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2022 | OriginalPaper | Chapter

3. Verkauf einer GmbH

Authors : Marcel Jundt, Lars Kloster, Patrick Sinewe, Matthias Krämer, Christian Münch, Peter Stainer, David Witzel

Published in: Unternehmenskauf in der Steuerpraxis

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die steuerliche Behandlung des Veräußerungsvorgangs bei einem Unternehmenskauf in Form des Verkaufs und der Abtretung von Anteilen an einer Kapitalgesellschaft hängt vornehmlich von zwei Faktoren ab:
Zum einen von der Rechtsform des Verkäufers, da die steuerliche Behandlung des Veräußerungsgewinns auf Ebene des Veräußerers nach den Vorschriften des Körperschaftsteuergesetzes nach völlig unterschiedlichen Regelungen als nach den Vorschriften des Einkommensteuergesetzes abläuft. Zum anderen unterscheidet das Einkommensteuergesetz im Hinblick auf die Besteuerung des Veräußerungsgewinns danach, ob die Gesellschaftsanteile des Veräußerers im Privat‐ oder Betriebsvermögen gehalten wurden.
Handelt es sich bei dem Verkäufer eines Unternehmens um eine Kapitalgesellschaft, so sieht § 8b Abs. 2 KStG eine Sonderregelung für die steuerliche Behandlung von Gewinnen aus der Veräußerung eines Anteils an einer anderen Körperschaft vor.
Danach bleibt bei der Ermittlung des körperschaftsteuerlichen Einkommens des Verkäufers ein etwaiger Veräußerungsgewinn aus einem Share Deal außer Ansatz und ist somit grundsätzlich vollständig steuerbefreit. Als Veräußerungsgewinn gilt in diesem Fall der Betrag, um den der Veräußerungspreis nach Abzug der Veräußerungskosten den Wert übersteigt, mit dem die Beteiligung an der zu veräußernden Gesellschaft beim Anteilseigner in seiner Bilanz steht. Somit wird der Differenzbetrag zwischen Kaufpreis und Buchwert zuzüglich Veräußerungskosten erfasst.

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Footnotes
1
Insbesondere für Kapitalgesellschaften.
 
2
Insbesondere für natürliche Personen.
 
3
Im Sinne des § 1 Abs. 1 Nr. 1 KStG.
 
4
Annahmen: Gewerbesteuerhebesatz von 400 %, der Gewerbesteuerfreibetrag wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht berücksichtigt. Zu Grunde gelegt wurde ein Einkommensteuersatz von 42 %.
 
5
§ 8c KStG gilt gemäß § 10a S. 10 GewStG entsprechend für die gewerbesteuerlichen Verlustvorträge.
 
6
Vgl. Gosch/Roser, KStG § 8c Rz. 4.
 
7
Siehe § 10a GewStG; außerdem geht regelmäßig auch der Zinsvortrag i. S. d. § 4 h EStG (§ 8a Abs. 1 S. 3 KStG), nicht jedoch der EBITDA‐Vortrag unter, vgl. Möhlenbrock/Pung in: Dötsch/Pung/Möhlenbrock, KStG, § 8a, Rn. 243.
 
8
Siehe § 8d Abs. 2 KStG.
 
9
Siehe BMF Schreiben vom 28. November 2017 – IV C 2 – S 2745-a/09/10.002: 004Tz. 4; danach werden Erwerbe durch Erbfall, unentgeltliche Erbauseinandersetzung und unentgeltliche vorweggenommene Erbfolge nicht von § 8c KStG erfasst; eine nur geringer entgeltlicher Umfang des Erwerbs ist jedoch schädlich.
 
10
Siehe BMF Schreiben vom 28. November 2017 – IV C 2 – S 2745-a/09/10.002: 004 Tz. 7.
 
11
Siehe BMF Schreiben vom 28. November 2017 – IV C 2 – S 2745-a/09/10.002: 004, Tz. 9.
 
12
Siehe BMF Schreiben vom 28. November 2017 – IV C 2 – S 2745-a/09/10.002: 004Tz. 11 f.
 
13
Siehe BMF Schreiben vom 28. November 2017 – IV C 2 – S 2745-a/09/10.002: 004Tz. 17.
 
14
Siehe BMF Schreiben vom 28. November 2017 – IV C 2 – S 2745-a/09/10.002: 004Tz. 22.
 
15
Siehe BMF Schreiben vom 28. November 2017 – IV C 2 – S 2745-a/09/10.002: 004 Tz. 25.
 
16
Siehe BMF Schreiben vom 28. November 2017 – IV C 2 – S 2745-a/09/10.002: 004 Tz. 26.
 
17
Siehe BMF Schreiben vom 28. November 2017 – IV C 2 – S 2745-a/09/10.002: 004Tz. 27.
 
18
Siehe BMF Schreiben vom 28. November 2017 – IV C 2 – S 2745-a/09/10.002: 004 Tz. 28.
 
19
Gleiches gilt über den Verweis in § 8a Abs. 1 S. 3 KStG für einen eventuell vorhandenen Zinsvortrag i. S. v. § 4h EStG. Stille Reserven können jedoch zum Erhalt von Zinsvorträgen nur herangezogen werden, soweit sie nicht bereits zum Erhalt der Verlustvorträge benötigt werden, vgl. Möhlenbrock/Pung in: Dötsch/Pung/Möhlenbrock, KStG, § 8a, Rn. 243a.
 
