Wieviel Leichtbau braucht die Landtechnik?

Auszug

Die Steigerung der Arbeitsproduktivität durch Mechanisierung und seit den 1990ern auch durch Automatisierung hat zu sehr leistungsfähigen und komfortabel zu bedienenden mechatronischen Systemen geführt, die aber höhere Produktivität grundlegend aus der Vergrößerung der Prozessräume und Prozessgeschwindigkeiten beziehen. Die dafür notwendige Motorleistung musste dementsprechend mitwachsen. Wenn man auf das Entstehen der selbstfahrenden Arbeitsmaschinen in den 1960er-Jahren zurückschaut, dann ist seitdem beim Feldhäcksler die Motorleistung durchschnittlich um 10 bis 12 kW pro Jahr angestiegen (Mähdrescher 7 bis 9 kW pro Jahr). Die Automatisierung hilft zwar, die technische Prozessleistung auch abrufen zu können, konnte aber den Trend zu weiterem Größenwachstum weder stoppen noch umkehren. Das Entwicklungsparadigma von Landtechnik beruht auf ständigem Größenwachstum verbunden mit an Grenzen kommende Dimensionen und Eigengewichte bei gleichzeitigem Aufspreizen des Abstands zwischen unterer und oberer Leistungsklasse. In dem Maße, wie Pflanzenproduktion durch leistungsfähigere, aber auch größere und schwerere Maschinen intensiviert wird, verstärkt sich der Eingriff in bestehende Ökosysteme verbunden mit den uns bekannten Nebenwirkungen. Außerdem steigen Entwicklungs- und Produktionskosten zur Gewährleistung der Straßenzulassung und zur Ausrüstung mit bodenschonenden Fahrwerken. …