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2019 | Book

Was misst Self-Rated Health?

Die Basis subjektiver Gesundheit und Unterschiede nach Geschlecht, Alter und Kohorte in Europa und Kanada

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About this book

Die Definition und Messung von Gesundheit ist der analytische Dreh- und Angelpunkt vieler empirischer Studien. Aus pragmatischen Gründen ist es jedoch oft nicht möglich, umfassende Gesundheitsdaten zu erheben, weshalb häufig eine subjektive Bewertung der Befragten („Self-Rated Health“) verwendet wird. Doch inwieweit wird dabei aufgrund unterschiedlicher Erwartungen, Maßstäbe oder Erfahrungen derselbe Gesundheitsstatus unterschiedlich bewertet? Diese und andere Fragen stehen im Fokus dieser Arbeit. Dabei stellt sich z. B. heraus, dass es große Altersunterschiede darin gibt, welche Gesundheitsaspekte in welchem Ausmaß in die Bewertung eingehen.

Table of Contents

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung und Motivation: Die Relevanz subjektiver Gesundheit und offene Fragen
Zusammenfassung
Die Gesundheit eines Menschen stellt nicht nur für ihn selbst, sondern auch für sämtliche Wissenschaftsdisziplinen, die sich mit dem menschlichen (Zusammen)Leben befassen, einen zentralen Aspekt dar. Insbesondere vor dem Hintergrund der weiter andauernden Bevölkerungsalterung beschäftigt sich eine stetig wachsende Anzahl quantitativ-empirischer Studien mit Fragen individueller und gesellschaftlicher Gesundheit (Hank & Brandt 2016). Im Fokus dieser Untersuchungen stehen dabei häufig entweder Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheit bzw. Verlängerung gesunder Lebenszeit oder Determinanten und Auswirkungen gesundheitlicher Ungleichheit (z.B. Brandt et al. 2012; Hank et al. 2013; Deindl et al. 2016; Kaschowitz & Brandt 2017).
Patrick Lazarevič
Kapitel 2. Theorie: Modelle subjektiver Gesundheitsbewertungen
Zusammenfassung
Die grundsätzliche Annahme, dass die Bewertung der eigenen Gesundheit durch die Befragten in Surveys sich von den Ergebnissen klinischer Untersuchungen oder der Einschätzung durch geschultes Personal wie KrankenpflegerInnen oder ÄrztInnen deutlich unterscheidet, ist nicht neu und begleitet SRH gewissermaßen von Anfang an. So wurde schon in den 50er Jahren festgestellt: „As a substitute for an actual medical examination, these self-ratings do indeed appear to have extremely low validity“ (Suchman et al. 1958: 232). Dieser Befund konnte über die Jahrzehnte auch in anderen empirischen Untersuchungen regelmäßig und konsistent bestätigt werden (z.B. Maddox 1962; Kelly-Hayes et al. 1992; für Deutschland Lehr 1982).
Patrick Lazarevič
Kapitel 3. Stand der Forschung: Was wissen wir bislang?
Zusammenfassung
Im Folgenden stelle ich eine grobe Sichtung des Forschungsstandes bezüglich der herausgearbeiteten Forschungsfragen dar. Dieser bewusst knapp gehaltene Überblick geschieht also entsprechend der fünf Fragen in jeweils dafür vorgesehenen Kapiteln, wobei zum Ende dieses Kapitels ein Überblick über die zu erwartenden Ergebnisse und Forschungslücken geboten wird.
Patrick Lazarevič
Kapitel 4. Methoden und Analysestrategie: Wie lassen sich die Fragen empirisch umsetzen?
Zusammenfassung
Im Folgenden werden die analytischen Methoden und die Analysestrategie der empirischen Untersuchungen dieser Arbeit hergeleitet und diskutiert. Hierzu gehe ich zunächst in Kapitel 4.1 auf die verschiedenen Analysemethoden, die ich in dieser Arbeit verwende, sowie einige darüber hinausgehende theoretische und statistische Überlegungen ein. Auf Basis dieser Erläuterungen schließe ich dieses Kapitel mit einer Beschreibung der davon abgeleiteten Analysestrategie in Kapitel 4.2 ab, die ich nutze, um den Forschungsfragen des Kapitels 2.4 anhand von vier Teiluntersuchungen nachzugehen.
Patrick Lazarevič
Kapitel 5. Daten: Worauf beruhen die Analysen?
