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2014 | Book

Wahlkampf in den Bundesländern

Der Einfluss der KandidatInnen und der regionalen politischen Kultur

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About this book

David Christoph Lerch entwickelt ein theoretisches Modell zur Analyse von Wahlkämpfen und eine Typologie der fünf gängigen Kommunikationstypen im Wahlkampf. Dieses Modell – im Spannungsfeld zwischen den SpitzenkandidatInnen und ihrer Partei – überprüft er empirisch auf der Ebene der Bundesländer (in acht aktuellen Landtagswahlkämpfen) und legt dabei dar, wie die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Wahlkampfs vom persönlichen Stil der Kandidatin oder des Kandidaten sowie von der regionalen politischen Kultur beeinflusst werden. Der Autor rundet die Untersuchung mit acht konkreten Handlungsempfehlungen un -erklärungen für alle Akteure ab, die sich direkt oder indirekt, prospektiv oder retrospektiv mit Wahlkämpfen befassen.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Selbst ist das Volk: Souverän, Herrscher und Beherrschter in einem. Dieser Grundsatz, von Abraham Lincoln einst in der Formulierung „government of the people, by the people, for the people“ transportiert, gilt nach wie vor als „Grundrecht des freien Menschen“ (Sänger 1965: 1) und als „Grundlage liberaler Demokratie“ (Oberreuter 2012: 168). Das Volk übt seine Souveränität über Wahlen aus, den „grundlegenden Legitimationsakt“, wie es die Richter des Bundesverfassungsgerichts bezeichnen, der direkten oder indirekten Teilhabe der Bürger an der politischen Entscheidungsfindung (vgl. von Alemann 2002: 79-80).
David Christoph Lerch
2. Der Wahlkampf: Vermessung eines Forschungsfeldes
Zusammenfassung
In der ZDF-Sendung „Heute Show“ am 23.3.2012 zog der Comedian „Gernot Hassknecht“ einen unterhaltsamen Vergleich: Wahlkampf sei für ihn das „drittschlimmste Event des Jahres – nach Hämorrhoidenverödung und Hochzeitstag“. Solche Assoziationen werden wohl nur die wenigsten mit dem Phänomen Wahlkampf in Verbindung bringen. Aber das Zitat demonstriert, wie Wahlkampf in unserer heutigen Gesellschaft häufig wahrgenommen wird: als regelmäßig wiederkehrende, zumeist ähnlich ablaufende Phase, ohne großen Informations- und/oder Unterhaltungswert. Als Ausnahmen können hier wohl allenfalls noch die Bundestagswahlen gelten.
David Christoph Lerch
3. Die Länder: Vermessung einer Forschungslandschaft
Zusammenfassung
Man könnte sich auf den Standpunkt stellen: Ein Wahlkampf ist ein Wahlkampf, ob auf Bundes-, Landes- oder kommunaler Ebene. Diese Aussage ist schwerlich zu widerlegen, aber sie unterschlägt die spezifischen Charakteristika von Landespolitik und Landesparteien, deren besondere regionale Ausprägungen sowie deren Zusammenspiel mit der Bundespolitik, um die es in diesem Abschnitt gehen soll.
David Christoph Lerch
4. Methodische Hinweise: ein Blick in den Werkzeugkasten
Zusammenfassung
Nach einem allgemeinen Überblick über das Forschungsfeld Wahlkampf und einem spezifischen Einblick in die Belange der Länder und Regionen soll an dieser Stelle der Werkzeugkasten geöffnet und erläutert werden, wie der übrige Teil der Arbeit bewerkstelligt wurde. Dabei geht es gleichermaßen um das allgemeine Vorgehen wie um konkrete methodische Fragestellungen. Der Aufbau dieses Abschnitts folgt grob der chronologischen Abfolge der gesamten Arbeit: Zunächst wird der methodische Prozess der Theorie- und Hypothesenbildung (Kapitel 5) erläutert, dann die Auswahl der Fallbeispiele (Kapitel 7) erklärt und schließlich mit den Wahlkämpferinterviews sowie der Analyse von Wahlkampfmaterialien und Wahlkampfberichterstattung unterschiedliche Mittel der Auswertung (Kapitel 6 und 8) thematisiert.
David Christoph Lerch
5. Kandidat und Kampagne: Zur Modellierung von Wahlkämpfen
Zusammenfassung
