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2011 | Book

Verzinsliche Wertpapiere

Bewertung und Strategien

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About this book

Es gibt gute Gründe für Investoren, sich intensiver als bisher mit zinssensitiven Instrumenten zu beschäftigen: In jüngster Vergangenheit entstand eine Vielzahl neuer Instrumente mit völlig neuen Eigenschaften. Erst deren Kenntnis ermöglicht eine optimale, auf individuelle Ziele zugeschnittene Strategie im Hinblick auf Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit der angelegten Mittel. Neu in dieser dritten Auflage sind die Themen immobiliengesicherte Wertpapiere und Hedge Fonds. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus der Finanzmarktkrise ist gerade in diesen Bereichen ein vertieftes Verständnis der Funktionsweisen sowie der Chancen und Risiken besonders wichtig.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Die Besonderheit der zinssensitiven Instrumente kam insbesondere in den Schuldnerkrisen der lateinamerikanischen Staaten zum Ausdruck, welche 1982 durch die Gestaltung der Brady-Bonds nach der Zahlungsunfähigkeit Mexikos zu einer Schuldenumstrukturierung führte. Dieser Schock brachte die Schuldner-Einstufung und damit eine systematische Qualitätskontrolle mittels Ratings besonders stark zum Ausdruck. Bis heute schlossen sich 15 Länder dieser Umstrukturierung an, wodurch ein neuer und liquider Markt entstand. In den vergangenen Jahren kamen neue Produkte wie inflationsgeschützte Obligationen, Obligationen mit Aktiencharakter etc. auf den Markt. Der Markt der zinssensitiven Instrumente hat mit Hilfe moderner Berechnungsmodelle und Informatikunterstützung eine Dynamik erfahren, die die Gestaltung aller nur erdenklichen Produkte zulässt. Dies schafft aber auch Probleme, denn diese Produkte müssen im Sekundärmarkt auch bewertet werden können, nachdem die Instrumente verkauft wurden. Besonders für die Depotbanken ist es problematisch, diese komplexen Produkte korrekt zu bewerten bzw. einen entsprechenden Preis zu erhalten. Ein weiteres Problem ist das Verständnis auf Seiten des Kunden, welcher diese Produkte sehr gut kennen muss, um die Portfolio- Strategien und Portfolio-Taktiken entsprechend umsetzen zu können.
Reto R. Gallati
2. Bewertung von Obligationen
Zusammenfassung
Als Obligation wird ein Finanzinstrument verstanden, das die Schulden des Schuldners gegenüber dem Kreditgeber verkörpert. Es beinhaltet die finanziellen Verpflichtungen des Schuldners gegenüber dem Kreditgeber in Form von Cash Flows, in der Regel Zinszahlungen und Rückzahlungsbetrag. Die Rechte und Pflichten, die für die Schuldner und die Kreditgeber zutreffen und von diesen einzuhalten sind, werden im Emissionsvertrag festgehalten.
Reto R. Gallati
3. Rendite-Messung
Zusammenfassung
Die aktuelle Rendite (Current Yield) ist relativ einfach zu berechnen, indem der Coupon bzw. der vertraglich fixierte jährliche Cash Flow durch den aktuellen Marktpreis dividiert wird:
Reto R. Gallati
4. Yield-Kurve
Zusammenfassung
In den folgenden Abschnitten werden Begriffe wie Spot Rate, Forward Rate, etc. benutzt, die in diesem Abschnitt definiert werden. Bisher wurden verschiedene Zinssätze zur Diskontierung der Cash Flows angewandt, ohne auf deren Ursprung und Eigenschaften einzugehen. Die Abbildung 5 zeigt die vier Grundformen der Yield-Kurve.
Reto R. Gallati
5. Obligationenpreis-Volatilität
Zusammenfassung
Aus den Darstellungen zur Yield-Berechnung lässt sich vereinfacht ableiten, dass der Preis einer Obligation der diskontierte Gegenwartswert aller Cash Flows einer Obligation ist. Obligationen werden allgemein als sichere Anlagen angesehen, doch sind die Preise erheblichen Wertänderungen unterworfen. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Bewertung und lassen die Preise bzw. die Zinsen schwanken. Steigende Zinsen führen zu sinkenden Preisen und umgekehrt erhält man einen höheren Preis bei sinkenden Zinsen.
Reto R. Gallati
6. Zinssatz-Futures
Zusammenfassung
Ein Futures-Kontrakt ist ein Vertrag zwischen dem Käufer (Verkäufer) und einer etablierten Futures-Börse oder einem Clearinghaus, in dem sich der Käufer (Verkäufer) bereit erklärt, eine bestimmte Menge einer bestimmten Ware zu übernehmen (zu liefern), z. B. Schweinebäuche, Kohle, Bundesobligationen etc. zu einem bestimmten Preis und zu einer bestimmten Zeit zu übernehmen (zu liefern). Für einige Futures-Kontrakte erfolgt das Settlement bei Restlaufzeit in Cash statt in physischer Lieferung.
