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2015 | Book

Wettbewerbssteuerung im Primarschulbereich

Vergleichende Fallanalysen

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​​Claudia Unger zeigt, dass Wettbewerb im Grundschulbereich in Deutschland auf Grund der Rahmenbedingungen nur stark eingeschränkt umsetzbar ist. Auf Ebene der Einzelschulen finden sich kaum Hinweise für den Einsatz von Marketing. Die Autorin stellt Formen und Ursachen von Wettbewerb insbesondere im Rahmen Neuer Steuerung dar und diskutiert den Stand der Forschung zu den Effekten von Wettbewerb. Ein theoretisches Erklärungsmodell liefert die neoinstitutionalistische Organisationstheorie. Mit Schulmarketing erfolgt der Übertrag einer Management-Praktik auf Schule. Im empirischen Teil wird eine qualitative Untersuchung mit multiplen Fallstudien vorgestellt. Dabei werden Grundschulen zweier organisationaler Felder mittels Dokumentenanalyse und halbstrukturierter Schulleiterinterviews verglichen.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Die Anforderungen an Schulen sind seit Mitte der 1990er Jahre gestiegen. Dazu gehört die Grundannahme, „die klassischen bürokratisch-regulativen Steuerungsverfahren seien an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gestoßen“ (Herrmann, 2009, S.60). Diese Wahrnehmung liegt nicht zuletzt an den Ergebnissen internationaler Schulleistungsvergleiche, deren Ergebnisse die „Öffentlichkeit alarmiert“ (Brügelmann, 2005, S.270) haben. Im Zusammenhang mit diesen Ergebnissen „wird eine Beziehung zwischen der Systemsteuerung und den Erträgen des Bildungswesens im Sinne der Leistungsergebnisse postuliert“ (van Ackeren & Brauckmann, 2010, S.41).
Claudia Unger
2. Wettbewerb zwischen Schulen
Zusammenfassung
In Deutschland findet sich auf der einen Seite eine starke Verankerung von Wettbewerb im Schulwesen hinsichtlich der Konkurrenz der Schulformen (Demmer, 2008, S. 15). Auf der anderen Seite ist traditionell – insbesondere im Primarschulbereich – Wettbewerb zwischen den Schulen um Schüler nicht vorgesehen. Hier galt lange Zeit „Kurze Beine, kurze Wege“, und eine Wahl der Schule durch die Eltern war nicht erwünscht. Gleiches gilt für Privatschulen, die lange Zeit in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle spielten, während sie beispielsweise in den USA traditionell ein festes Element des Schulwesens waren (Suter, 2013, S.9).
Claudia Unger
3. Effekte von Wettbewerb
Zusammenfassung
In Kapitel 2 wurde gezeigt, welche Arten von Wettbewerb zwischen Schulen existieren und welche rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland zu beachten sind. An Wettbewerb zwischen Schulen, der als Steuerung eingesetzt wird, aber auch an die Konkurrenz durch private Anbieter, sind in der Regel Erwartungen geknüpft. Im Wesentlichen wird erwartet, dass die Effizienz und die Effektivität von Schulen und Schulsystem gesteigert wird.
Claudia Unger
4. Die neoinstitutionalistische Organisationstheorie
Zusammenfassung
Die in Kapitel 3 theoretisch und anhand des Forschungsstands diskutierten Effekte von Wettbewerb beruhen auf der Annahme, dass Schulen als offene Systeme agieren, ihre Umwelt und das adäquate Reagieren auf Anforderungen aus dieser also essentiell für ihr Überleben ist. Ohne diese Annahme sind Effekte von Wettbewerb nicht vorstellbar. Dabei stellen sich die Fragen, durch welche Prozesse die Umwelt Einfluss auf die Institution Schule nimmt und wie eine Schule angemessen darauf reagieren kann, um im Wettbewerb zu bestehen.
Claudia Unger
5. Schulmarketing
Zusammenfassung
