahmen auf Verhaltens-, Verhältnisund kultureller Ebene entwickelt bzw.
Kathrin Latocha
10. Methodik
Zusammenfassung
„Neben einer Überprüfung des Endergebnisses einer Maßnahme (summative Evaluation) wird auch der Verlauf der Intervention in einer Evaluationsstudie mitverfolgt und ggf. beeinflusst (formative Evaluation)“ (Bortz & Döring, 2006, S. 726). Dieses Vorgehen wurde unter Berücksichtigung beider Evaluationsmethoden in der vorliegenden Studie umgesetzt, damit das Gruppentraining langfristig als nachweislich wirksames und erfolgreiches Element im Gesamtkonzept zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (s. Kapitel 2) eingesetzt werden kann. In den folgenden Kapiteln werden die einzelnen Evaluationsinstrumente in das 5 x 5 Wirkungsmodell eingeordnet. Anschließend werden diese in einer Kurzbeschreibung (Kapitel 10.2.2) als auch detailliert beschrieben (Kapitel 10.3) und ihr Einsatz im Verlauf der Untersuchung detailliert dargestellt sowie ihr Bezug zu den Inhalten des Trainings (s. Kapitel 8.4) an entsprechender Stelle verdeutlicht.
Kathrin Latocha

Ergebnisdarstellung

Frontmatter
11. Ergebnisse
Zusammenfassung
Das folgende Kapitel beschreibt die Ergebnisse der formativen und summativen Evaluation des Gruppentrainings (siehe Kapitel 11.1 und Kapitel 11.2). Eine ergebnisorientierte Qualitäts- und Effektsicherung wurde durch die formative und summative Evaluation gewährleistet.
Kathrin Latocha

Zusammenfassung und Diskussion

Frontmatter
12. Zusammenfassung und Diskussion
Zusammenfassung
Aufgrund langer AU-Tage, verursacht durch psychische Erkrankungen, fordert die Bundespsychotherapeutenkammer in ihrem Bericht von 2011, dass ein niederschwelliges Behandlungsangebot für die Zielgruppe ermöglicht werden soll. Die vorliegende Studie versuchte dieser Forderung nachzukommen, indem sie den Ansatz verfolgte, Maßnahmen zur Steigerung des Wohlbefindens und der Gesundheitskompetenz von psychisch Erkrankten bereits im Arbeitskontext der Betroffenen anzubieten. Ziel war die Entwicklung und Evaluation eines Gruppentrainings zur Förderung der Gesundheitskompetenz und Arbeitsfähigkeit von psychisch erkrankten Beschäftigten in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Im Anschluss an das Training sollten Maßnahmen für die Personalverantwortlichen abgeleitet werden, um alle Beteiligten für das Thema Gesundheit im Unternehmen zu sensibilisieren.
Kathrin Latocha
Backmatter
Metadata
Title
Verbesserung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz
Author
Kathrin Latocha
Copyright Year
2015
Electronic ISBN
978-3-658-07908-6
Print ISBN
978-3-658-07907-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-07908-6

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