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26-01-2023 | Wirtschaftspolitik | Nachricht | Article

Rezession in Deutschland dürfte ausfallen

Author: Stefanie Burgmaier

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Lange sah es so aus, als ob der Krieg in der Ukraine und die daraus folgende Energiekrise die deutsche Wirtschaft hart treffen würden. Doch inzwischen bessert sich die Stimmung und die Lage. Die Bundesregierung geht von einer kleinen Wachstumsrate aus.

Noch im November sah der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung eine hohe Belastung durch die steigenden Energiepreise und die insgesamt hohe Inflation für die deutsche Volkswirtschaft. Die Ratsmitglieder sagten damals einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts um 0,2 Prozent für das Jahr 2023 voraus. 

Im Februar wird der Sachverständigenrat eine neue Prognose veröffentlichen. Zwar will Monika Schnitzer, Vorsitzende des Rates und Wirtschaftsprofessorin in München, noch keine genaue Zahl verraten, aber sie konstatiert, dass die "Energiepreise nicht so stark gestiegen" seien wie erwartet. Zudem sei es der Europäischen Zentralbank (EZB) gelungen, die "langfristigen Inflationserwartungen" einzudämmen, erklärte Schnitzer vor Journalisten in Frankfurt. 

Bundesregierung erwartet kleine Wachstumrate

Damit hat der Sachverständigenrat einen ähnlichen Blick auf die momentane wirtschaftliche Lage wie die Bundesregierung. Vizekanzler Robert Habeck geht nach dem aktuellen Jahreswirtschaftsbericht zwar von einer Abkühlung der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr aus, erwartet aber ein Wachstum des BIP von 0,2 Prozent. Noch im Herbst hatte die Regierung eine Schrumpfung um 0,4 Prozent angenommen. Da der Sachverständigenrat im November leicht optimistischer als die Regierung war, könnte seine neue Projektion auch im Februar höher liegen. 

Die Regierungsexperten erwarten im Jahr 2023 eine Preissteigerungsrate von sechs Prozent. Professorin Schnitzer und ihre Kollegen waren im November noch von 7,4 Prozent für dieses Jahr ausgegangen. Die Ratsvorsitzende lässt durchblicken, dass die Inflation wohl geringer ausfallen dürfte.

Indikatoren stützen Trendwende

Die positive Trendwende wird durch diverse Indikatoren gestützt. So stieg der Ifo-Geschäftsklimaindex im Januar von 88,6 auf 90,2. Der aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor zusammengefasste Einkaufsmanagerindex sprang sogar über die Expansionsmarke von 50. 

Trotzdem gibt Schnitzer noch keine endgültige Entwarnung. "China bleibt ein Risiko", so die Ratsvorsitzende. Wenn China die Folgen der zur Zeit im Land wütenden Corona-Pandemie schnell überwindet, könnte Energie wieder knapper und teurer werden. "Das hätte", so Schnitzer, "negative Impulse auf Deutschland."

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