Unter der Perspektive der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie (Kapitel 4) werden Organisationen durch institutionalisierte Erwartungen gedrängt, sich Legitimierung zu verschaffen. An die Implementierung von Wettbewerbssteuerung im Schulsystem ist die Erwartung geknüpft, dass sich Schulen ähnlich wirtschaftlichen Unternehmen profilieren und effizienter arbeiten (Abschnitt 3.1.2). Ein Weg zur Erlangung von Legitimität ist die Übernahme von Management-Praktiken. Unter (Quasi) Wettbewerbsbedingungen bietet sich dafür Marketing an. Darunter ist die ganzheitliche Ausrichtung der Organisation am Markt als Antwort auf wachsenden Wettbewerb zu verstehen.
Claudia Unger
6. Ziel der Untersuchung und Forschungsfragen
Zusammenfassung
Auf Grund der relativen Unerforschtheit des Themas, insbesondere im Hinblick auf die Bundesrepublik Deutschland, ist es ein Anliegen der Untersuchung, herauszufinden, inwieweit Wettbewerbssteuerung in Deutschland im Bereich von Grundschulen unter den aktuellen Rahmenbedingungen umgesetzt werden kann. Durch den Fokus auf Grundschulen wird sichergestellt, dass Wettbewerb als Element Neuer Steuerung betrachtet wird. Es soll untersucht werden, inwieweit Deregulierung vorhanden ist beziehungsweise welche Rahmenbedingungen gegebenenfalls Wettbewerb erschweren. Diese Untersuchung erfolgt auf der Ebene von organisationalen Feldern (Abschnitt 4.2.3).
Claudia Unger
7. Methoden
Zusammenfassung
Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine Studie konzipiert, die Schulen in einem Feld mit Wettbewerbsbedingungen mit Schulen unter traditionellen Bedingungen vergleicht. Dabei ist sowohl die Ebene der Einzelschule als auch die des organisationalen Felds von Interesse. Im Folgenden wird zunächst die Untersuchungsanlage expliziert und der qualitative, triangulierende Ansatz begründet (Abschnitt 7.1). Des Weiteren werden die Stichprobe (Abschnitt 7.2), die Erhebungs- (Abschnitte 7.3 und 7.4) sowie die Auswertungsmethoden (Abschnitt 7.5) beschrieben.
Claudia Unger
8. Ergebnisse
Zusammenfassung
Im Folgenden sollen die im Kapitel 6 formulierten Forschungsfragen beantwortet werden. Dazu ist es zunächst nötig, die erhobenen Daten zu beschreiben. Es werden in Abschnitt 8.1.1 die gebildeten Kategorien sowie ihre Auftretenshäufigkeiten dargestellt. Des Weiteren werden die Schulen, von denen Schulleiterinterviews vorliegen, beschrieben (Abschnitt 8.1.2) sowie die beiden organisationalen Felder, zu denen alle Schulen der Stichprobe gehören (Abschnitt 8.1.3.) Im Anschluss wird die erste Forschungsfrage beantwortet, die sich auf der Ebene des Felds bewegt (Abschnitt 8.2). Danach wird die zweite Forschungsfrage beantwortet, die sich auf das Verhalten der Einzelschulen innerhalb der Felder bezieht (Abschnitt 8.3). Die Interpretation der Daten erfolgt im Kapitel 9.
Claudia Unger
9. Fazit und Diskussion
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst, vor dem Hintergrund einer Methodenkritik diskutiert und in Empfehlungen geleitet. Zunächst werden die Stärken und Schwächen der Studie hinsichtlich der Gütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität in Abschnitt 9.1 beleuchtet. Aufbauend darauf werden in Abschnitt 9.2 die zentralen Befunde entsprechend der in Kapitel 6 aufgeworfenen Forschungsfragen zusammengefasst.
Claudia Unger
Backmatter
Metadata
Title
Wettbewerbssteuerung im Primarschulbereich
Author
Claudia Unger
Copyright Year
2015
Electronic ISBN
978-3-658-07440-1
Print ISBN
978-3-658-07439-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-07440-1