20
Siehe BMF-Schreiben Schreiben vom 28. November 2017 – IV C 2 – S 2745-a/09/10.002: 004 Tz. 33 und 34.
 
21
Für den Zinsvortrag i. S. v. § 4h EStG gilt § 8c KStG entsprechend (§ 8a Abs. 1 S. 3 KStG).
 
22
Insoweit liegt eine verdeckte Einlage vor, die grundsätzlich mit dem Teilwert zu bewerten und außerbilanziell abzuziehen ist (§ 6 Abs. 1 Nr. 5 i. V. m. § 4 Abs. 1 S. 1 EStG).
 
23
BGBl. I 2021, S. 986.
 
24
§ 1 Abs. 2b GrEStG.
 
25
§ 1 Abs. 3 GrEStG.
 
26
§ 1 Abs. 3a GrEStG.
 
27
§ 1 Abs. 6 GrEStG ist nicht einschlägig, da dieser voraussetzt, dass durch verschiedene Erwerbsvorgänge GrESt mehrfach beim gleichen Erwerber entsteht, vgl. BFH, Urteil vom 15. Dezember 2010 – II R 45/08, BStBl. II 2012, 292; Meßbacher-Hönsch, in: Boruttau, GrEStG, 19. Auflage 2018,§ 1 Rn. 1264.
 
28
§ 13 Nr. 7 GrEStG.
 
29
Zum Beispiel im Fall der Übertragung von 3 % der Anteile an einen bereits mit 96 % beteiligten Gesellschafter.
 
30
Voßkuhl/Hunsman, UVR 2005, 51, 54.
 
31
In der Literatur wird bei eigenkapitalähnlichen Rechten auch im Hinblick auf § 1 Abs. 3a GrEStG die Steuerbarkeit zumeist verneint, vgl. Pahlke, in: Pahlke, GrEStG, 6. Auflage 2018, § 1 Rn. 429 mwNw.
 
32
Gleich lautender Erlass der obersten Finanzbehörden der Länder zu § 1 Abs. 3a GrEStG vom 19. September 2018–3-S 450.1/39, BStBl. I 2018, 1078.
 
33
Beispielsweise einer luxemburgischen S.à r.l. oder niederländischen B.V.
 
34
BFH, Urteil vom 12. Mai 2016 – II R 26/14, BStBl. II 2016, 748.
 
35
BFH, Urteil vom 18. September 2013 – II R 21/12, BStBl. II 2014, 326.
 
36
§ 23 Abs. 23 GrEStG.
 
37
Behrens/Wagner, DB 2021, 866, 870.
 
38
Diese Auffassung wird auch von der Finanzverwaltung zu der entsprechenden Regelung für Personengesellschaften gem. § 1 Abs. 2a GrEStG vertreten, vgl. gleich lautender Erlass der obersten Finanzbehörden der Länder zur Anwendung des § 1 Abs. 2a GrEStG vom 12. November 2018–3-S 450.1/55, BStBl. I 2018, 1314.
 
39
Diese Auffassung wird jedenfalls zu § 1 Abs. 2a GrEStG vertreten, vgl. gleich lautender Erlass der obersten Finanzbehörder der Länder zur Anwendung des § 1 Abs. 2a GrEStG vom 12. November 2018–3-S 450.1/55, BStBl. I 2018, 1314, Rn. 5.2.3.1.
 
40
§ 1 Abs. 2b S. 2 GrEStG.
 
41
Dazu im Detail Broemel/Mörwald, DStR 2021, 1624 ff.
 
42
Pahlke, in: Pahlke, GrEStG, 6. Auflage 2018, § 1 Rn. 335.
 
43
Die finanzielle Eingliederung ist bei Vorliegen der nach Gesetz oder Satzung erforderlichen Stimmrechtsmehrheit gegeben, vgl. Meßbacher-Hönsch, in: Boruttau, GrEStG, 19. Auflage 2018, § 1 Rn. 1125;
 
44
Organgesellschaft und Organträger müssen im Rahmen des Gesamtunternehmenswirtschaftlich verflochten sein, vgl. Meßbacher-Hönsch, in: Boruttau, GrEStG, 19. Auflage 2018, § 1 Rn. 1126.
 
45
Der Organträger stellt durch organisatorische Verflechtung sicher, dass sein Wille in der Organgesellschaft auch tatsächlich durchgesetzt wird, vgl. Pahlke, in: Pahlke, GrEStG, 6. Auflage 2018, § 1 Rn. 358.
 
