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2008 | Book

Wissensbasierte Verhandlungsautomatisierung auf elektronischen Echtzeit-Märkten

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Elektronische Märkte dienen der Zusammenführung von Angebot und Nachfrage mithilfe elektronischer Medien, insbesondere Informations- und Kommunikationssystemen. Diese unt- stützen und automatisieren die Abwicklung von Markttransaktionen, d.h. der Interaktion z- schen Anbieter und Nachfrager bzw. Verkäufer und Käufer zum Zweck des Leistungsaustauschs. Der Anbieter offeriert Sachgüter, Dienstleistungen, Informationen, Rechte usw. während der Nachfrager in der Regel eine monetäre Gegenleistung erbringt. Bei den meisten elektronischen Märkten findet ein Abgleich zwischen Angebot und Nachf- ge auf der Basis eines einzigen Einigungskriteriums statt. Meistens ist dies der Preis als alleiniger Verhandlungsgegenstand, die restlichen Leistungsparameter sind fixiert. So sind automatisierte Verhandlungen auf elektronischen Märkten meist auf standardisierte Transaktionsobjekte - schränkt, die nach einem einheitlichen Muster beschreibbar sind. Das Treffen einer Vereinbarung zwischen Anbieter und Nachfrager wird komplex und schwierig, wenn über mehrere variable Leistungsspezifika gleichzeitig zu verhandeln ist. Stra- gien, Handlungsmuster und Dialoge, wie sie bei derartigen Verhandlungen zwischen Personen zu beobachten sind, werden von elektronischen Märkten derzeit bei weitem nicht abgebildet. Wenn sich Menschen auf einen Vertrag zu einigen haben, fließen in das Verhalten häufig individuelle Überlegungen ein, um mit Verhandlungsgeschick und zusätzlichem Wissen das beste oder ein möglichst gutes Ergebnis für sich selbst zu erzielen. Die Automatisierung von Verhandlungen über mehrere variable Leistungsspezifika auf elektronischen Märkten muss diesem intelligenten Verhalten Rechnung tragen. Ein Ansatz ist es, den hohen Anforderungen durch Einsatz von Methoden der sog. Künstlichen Intelligenz und von Wissensbasierten Systemen ein Stück weit nachzukommen.

Table of Contents

Frontmatter
1. Einleitung
Auszug
Die Erreichung wirtschaftlicher Ziele erfordert die Durchführung von Transaktionen. Im Rahmen einer Transaktion tauschen Transaktionspartner Waren, Leistungen und nominelle Güter aus. Typische Paare von Transaktionspartnem sind hierbei Arbeitgeber und -nehmer, Insource und Outsourcer, Dienstleister und Dienstleistungsempfänger, Lieferant und Kunde.
2. Grundlagen
Auszug
Der Begriff des Softwareagenten (lat. „agens“, Handelnder, wirkende Kraft) bezeichnet ein autonomes System, das in der Lage ist, mittels seiner Entscheidungs- und Kommunikationsfähigkeiten in einem verteilten Umfeld zielorientiert Aufgaben zu erfüllen [Hayes-Roth 1995].
3. Marktentwurf
Auszug
Der Marktentwurf erfordert die Definition eines Rollenmodells (statische Sicht) und eines Transaktionsmodells (dynamische Sicht). Das Rollenmodell (vgl. Abschnitt 3.2) beschreibt die Marktakteure, deren Aufgaben und Beziehungen. Das Transaktionsmodell (vgl. Abschnitt 3.4) betrachtet das zeitlich-logische Arrangement der auf die Anbahnung, Vereinbarung und Abwicklung von Transaktionen gerichteten Aktionen der Marktakteure. Rollen- und Transaktionsmodell sind unabhängig vom betrachteten Transaktionsgegenstand und können somit neben dem Handel mit Grid Services auf beliebige andere Marktszenarien abgebildet werden.
4. Wissensbasierte Verhandlungsagenten
Auszug
Die vorliegende Arbeit betrachtet Softwareagenten als sich ihres Umweltzustands bewusste, strategisch agierende Objekte. Der von einem Agenten wahrgenommene Umweltzustand schließt neben den Eigenschaften seiner direkten Verhandlungspartner auch Eigenschaften des gesamten Marktes (verfügbare Transaktionsgegenstände, verfügbare Verhandlungspartner, Konkurrenten, Marktzeit usw.) ein. Der Prozess der Beschaffung relevanten Umwelt- und Zielwissens, der Aufbereitung und Kombination dieses Wissens zur strategischen Entscheidungsfindung sowie der Umsetzung der wissensbasierten Entscheidungen in zielorientierte Handlungen stellt einen wesentlichen Untersuchungsgegenstand dar.
5. Marktsimulationssystem
Auszug
Der praktische Einsatz wissensbasierter Verhandlungsagenten in multiattributiven Marktszenarien setzt Entscheidungsmuster voraus, die dem Agenten ermöglichen, unter unvollständiger Information seine Ziele zu verfolgen. Zur Ableitung dieser Entscheidungsmuster müssen die folgenden Fragen beantwortet werden:
  • Relevantes Wissen: Welches Wissen ist entscheidungsrelevant und trägt zum Verhandlungserfolg bei?
  • Sensorik: Wie kann das entscheidungsrelevante Umweltwissen gewonnen werden? Wissensmanagement: Wie muss das entscheidungsrelevante Umweltwissen aufbereitet werden?
  • Strategie: Durch welche Verarbeitungsschritte kann das entscheidungsrelevante, verfügbare Umweltwissen in vorteilhafte Entscheidungen umgesetzt werden?
Das im Folgenden beschriebene Marktsimulationssystem dient zur Beantwortung der genannten Fragen.
6. Wissensbasierte Verhandlungsstrategien
Auszug
Die folgenden Abschnitte betrachten vorteilhafte Verhandlungsstrategien unter Berücksichtigung des für den wissensbasierten Verhandlungsagenten verfügbaren Wissens. Hierdurch werden sowohl die Grenzen rationalen Verhandeins aufgrund begrenzter Rationalität als auch die Möglichkeiten zur nutzbringenden Verwertung verfügbaren Wissens beleuchtet.
7. Schlussbetrachtungen
Auszug
Wie in Abschnitt 1.2 beschrieben, verfolgt die vorliegende Arbeit folgende Ziele:
  • Konzeption eines agentenbasierten Marktplatzes zur automatisierten Anbahnung und Vereinbarung multiattributiver Service Level Agreements
  • Entwicklung von automatisiert umsetzbaren Verhandlungsstrategien zur Erzielung des bestmöglichen individuellen Verhandlungsergebnisses unter Wettbewerbsbedingungen
Backmatter
Metadata
Title
Wissensbasierte Verhandlungsautomatisierung auf elektronischen Echtzeit-Märkten
Author
Florian Lang
Copyright Year
2008
Publisher
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8350-5564-3
Print ISBN
978-3-8350-0906-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5564-3

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