Gerade weil Wahlkampf wie dargestellt ein im medialen und privaten Alltag sehr präsentes Geschehen ist, unter dem vieles und von vielen Unterschiedliches subsumiert wird, und Wahlkampagnen zudem als „ausgesprochen facettenreiche Ketten von Ereignissen“ (Schoen 2007a: 36) gelten, erscheint eine klare definitorische Abgrenzung unbedingt erforderlich. Das betrifft die kausalen Zusammenhänge und logischen Schritte innerhalb des Modells genauso wie die eindeutige Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes.
David Christoph Lerch
6. Variablen der Macht: Zur Operationalisierung von Wahlkämpfen
Zusammenfassung
Die Theorie versucht bei aller Vorsicht das Verhalten des Wahlkämpfers in bestimmten Situationen zu bestimmen und damit vorherzusagen, wie Kandidaten und Kampagnen auf die sich bietenden Umstände reagieren. Diese Voraussetzungen erscheinen als unabhängige Variablen, während die Reaktionen darauf die abhängigen Variablen bilden. In diesem Kapitel sollen nun zunächst die Voraussetzungen skizziert werden, zusammen mit einigen Überlegungen zu ihrer forschungspraktischen Genese in acht Landtagwahlkämpfen. Damit wird die Rampe gebaut für die Überprüfung der abhängigen Variablen und damit der Hypothesen insgesamt. Eine Sonderrolle kommt dabei den Hypothesen 14 bis 17 zu, die sich mit der parteiinternen Mobilisierung befassen. Deren Operationalisierung thematisiert ein eigener Abschnitt am Ende dieses Kapitels.
David Christoph Lerch
7. Acht Länder, acht Wahlkämpfe: das regionale Analyseumfeld
Zusammenfassung
Der Praxistest dieser Theorie erfolgt auf Länderebene und die Auswahl der Fälle orientiert sich an der Aktualität: Acht Wahlkämpfe zu acht Landtagswahlen werden entlang des vorgestellten Modells untersucht. Dafür wird zunächst Land für Land geprüft, ob und in welchem Ausmaß die unabhängigen Variablen nach den ausgeführten Definitionen vorhanden sind. Daraus wird dann gemäß den aufgestellten Hypothesen Land für Land eine Erwartungshaltung für konkretes Wahlkampfhandeln abgeleitet. Die jeweiligen landesspezifischen Befunde sind im Anhang tabellarisch aufgeführt (Tabelle 24 bis 29).
David Christoph Lerch
8. Faktencheck: Länderspezifische Befunde in acht Wahlkämpfen
Zusammenfassung
Damit ist die Rampe gebaut für den Abgleich mit den tatsächlichen Kampagnen der Landesparteien, für den Vergleich von theoretischer Prognose und realem Handeln, für den Moment der Wahrheit. Dabei gilt es genau zu prüfen, inwiefern und in welchem Maß die Annahmen der Hypothesen erfüllt wurden, ergo inwiefern und in welchem Maß die ausführlich dargelegten unabhängigen Variablen der Wahlkämpfe auch die ebenfalls ausgeführten abhängigen Variablen nach sich zogen. Neben der so gemessenen Erklärungskraft des theoretischen Modells sollen andere erklärende Faktoren überprüft werden, insbesondere die beiden Einflussgrößen, die im Laufe der Arbeit als ebenfalls potentiell entscheidend charakterisiert und exponiert wurden: der individuelle Kommunikationsstil der Spitzenkandidaten und die regionale politische Kultur. Beide Aspekte sind dabei nicht losgelöst voneinander zu betrachten, weil die Kandidaten in der Regel aus der Region stammen und diese Verwurzelung sich in persönlichen Eigenheiten und Vorlieben ausdrückt.
David Christoph Lerch
9. Ergebnisse: Blick zurück und nach vorn
Zusammenfassung
Damit ist der empirische Teil der Arbeit abgeschlossen, die theoretischen Aussagen sind mit der Realität der Wahlkämpfe abgeglichen und es gilt nun, ein finales Fazit zu ziehen. Dieses soll erörtern, wie sich die Antworten der Wahlkampfakteure und die Angaben aus den Kampagnen erstens auf das theoretische Modell selbst auswirken, also inwiefern sich Hypothesen bestätigen ließen oder inwiefern und warum grundlegende Annahmen in der Wirklichkeit nicht vorkamen.
David Christoph Lerch
Backmatter
Metadata
Title
Wahlkampf in den Bundesländern
Author
David Christoph Lerch
Copyright Year
2014
Electronic ISBN
978-3-658-06269-9
Print ISBN
978-3-658-06268-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-06269-9