46
Gleich lautende Erlasse der obersten Finanzbehörden der Länder zur Anwendung des § 1 Abs. 3 iVm. § 1 Abs. 4 GrEStG auf Organschaftsfälle vom 19.09.2018 – BStBl. I 2018, 1056.
 
47
Gleich lautende Erlasse der obersten Finanzbehörden der Länder zur Anwendung des § 1 Abs. 3 iVm. § 1 Abs. 4 GrEStG auf Organschaftsfälle vom 19.09.2018 – BStBl. I 2018, 1056, Rn. 1
 
48
BFH, Urteil vom 12. März 2014 – II R 51/12, BStBl. II 2016, 356, dazu Behrens, BB 2014, 2647; Böing, GmbH-StB 2014, 230.
 
49
BFH, Urteil vom 8. August 2001 – II R 66/98, BStBl. II 2002, 156.
 
50
Gleich lautende Erlasse der obersten Finanzbehörden der Länder zu Erwerbsvorgänge im Sinne des § 1 Abs. 3 GrEStG im Zusammenhang mit Treuhandgeschäften und Auftragserwerben bzw. Geschäftsbesorgungen vom 19. September 2018, BStBl. I 2018, 1074.
 
51
Die Beispielsfälle sind dem gleich lautenden Erlass der obersten Finanzbehörden der Länder zu § 1 Abs. 3a GrEStG vom 19. September 2018–3-S. 450.1/39, BStBl. I 2018, 1078 entnommen.
 
52
BT‐Drucksache 17/15, S. 21 sowie BT‐Drucksache 17/147, S. 10.
 
53
Gleich lautender Erlass der obersten Finanzbehörden der Länder zur Anwendung des § 6a GrEStG vom 22. September 2020, BStBl. I 2020, 960 und dazu Broemel/Mörwald, DStR 2021, 140.
 
54
Art. 105 Abs. 2a S. 2 GG.
 
55
Die Grunderwerbsteuer besteuert nur den immanenten Übergang des Grundstücks.
 
56
§ 14 GrEStG.
 
57
§ 15 GrEStG.
 
58
§ 13 Nr. 7 GrEStG.
 
59
§ 13 Nr. 5 und Nr. 8 GrEStG.
 
60
So jedenfalls die bisherige Auffassung des BFH zu § 1 Abs. 2a GrEStG im Urteil vom 2. September 2014 – IX R 50/13, BStBl. II 2015, 260.
 
61
BFH, Urteil vom 20. April 2011 – I R 2/10, BStBl. II 2011, 761.
 
62
Diese Anzeigepflicht kann schwierig handhabbar sein, da die Obergesellschaft i. d. R. nicht an dem Rechtsgeschäft, das die Anteilsvereinigung bewirkt, beteiligt ist. Eingehend hierzu Götz, GmbHR 2005, 352.
 
63
Pahlke, in: Pahlke, GrEStG, 6. Auflage 2018, § 19 Rn. 5.
 
64
Behrens/Schmitt, DB 2005, 2491 ff.; Heine, GmbHR 2007, 467 ff.
 
65
BFH, Urteil vom 12. Mai 2016 – II R 26/14, BStBl. II 2016, 748.
 
66
Bei einem Asset Deal fällt Grunderwerbsteuer nicht nur an, wenn das Grundstück an eine Gruppengesellschaft übertragen wird, nachdem das Eigentum an die im Kaufvertrag benannte andere Gruppengesellschaft übergegangen ist, sondern auch, wenn der Anspruch auf Übereignung abgetreten wird oder eine Vertragsübernahme erfolgt, bevor das Grundstück in das Eigentum der Muttergesellschaft übergegangen ist. Die Besteuerung der Abtretung der Ansprüche aus den direkten Grundstückskäufen ergibt sich dabei aus § 1 Abs. 1 Nr. 5, 7 GrEStG, vgl. BFH, Urteil vom 16. Dezember 1981, BStBl. II 1982, 269; BFH, Urteil vom 22. Januar 2003, BStBl. II 2003, 526.
 
67
Vgl. zum Ganzen Wälzholz, MittBayNot 2017, 9, 15 f.; Mückl/München, DStR 2014, 2273 ff.
 
68
Behrens/Schmitt, DB 2005, 2491 ff.; Heine, GmbHR 2007, 467 ff.
 
69
EuGH, Rs. C 16/00 vom 27. September 2001, UR 2001, 500 – Cibo.
 
70
Prätzler, Anmerkung zum EuGH-Urteil vom 30. Mai 2013, – C-651/11, jurisPR-SteuerR 33/2013, Anm. 6.
 
71
Nach EuGH, Urteil vom 30. Mai 2013, C-651/11 (X-BV), MwStR 2013, 337.
 
Metadata
Title
Verkauf einer GmbH
Authors
Marcel Jundt
Lars Kloster
Patrick Sinewe
Matthias Krämer
Christian Münch
Peter Stainer
David Witzel
Copyright Year
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-36314-7_3

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