2010 | OriginalPaper | Chapter
Zwischen Popularität und Abwertung: Zur Bedeutung der „Bild-Zeitung“ im Alltag ihres Publikums
Author : Mascha Brichta
Published in: Alltag in den Medien – Medien im Alltag
Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Activate our intelligent search to find suitable subject content or patents.
Select sections of text to find matching patents with Artificial Intelligence. powered by
Select sections of text to find additional relevant content using AI-assisted search. powered by
Hans Magnus Enzensberger beklagte bereits 1983, die Bild-Zeitung sei ähnlich „ubiquitär verbreitet“ wie der Quelle-Versandhauskatalog (ebd.: 657) – damals wie heute ein durchaus treffender Vergleich. Bild erreicht ein Massenpublikum: Montags bis Samstags werden 3,4 Millionen Exemplare des Blattes verkauft (IVW II/2008), womit Bild trotz Auflagenverluste vergangener Jahre die mit Abstand meistverkaufte Tageszeitung Deutschlands bleibt und auch im europäischen Vergleich ihre Spitzenposition hält (vgl. World Association of Newspapers 2008). Vor allem aber die Reichweite des Blattes ist enorm: Bild wird jeden Tag von insgesamt 11,61 Millionen Menschen gelesen (ma II/2008). Ihre erstaunliche Publikumsresonanz macht die Bild-Zeitung zu einem unübersehbaren kulturellen Produkt, das als Alltagsbestandteil vieler Menschen zweifelsohne Relevanz besitzt. Gleichzeitig ist das Blatt so umstritten wie kaum ein anderes deutsches Medienerzeugnis. Als populärkulturelles Medienprodukt und darüber hinaus als Deutschlands einzige überregionale Boulevardzeitung zieht Bild Skepsis und Argwohn der Kultur- und Medienkritik an wie keine andere.