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23-01-2018 | Verbundwerkstoffe | Nachricht | Article

Mit Polycarbonat zur sauberen Mobilität

Author: Thomas Siebel

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Der angehende CEO von Covestro, Dr. Markus Steilemann, beschreibt die heutige Mobilität als ineffizient. Auf dem Weg hin zu sauberen, sicheren und komfortablen Fahrzeugen seien Kunststoffe unverzichtbar.

Der angehende Covestro-Vorstand Dr. Markus Steilemann bewertet die heutige Mobilität als in höchstem Maße ineffizient. Dabei verwies er vor Pressevertretern am 18. Januar auf die hohen Fahrzeuggewichte, die jährlich zunehmende Anzahl an Staus und den hohen CO2-Ausstoß. Als Ansatz für eine saubere, sichere und zugleich komfortable Mobilität der Zukunft empfahl er den verstärkten Einsatz von Kunststoffen im Fahrzeugbau. Ein durchschnittliches Fahrzeug bestehe bereits heute zu 50 Prozent aus Kunststoff, diese machten aber nur 10 Prozent des Gesamtgewichts aus, unterstrich er die Leichtbaurelevanz.

In einigen Elektrofahrzeugen machen Kunststoffe sogar schon 40 Prozent des Gesamtgewichts aus, so Steilemann. Der Bedeutung des Kunststoffs für den Fahrzeugbau wachse also weiter, was sich auch in den Covestro-Zahlen wiederspiegelt: Das Unternehmen mit 15.600 Mitarbeitern blickt auf sein erfolgreichstes Quartal überhaupt zurück, die Bayer-Geschichte mit eingeschlossen; 20 Prozent des Umsatzes entfallen dabei auf das Geschäft mit Automobilanwendungen.

Substitution von Glas

Als künftige Anwendungen des Kunststoffs Polycarbonat skizzierte Steilemann auch die Substitution von Glas. So lasse sich nicht nur Gewicht einsparen, sondern durch eine Rundumverglasung auch zu höherer Sicherheit beitragen. Auch im Hinblick auf das automatisierte Fahren nehme die Bedeutung von Kunststoffen zu: So verlangten die Menschen im selbstfahrenden Fahrzeug nach komfortableren Innenräumen, die sich mit Polycarbonat etwa dank vielseitig einstellbarer Oberflächenbeschaffenheiten und der Möglichkeit zur Funktionalisierung kostengünstig herstellen ließen.

Wertschöpfungskette noch Stahl-lastig

Trotz wachsenden Kunststoffanteils im Fahrzeugbau, erwartet Steilemann keinen sprunghaften Umstieg der Automobilindustrie von Metall auf Kunststoffe. Die Wertschöpfungskette samt Millionen von Beschäftigten sei aktuell auf Stahlwerkstoffe ausgerichtet. Der Umwandlungsprozess hin zu Kunststoffen als dominanten Fahrzeugwerkstoffen werde etwa 50 bis 60 Jahre dauern. Treiber dieser Entwicklung sei dabei der Leichtbau. Für diese Zeit sieht Steilemann Covestro mit seiner Kompetenz in der Polycarbonat-Technologie gut aufgestellt.

Man bewege sich mit Polycarbonat angesichts des Produktionsvolumens in einem sehr spezialisierten Spitzensegment, in dem keine alternativen Materialklassen verfügbar seien. Polycarbonat weise noch Entwicklungspotenziale auf und werde auch künftig andere Werkstoffe unter Druck setzen.

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