Reto R. Gallati
7. Zinssatz-Optionen
Zusammenfassung
Eine Option ist ein Vertrag, bei dem der Verkäufer dem Käufer der Option das Recht garantiert, ihm ein bestimmtes Instrument zu einem bestimmten Preis und zu einem bestimmten Zeitpunkt nach oder während einer bestimmten Zeitspanne zu kaufen bzw. zu verkaufen. Der Verkäufer dieser Option bzw. der „Schreiber“ einer Option garantiert dem Käufer dieses Recht und erhält dafür den Optionspreis bzw. die Optionsprämie. Der Preis, zu dem das Instrument gekauft oder verkauft wird, ist der Ausübungspreis oder Strike-Preis, das Datum, an dem die Option ausgeübt wird, ist das Ausübungsdatum oder Verfall-Datum. Wenn die Option nur am Ausübungsdatum ausgeübt werden kann, spricht man von einer Europäischen Option, ist die Option an jedem beliebigen Zeitpunkt während der Zeitspanne bis zum Verfallsdatum möglich, spricht man von einer Amerikanischen Option. Wenn die Option dem Käufer der Option das Recht gewährt, dem Verkäufer der Option ein Instrument zu verkaufen, spricht man von einer Put- Option. Der Käufer erhält eine Long-Position bezüglich der Option. Wenn die Option dem Verkäufer der Option das Recht gewährt, vom Käufer der Option ein Instrument zu kaufen, spricht man von einer Call-Option. Der Verkäufer erhält eine Short-Position bezüglich der Option. Der Käufer der Option hat ein wesentliches Potenzial nach oben, während der Verkäufer ein wesentliches Risiko nach unten aufweist. Der maximale Profit für den Verkäufer der Option besteht in der Optionsprämie.
Reto R. Gallati
8. Zinssatz-Swaps und Forward Rate Agreements
Zusammenfassung
Bei einem Zinssatz-Swap stimmen zwei Vertragsparteien überein, ihre Zinszahlungen auszutauschen. Die Vertragsparteien tauschen nur die effektiven Zinszahlungen gegenseitig aus, nicht das dem Zinssatz zugrundeliegende Instrument. Das häufigste Swap- Geschäft besteht darin, dass eine Vertragspartei seine fixen Zinszahlungen während der Vertragsdauer an die Gegenpartei zahlt. Im Gegensatz dazu zahlt die Gegenpartei variable Zinszahlungen, die an einen vertraglich abgemachten Referenz-Zins gebunden sind. Die Vertragsparteien verändern durch das Eingehen eines Swap-Vertrags die Cash Flow- Charakteristika der Zinszahlungen.
Reto R. Gallati
9. Strategien für aktives Portfolio Management
Zusammenfassung
Die Portfolio-Strategien für Obligationen können in die vier Gruppen unterteilt werden: Aktive Strategien, Passive Strategien, Fund Matching-Techniken und Kontingent- Prozeduren.
Reto R. Gallati
10. Indexierung für strukturierte Portfoliostrategien
Zusammenfassung
Mit der Indexierung wird ein Portfolio konstruiert, das einen bestimmten Index bestmöglichst nachbildet. Bezweckt wird damit, dass ein derart konstruiertes Portfolio die Charakteristika eines Index (Gewichtungen, Duration, Risikoausprägungen, Kreditrating etc.) und damit auch die Performance des Index aufweist. Die Indexierung von Aktien- Portfolios ist ein allgemeines Know-how und wird seit längerer Zeit effektiv betrieben. Die Anwendung auf Obligationen ist erst seit einigen Jahren stark verbreitet. Dies hat unter anderem mit den großen Datenmengen zu tun, die für die Generierung von Indizes notwendig sind. Die Erfassung neuer Obligationen und Löschung alter Obligationen erfordert die ständige Aufdatierung und Betreuung solcher Datenbanken, was die Erstellung von Indizes teuer macht. Ein anderer Grund besteht in der verstärkten Professionalisierung und dem stärkeren Konkurrenzdruck, der die Margen in diesem Geschäft drückt.
Reto R. Gallati
11. Verschuldungspapiere
Zusammenfassung
Floating Rate Obligationen oder auch Floating Rate Notes genannt, sind Schuldpapiere, deren Coupon zu bestimmten Zeitpunkten (Reset Dates) periodisch angepasst wird. Gewöhnlich erfolgt eine Anpassung an einen unabhängigen Zinssatz-Index. Im Euromarkt ist es üblich, eine bestimmte Marge über dem London Interbank Offered Rate (LIBOR), in der Regel der drei Monate LIBOR als Referenzgröße zu nehmen.
Reto R. Gallati
12. Analyse von Obligationen mit Optionen
Zusammenfassung
Bisher wurden die Bewertung, Risikoeigenschaften und Renditeberechnung von Obligationen und Optionen getrennt behandelt. In diesem Abschnitt wird die Analyse von Obligationen mit Optionen durchgeführt. Es wird das Verhalten von solchen erweiterten Obligationen dargestellt bezüglich Risikoeigenschaften, Bewertung und Einflussfaktoren, die das Verhalten dieser Obligationen maßgeblich beeinflussen.
