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2006 | Book

Wirtschaftsjournalistik

Grundlagen und Praxis

Authors: Jürgen Heinrich, Christoph Moss

Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Table of Contents

Frontmatter
1. Grundlagen der Wirtschaftsjournalistik
Auszug
Wirtschaftsjournalistik ist die Wissenschaft vom Wirtschaftsjournalismus. Eine Abgrenzung der Wirtschaftsjournalistik als Wissenschaft vom Wirtschaftsjournalismus setzt eine Abgrenzung des Gegenstandsbereiches, also eine Abgrenzung des Wirtschaftsjournalismus voraus. Dies ist schwierig, weil sowohl der Journalismus als auch die Wirtschaft nicht abschließend geklärte Disziplinen und Gegenstandsbereiche sind.
2. Journalistisches Handwerk
Auszug
Wirtschaftsjoumalisten sollten alle journalistischen Darstellungsformen beherrschen. Nachricht, Reportage, Feature, Interview, Kommentar – alles ist erlaubt und erwünscht. Am wichtigsten aber ist es für eine Wirtschaftsredaktion, exklusive Nachrichten zu erzeugen. Nur so kann ein Medium im publizistischen Wettbewerb zeigen, dass es der Konkurrenz voraus ist.
3. Standardereignisse
Auszug
„Der Preis für Dieselkraftstoff steuert auf ein neues Rekordhoch zu. Ein Liter kostete am Mittwoch im bundesweiten Durchschnitt rund 1,15 Euro und damit nur noch drei bis vier Cent weniger als im vergangenen September. Damals erreichte der Dieselpreis mit 1,18 bis 1,19 Euro je Liter seinen absoluten Höchststand, teilten Sprecher der Mineralölbranche mit. Superbenzin ist dagegen mit einem Durchschnittspreis von 1,36 Euro noch rund zehn Cent von seinem historischen Höchststand entfernt. Die Furcht der Anleger vor einer weiteren Eskalation im Atomstreit mit dem Iran hielt die Ölmärkte am Mittwoch weiter fest im Griff. Die Preise für Rohöl stiegen auf neue Rekordhöhen. An der New Yorker Rohstoffbörse kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI zur Auslieferung im Mai am Nachmittag 71,80 Dollar. Das waren 20 Cent mehr als zum Vortagesschluss. Öl der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Juni kostete in London im Handelsverlauf 73,34 Dollar, 70 Cent mehr als am Vortag.
4. Unternehmen
Auszug
Von der Wiege bis zur Bahre – Unternehmen durchleben verschiedene Stadien. Sie werden gegründet, manche von ihnen fusionieren mit anderen, kaufen diese oder werden von größeren Konkurrenten übernommen. Unternehmen werden geschlossen, verkauft oder vererbt. Und wenn es gar keinen Ausweg mehr gibt, dann enden Unternehmen in der Insolvenz. Jede dieser Stufen des unternehmerischen Lebenszyklus ist wichtig für die Berichterstattung.
5. Börse
Auszug
Börsen sind Märkte, an denen nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage Wertpapiere, Devisen, Rohstoffe oder andere Waren gehandelt werden. Grundsätzlich kann jeder Mensch an einer Börse handeln – institutionelle wie private Anleger. Institutionelle Anleger sind Fondsmanager, Vermögensverwalter oder Vertreter großer Banken und Versicherungen. Sie legen große Geldsummen an und nutzen die Wirtschaftsberichterstattung in erster Linie, um Basisinformationen über Konjunktur, Unternehmen und Politik einzuholen. Für den Journalismus haben die Privatanleger als Zielgruppe an Bedeutung gewonnen. Sie handeln meist mit einer überschaubaren Zahl von Wertpapieren und sind in der Regel nicht permanent über Marktdetails informiert. Gelegentlich weisen sie sogar große Wissensdefizite auf, so dass sie besonders auf solide, unabhängige Information angewiesen sind.
6. Der Staat in der Wirtschaft
Auszug
Wenn Journalisten über Aktivitäten des Staates schreiben, wird nicht immer deutlich, was sie eigentlich unter dem Begriff „Staat“ verstehen. Hier ist Sorgfalt angebracht, weil unterschiedliche Abgrenzungen verwendet werden.
7. Weltwirtschaft
Auszug
In der Zahlungsbilanz eines Landes werden alle wirtschaftlichen Transaktionen eines Jahres zwischen Inland und Ausland erfasst. Wirtschaftliche Transaktionen sind vor allem Käufe bzw. Verkäufe von Gütern und Dienstleistungen sowie Geld-, Kredit-und Kapitalbewegungen. So wird in der Zahlungsbilanz zum Beispiel der Verkauf von BMW-Automobilen an das Ausland und der Einkauf von Kaffee aus Guatemala oder der Verkauf von VW-Aktien an Banken in den USA oder der Erwerb amerikanischer Aktien durch deutsche Wertpapierfonds erfasst.
8. Die Organisation der Wirtschaftsredaktion
Auszug
Qualität hat ihren Preis – dies gilt auch für die Produktion des Wirtschaftsteils einer Tageszeitung, die gewisse Mindeststandards voraussetzt. Wirtschaftsjournalisten brauchen eine solide Ausbildung und ein Netzwerk an zuverlässigen Informanten. Leider fällt in vielen Redaktionen die Qualitätsproduktion dem Diktat des hauseigenen Verlagscontrollers zum Opfer. Deshalb soll dieses Buch auch ein Plädoyer für Qualität im Wirtschaftsjournalismus sein. Dass diese Qualität zu einem vernünftigen Preis realisierbar ist, zeigt das Konzept des Total Quality Management in der Redaktion (vgl. Moss 1998; Wyss 2002).
Backmatter
Metadata
Title
Wirtschaftsjournalistik
Authors
Jürgen Heinrich
Christoph Moss
Copyright Year
2006
Publisher
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-90254-8
Print ISBN
978-3-531-14209-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-90254-8