2007 | OriginalPaper | Chapter
Verkehrstechnik und Gesellschaft
Authors : Ulrich Kirchner, Lisa Ruhrort
Published in: Handbuch Verkehrspolitik
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Um das Verhältnis von Technik und Verkehr zu begreifen, ist es aus sozialwissenschaftlicher Perspektive entscheidend, die wechselseitige Bedingtheit dieser beiden Bereiche in den Blick zu nehmen. Die sozialwissenschaftliche Technikforschung leistet hier zweierlei. Zum einen zeigt sie, wie tiefgreifend gesellschaftliche Realität gerade in der Moderne durch die technische Entwicklung und insbesondere durch die rasante Entwicklung der Verkehrstechnik geprägt wurde. Zum anderen verdeutlicht sie umgekehrt, dass (Verkehrs-)Technik in sozialen Aushandlungsprozessen erzeugt wird, und bis in die Details der Konstruktion durch soziale Faktoren geformt ist. Technik erscheint damit nicht als gesellschaftsexternes Element, das nach eigenständigen Fortschrittsgesetzmäßigkeiten evoluiert und die Gesellschaft mit neuen Möglichkeiten und Problemen konfrontiert. Statt dessen konzipiert die sozialwissenschaftliche Perspektive Technik als sozialen Prozess (vgl.
Weingart 1989
) bzw. als soziale Institution, die in einem Kraftfeld gesellschaftlicher Interessen „gemacht“ bzw. ge-formt wird.