2005 | OriginalPaper | Chapter
Vom Aufbau von Parallelgesellschaften bis zur Durchführung von Terroranschlägen
Das Gefahren- und Konfliktpotenzial des Islamismus in Deutschland
Author : Armin Pfahl-Traughber
Published in: Unfriedliche Religionen?
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Eine Reihe von jüngeren Veröffentlichungen spricht von der ‚Macht der Religionen ‘(Röhrich 2004) oder von der ‚Rückkehr der Religionen ‘(Riesebrodt 2000). Gemeint ist damit ein gegenläufiger Prozess zur Säkularisierung, wodurch der Glaube zunehmend die Gestalt eines moralischen und politischen Machtfaktors annimmt. Diese Entwicklung birgt enorme Konfliktpotenziale: Die neue Hinwendung zu Religionen beschränkt sich nicht auf die mentale Orientierung zu deren Inhalten, geht es dabei doch auch um die verbindliche Gestaltung des sozialen Miteinanders auf Basis der jeweiligen Glaubensinhalte. Die damit angesprochene ‚Politisierte Religion ‘(Bielefeldt/Heitmeyer 1998) überträgt Absolutheitsansprüche und Dogmatismus, Erkenntnisprivilegien und Homogenitätsideale auf die gesellschaftliche Ebene. Explizit oder implizit geht dieser Prozess einher mit der Frontstellung gegen Individualität und Menschenrechte, Pluralismus und Säkularität, die als Werte die Voraussetzungen für die gleichberechtigte Koexistenz verschiedener Kulturen und Religionen darstellen.