2009 | OriginalPaper | Chapter
Wohlfahrtsstaaten und Geschlechterverhältnisse in Mittel- und Osteuropa: Forschungsstand und Forschungsperspektiven
Author : Dr. Diana Auth
Published in: Wohlfahrtsstaaten und Geschlechterungleichheit in Mittel- und Osteuropa
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Seit 2004 sind die Staaten in Mittel- und Osteuropa (MOE) Polen, Tschechien, die Slowakei, Slowenien und Ungarn sowie die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen Mitglied der EU. Anfang 2007 sind Rumänien und Bulgarien der EU beigetreten. Die Mitgliedschaft in der EU hat nicht nur Auswirkungen auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, so auch auf die Geschlechterverhältnisse in den Beitrittsländern, sie hat auch die wohlfahrtsstaatliche Vergleichsforschung intensiviert. Im Folgenden wird der Stand der Forschung
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präsentiert, der sich mit dem Einfluss sozialpolitischer Reformen auf die Geschlechterverhältnisse und die Gleichstellung in verschiedenen MOE-Ländern beschäftigt. Ausgehend von der Verortung der MOE-Staaten in der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung werden die Ergebnisse der feministischen Wohlfahrtsstaatsforschung dargestellt. Weiter werden einzelne wichtige wohlfahrtsstaatliche Politikfelder — die Arbeitsmarkt-, die Familien- und die Rentenpolitik — in den Blick genommen. Es wird berücksichtigt, inwieweit in der MOE-Forschung eine gleichstellungsorientierte Perspektive auf die Sozialpolitik existiert und welche Rolle genderbezogene Diskurse spielen. Leitfragen sind, an welchen wohlfahrtsstaatlichen Modellen sich einzelne Länder während des Transformationsprozesses orientiert haben, ob sich ein eigener MOE-Wohlfahrtsstaatstyp oder ein Wohlfahrtsstaatsmix herausgebildet hat und welchen Einfluss die wohlfahrtsstaatliche Orientierung auf die Geschlechterverhältnisse und die Gleichstellung hat.