Zusammenfassung
Die folgenden Kapitel beschreiben die zur Umsetzung der Analysestrategie verwendeten Datensätze und Variablen. Dazu stelle ich zuerst kurz den Datensatz des Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (SHARE) vor, auf dem die Analysen des Kapitels 6 und 7 beruhen. Dabei werden auch die verwendeten Variablen aus diesem Datensatz sowie eventuell notwendige Rekodierungen oder Transformationen der Variablen kurz dokumentiert und begründet.
Patrick Lazarevič
Kapitel 6. Subjektive Gesundheit im höheren Alter und Unterschiede aufgrund des Geschlechts, Alters und Länderkontextes
Zusammenfassung
In Abbildung 6.1 ist zur besseren Nachvollziehbarkeit der folgenden Analysen das Modell dargestellt, welches der Untersuchung in diesem Kapitel zugrunde liegt. Wie in der Abbildung zu sehen ist, beruhen diese Analysen auf der Annahme, dass SRH durch die fünf Gesundheitsdimensionen der Funktion bzw. des funktionalen Status, (chronische) Krankheiten und Gesundheitsprobleme, Schmerzen, die mentale Gesundheit und das (Gesundheits-)Verhalten der Befragten geprägt wird (durchgezogene Pfeile). Dieser Teil des Modells entspricht also Forschungsfrage 1, in deren Rahmen das Ausmaß bzw. die Gewichtung der fünf Gesundheitsdimensionen analysiert wird.
Patrick Lazarevič
Kapitel 7. Einflüsse von Nichtgesundheitseigenschaften und deren Moderation durch das Geschlecht, Alter und den Länderkontext
Zusammenfassung
Abbildung 7.1 stellt das analytische Modell dieses Kapitels graphisch dar. Dabei geht es wie auch im vorherigen Kapitel im Allgemeinen darum, wie die Gesundheitsbewertung zustande kommt. Im Unterschied zum vorherigen Kapitel stehen dabei allerdings nicht GE, sondern NGE und deren Einfluss auf SRH im Fokus der Untersuchung.
Patrick Lazarevič
Kapitel 8. Alters- und Kohortenunterschiede in der Gesundheitsbewertung in Abhängigkeit des Geschlechts
Zusammenfassung
Das analytische Modell, welches der folgenden Teiluntersuchung zugrunde liegt, ist in Abbildung 8.1 dargestellt. Wie dort zu sehen ist, handelt es sich um ein sehr ähnliches Modell zu dem in Kapitel 6, wobei aufgrund von Einschränkungen der hier verwendeten Datenbasis der Einfluss der mentalen Gesundheit nicht dargestellt ist. Die Analysen dieses Kapitels beschäftigen sich ebenfalls mit der Annahme, dass SRH durch die GE der Befragten determiniert wird.
Patrick Lazarevič
Kapitel 9. Die Messung des Gesundheitsstatus und von Gesundheitsveränderungen und die Rolle von Geschlecht und Alter
Zusammenfassung
Das analytische Modell dieser letzten empirischen Teiluntersuchung ist in Abbildung 9.1 dargestellt. Dabei sind in dieser Abbildung parallel zwei verschiedene Modelle dargestellt, die den unterschiedlichen Aspekten dieser Untersuchung entsprechen.
Patrick Lazarevič
Kapitel 10. Diskussion und Ausblick: Der Beitrag dieser Arbeit und weitere Anknüpfungspunkte
Zusammenfassung
Ziel der empirischen Analysen dieser Arbeit war es, zu einem besseren Verständnis eines der am häufigsten genutzten Gesundheitsindikatoren in der empirischen Forschung beizutragen: der selbst eingeschätzten Gesundheit (SRH). Trotz seiner häufigen Verwendung in vor allem surveybasierter Forschung ist über die gesundheitsbezogene Basis dieses Messinstruments, mögliche Verzerrungen durch anderweitige Aspekte, systematische Gruppenunterschiede in der Bewertung und dessen Sensitivität in in Längsschnittanalysen bislang wenig bekannt. Erschwerend kommt hinzu, dass den vergleichsweise wenigen Studien zu dem Thema häufig keine theoretischen Modelle zugrunde liegen, weshalb die empirischen Einzelbefunde hochgradig fragmentiert sind.
Patrick Lazarevič
Backmatter
Metadata
Title
Was misst Self-Rated Health?
Author
Patrick Lazarevič
Copyright Year
2019
Electronic ISBN
978-3-658-28026-0
Print ISBN
978-3-658-28025-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-28026-0