Reto R. Gallati
13. Convertibles
Zusammenfassung
Der Convertible ist ein naher Verwandter eines strukturierten Obligationen-Warrant- Instrumentes. Eine Wandelanleihe (auch Wandelschuldverschreibung, Wandelobligation, Englisch: Convertible Bond) ist ein von einer Anteilsgesellschaft ausgegebenes und in der Regel mit einem Nominalzins ausgestattetes Verzinsliches Wertpapier, das dem Inhaber das Recht einräumt, es während einer Wandlungsfrist zu einem vorher festgelegten Verhältnis in Aktien einzutauschen. Der Inhaber einer Convertible-Obligation besitzt eine Obligation und eine Call-Option auf bestimmte Aktien, in der Regel auf die Aktien des Emittenten. Die gleiche Wirkung erzielt der Inhaber eines Obligationen-Warrant- Instrumentes, aber mit dem Unterschied, dass der Inhaber des Convertibles die Obligation aufgeben muss, um von der Option Gebrauch zu machen und in Aktien zu tauschen, während der Inhaber des Warrants die Option losgelöst von der Obligation in Aktien oder Cash tauschen kann. Die Convertibles werden in der Regel mit einem vergleichsweise tiefen Coupon ausgestattet, da die Option ihrerseits einen gewissen Wert darstellt und in die Renditeberechnung eingeschlossen wird. Die Anzahl Aktien, die der Inhaber des Convertibles durch Ausübung der Option erhält, wird als Umtauschverhältnis bezeichnet. Zum Zeitpunkt der Emission garantiert der Emittent dem Investor das Recht auf Kauf von Aktien im Wert des Par-Wertes der Obligation dividiert durch das Umtauschverhältnis.
Reto R. Gallati
14. Verzinsliche Wertpapiere und Inflation
Zusammenfassung
Treasury Inflation-Protected Security (TIPS) sind US Staatsobligationen mit Inflationsschutz, welche den Nennwert (Rückzahlungsbetrag) zweimal pro Jahr adjustieren um, die Inflation bzw. Deflation, gemessen am Konsumenten-Preisindex (Consumer Price Index, CPI), zu reflektieren.
Reto R. Gallati
15. Forderungsgesicherte verzinsliche Wertpapiere
Zusammenfassung
In diesem Abschnitt diskutieren wir diverse Formen von forderungsgesicherten Wertpapieren. Häufig werden Kürzel wie ABS, CDO, CLO verwendet, ohne dass man deren Strukturen und Unterschiede effektiv kennt. Unter forderungsgesicherten Wertpapieren verstehen wir alle emittierten Papiere, deren zugrunde liegende Portfolio-Vermögen aus Hypotheken, Konsumentenkrediten, Leasingverträgen etc. stammen.
Reto R. Gallati
16. ETFs auf Verzinsliche Wertpapiere
Zusammenfassung
ETFs auf verzinsliche Wertpapiere sind Obligationen Index-Fonds, welche an einer Börse registriert und mehrmals täglich gehandelt werden. Diese Fonds erlauben dem Anleger, Anteile an solchen Fonds zu kaufen und verkaufen und dadurch eine Investition in ganze Obligationen-Märkte, einzelne Segmente oder speziell strukturierte Produkte auf verzinsliche Wertpapiere zu tätigen.
Reto R. Gallati
17. Hedge Funds und Verzinsliche Wertpapiere
Zusammenfassung
Im Spektrum der alternativen Anlageformen besitzen zum einen die Hedge Funds sowie zum anderen die Managed Futures einen sehr großen Stellenwert. Beide Konzepte werden in der Praxis häufig verwechselt, da sie auf dem gleichen Grundgedanken aufsetzen – nämlich dem Erwirtschaften von Rendite sowohl bei fallenden als auch bei steigenden Kursen. Unter Managed Futures versteht man jedoch im Gegensatz zu einem Hedge Funds die professionelle Vermögensverwaltung über sogennante Commodity Trading Advisors (CTA) unter ausschließlicher Verwendung börsengehandelter Futures. Auf diese Investmentgattung soll an dieser Stelle aber nicht näher eingegangen werden.
Reto R. Gallati
18. Wertschriften-Verbriefung
Zusammenfassung
Verbriefung (Englisch: Securitization) bedeutet die Schaffung von handelbaren Wertpapieren (Englisch: Securities) aus Forderungen (zukünftige Zahlungsströme) oder Eigentumsrechten im weitesten Sinne.
Reto R. Gallati
Backmatter
Metadata
Title
Verzinsliche Wertpapiere
Author
Reto R. Gallati
Copyright Year
2011
Publisher
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-6568-4
Print ISBN
978-3-8349-2799-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6568-4