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23-05-2018 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Article

Besoldung nach Kassenlage führt ins Abseits

Author: Alexander Ebert

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Je nach Bundesland verdienen Beamte bei gleicher Tätigkeit höchst unterschiedlich. Die Differenz kann mehrere tausend Euro pro Jahr groß sein. Das zeigt der aktuelle Besoldungsreport 2018 des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

Polizisten und Finanzbeamte, Lehrer und Justizbeschäftigte – ihr Verdienst bei Bund und Ländern hängt nicht nur davon ab, was sie tun sondern auch wo. Denn trotz gleicher Tätigkeit erhalten Beamte je nach Bundesland unterschiedliches Salär. "Besoldungspolitik nach Kassenlage", kritisiert die Vize-Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Elke Hannack. Besoldungsunterschiede von knapp 20 Prozent machte der DGB in seinem aktuellen "Besoldungsreport 2018" aus. Die jährlich erscheinende Studie stellt die Jahresbruttobesoldung der Stufen A 7, A 9 und A 13 in Zahlen am Beispiel lediger Beamten ohne Kinder dar.

Bayern zahlt gut, Berlin und Saarland deutlich schlechte 

Die Besoldung der 1,84 Millionen Beamten driftet im Bund und den 16 Ländern teils weit auseinander. So erhalte eine Jung-Studienrätin in Rheinland-Pfalz jährlich über 8.000 Euro brutto und damit 18,5 Prozent weniger als ihre Kollegin in Bayern. Eine Jung-Justizbeamtin in Berlin hat am Monatsende 12 Prozent weniger auf ihrem Konto als ihre vergleichbare Kollegin in Bayern. Insgesamt zeigt der Report: In Bayern ist die Bezahlung top, in Berlin und dem Saarland sieht es weniger gut aus.

Tarifabschlüsse des öffentlichen Dienstes für Beamte voll übernehmen

"Diese Besoldungspolitik nach Gutsherrenart" müsse sich ändern, so der DGB. Und zwar, indem der staatliche Dienstherr die Tarifabschlüsse aus dem öffentlichen Dienst voll und ohne Zeitverzug übernehme. Weil längst nicht alle Länder wegen ihrer Kassenlage beide Regeln einhalten, gebe es selbst innerhalb derselben Besoldungsgruppe zwischen den Bundesländern große Einkommensunterschiede.

Im Wettbewerb um Fachkräfte oft nicht mehr konkurrenzfähig

Die ausgefranste Besoldungsstruktur wirke sich auch auf die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes generell aus. "Mit ihrer Besoldungspolitik nach Kassenlage nehmen Bund und Länder seit 2006 in Kauf, dass der öffentliche Dienst im Wettbewerb um Fachkräfte oft nicht mehr konkurrenzfähig ist", kritisiert DGB-Vize Hannack. "Gerade schlechter zahlende Länder haben zunehmend Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Die Bewerber streben eher in den Öffentlichen Dienst der besser zahlenden Dienstherren oder sie gehen in die Privatwirtschaft." Spürbarer Personalmangel sei die Folge.

Der öffentliche Dienst brauche endlich eine langfristig angelegte Personalpolitik. Denn in den nächsten 20 Jahren gingen gut 57 Prozent der Beschäftigten in Rente. Schon heute zeige sich vielerorts ein flächendeckenden Personalmangel. Der Öffentliche Dienst dürfe nicht zum Flickenteppich werden, so der DGB.

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