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2011 | Book

Wahlkampf in Sachsen

Eine qualitative Längsschnittanalyse der Landtagswahlkämpfe 1990 –2004

Author: Thomas Schubert

Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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About this book

Die vergleichende Analyse der sächsischen Landtagswahlkämpfe von CDU, SPD und PDS im Zeitraum von 1990 bis 2004 bietet die bisher umfangreichste und gründlichste politikwissenschaftliche Untersuchung von Landtagswahlkämpfen in den ostdeutschen Bundesländern und darüber hinaus. Im Zentrum der Längsschnittstudie stehen Organisationsmuster, Strategien, Image-, Konkurrenz- und Themenorientierungen (unter besonderer Berücksichtigung des wirtschaftspolitischen Themenwahlkampfes) im sächsischen Parteienwettbewerb um Wählerstimmen. Das quellengesättigte Buch betrachtet die vier sächsischen Landtagswahlkämpfe, indem diese inner- wie interparteiliches Verhalten im hegemonialen Parteiensystem beschreiben und die politischen Findungsprozesse der Parteien seit der Wiedergründung des Freistaates ausdrücken, als Teil einer spezifischen landespolitischen Kultur, ohne den Blick auf allgemeine Charakteristika von Landtagswahlkämpfen zu versäumen.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Der Wettstreit der Parteien um Wähler hat in Sachsen eine über hundertjährige, von zahlreichen Brüchen gezeichnete Tradition. Prägte die Anfangsjahre ein „Dauerkonflikt um das Wahlrecht“1, bewirkte das 1909 eingeführte Pluralwahlrecht einen initialen „Politisierungsschub“ und eine breite „leidenschaftliche Wahlagitation“.
Thomas Schubert
2. Parteien und Wähler in Ostdeutschland
Zusammenfassung
Wer Parteien im Sinne Max Webers als freie „Vergesellschaftungen“ Gleichgesinnter zur Machterlangung und politischen Zieldurchsetzung betrachtet,1 verengt ihre Rolle in Wahlkämpfen auf zwei Funktionen: Parteien als Instrumente zum Ausdruck von Zielen und Forderungen (Zielfindungsfunktion) sowie Parteien als Instrumente zur Machterlangung bzw. zum Machterhalt (Mobilisierungsfunktion).
Thomas Schubert
3. Säulenmodell des Wahlkampfes
Zusammenfassung
Von den einen nüchtern als „groß angelegtes Reiz–Reaktions–Experiment“1 bezeichnet, gilt Wahlkampf anderen als „Hochzeit“2 der politischen Kommunikation. Wieder andere sprechen vom „Jahrmarktsrummel des Wahlkampfes“3, erkennen in Wahlkämpfen eine „Olympiade er Demokratie“4, eine „rituelle Inszenierung des ,demokratischen Mythos′“5 oder eine „dramatische Inszenierung alternativer fiktiver Erfahrungen“6
Thomas Schubert
4. Sächsischer Landtagswahlkampf 1990
Zusammenfassung
Im Herbst des Jahres 1989 leiteten in der DDR die Demonstrationen Hunderttausender und die Bildung oppositioneller Gruppen und Parteien eine Demokratisierung ein. Die ehemals übermächtige Staatspartei SED, die noch mit Wahlfälschungen und Repressionen ihren Status zu wahren versuchte, jedoch auf eine „Chinesische Lösung“ verzichtete, drosselte nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze am 9. November 1989 nur noch die Schrittgeschwindigkeit der friedlichen Revolution.
Thomas Schubert
5. Sächsischer Landtagswahlkampf 1994
Zusammenfassung
Zwischen 1990 und 1994 prägte die ökonomische Transformation die gesellschaftlichen und politischen Prozesse in Ostdeutschland. Während die westdeutsche Wirtschaft nach dem einheitsbedingten „Sonderboom“ in den Strudel einer europaweiten Rezession geraten war, aus welchem sie sich im Wahljahr befreien konnte, brachen bis Mitte 1992 große Teile der ostdeutschen Wirtschaft zusammen
Thomas Schubert
6. Sächsischer Landtagswahlkampf 1999
Zusammenfassung
Die Zwischenbilanzen des Einigungsprozesses fielen Ende der 1990er Jahre differenziert aus. Vertreter der Misserfolgsthese thematisierten vorrangig die Massenarbeitslosigkeit, das geringe Wachstum und die zerstörerische Arbeit der Treuhandanstalt. Die Lebensunzufriedenheit der Ostdeutschen sei ebenso gestiegen wie die negativen Urteile über ihre individuelle wirtschaftliche Situation.
Thomas Schubert
7. Sächsischer Landtagswahlkampf 2004
Zusammenfassung
Nach den Boom–Jahren 1999 und 2000 trieben der Konjunktureinbruch im Sommer 2000,die weltweit platzende „IT–Blase“, die Terroranschläge des 11. September 2001 und die globalen Turbulenzen infolge des Irakkriegs 2003 die deutsche Wirtschaft in eine Rezession. Während die Krise die westdeutschen Länder wegen derer exportabhängiger Industrien besonders traf, stoppte 2002/03 auch das schwache Wachstum der ostdeutschen Wirtschaft (Tabelle 26).
Thomas Schubert
8. Vergleichende Analyse der Landtagswahlkämpfe
Zusammenfassung
Alle Parteien wiesen im Untersuchungszeitraum landeseigene temporäre – strukturell und rollenbedingt unterschiedliche – Wahlkampforganisationen auf. Ein arbeitsfähiges Organisationsnetzwerk aus Kreis– und Ortsverbänden sowie mit parteiorganisatorischen Abläufen gut vertraute Funktionäre sicherten der früheren Blockpartei von Beginn an eine relative Überlegenheit.
Thomas Schubert
9. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
Die qualitative Längsschnittanalyse der sächsischen Landtagswahlkämpfe von CDU, SPD und PDS im Zeitraum von 1990 bis 2004 gründete auf einem zweidimensionalen komparativen Ansatz. (1) Zunächst verfolgte sie die Leitfrage nach den Gemeinsamkeiten und den Unterschieden bei der Wahlkampforganisation und –strategie sowie den Hauptkampagnen (Image, Themen, Konkurrenz) – im Vergleich aller Wahlkämpfe und im akteurszentrierten Vergleich der einzelnen Wahlkämpfe.
Thomas Schubert
Backmatter
Metadata
Title
Wahlkampf in Sachsen
Author
Thomas Schubert
Copyright Year
2011
Publisher
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-92830-2
Print ISBN
978-3-531-18048-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-92830-2