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2017 | OriginalPaper | Chapter

19. Was kann die Gesundheitswirtschaft von antiken Hochkulturen lernen?

Achtung Nebenwirkung: Geschichte führt zu Einsichten und verursacht Bewusstsein

Authors : Prof. Dr. Arno Elmer, Anja Hilbig

Published in: Neuvermessung der Gesundheitswirtschaft

Publisher: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Bereits innerhalb der frühen Hochkulturen, wie im Pharaonenreich des alten Ägypten, haben sich Fachärzte auf bestimmte Krankheiten spezialisiert, machten Hausbesuche und trieben durch persönliche Untersuchungen, individuelle Diagnostik und zielgerichtete Behandlungsmethoden die Personalisierte Medizin bereits vor 4000 Jahren voran. Herodot stellte bei einem Besuch erstaunt fest: „Jeder Arzt behandelt nur eine bestimmte Krankheit, nicht mehrere. Alles ist voll von Ärzten! Es gibt Ärzte für die Augen, für den Kopf, für die Zähne, für den Leib und für innere Krankheiten.“ Innerhalb der Tempel des Landes wurden die angehenden Mediziner im sogenannten „Haus des Lebens“ unterrichtet und lernten chirurgische Eingriffe, die Wirkung verschiedener Mittel wie Heilpflanzen sowie die Anatomie des Menschen. Die Branche der Mumifizierung und der Spezialisten, die für die Einbalsamierung der Leichen zuständig waren, wurde jedoch als völlig eigener Berufszweig von dem der Ärzte getrennt. Einige Vertreter ihrer Zunft reisten beispielsweise mit der ägyptischen Armee, um die Toten zu versorgen, wenn sie gestorben waren – ganz unabhängig von medizinischem Personal, das selbstverständlich bei Auslandseinsätzen ebenfalls vor Ort war. Für die alten Ägypter waren beiden Branchen aus verschiedenen, zumeist religiösen Vorstellungen nicht miteinander vereinbar. Aus heutiger Sicht ein klares Versäumnis: Wären diese Akteure des altägyptischen Gesundheitswesens besser vernetzt gewesen, hätten beispielsweise Zusammenhänge, die den Blutkreislauf betreffen – welche in pharaonischer Zeit, trotz zahlreicher anderer Kenntnisse, noch unerforscht waren – vermutlich erkannt werden können. Sektorenübergreifende Zusammenarbeit fördert also Innovationen im Bereich der Forschung und gleichzeitig wird dabei die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Patientenversorgung verbessert.

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Metadata
Title
Was kann die Gesundheitswirtschaft von antiken Hochkulturen lernen?
Authors
Prof. Dr. Arno Elmer
Anja Hilbig
Copyright Year
2017
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-12519-6_19