2001 | OriginalPaper | Chapter
Anlegerschutz und Fondsvertrieb im Internet
Authors : Beatrix Boutonnet-Deisböck, Stefan Loipfinger
Published in: E-Business in der Immobilienwirtschaft
Publisher: Gabler Verlag
Included in: Professional Book Archive
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Anders ist es geworden: Das Internet hat auch die Welt der Anleger verändert. Doch was genau bringt ihnen die neue, digitale Revolution? Hält sie für die Anleger tatsächlich nur die viel zitierten Vorteile bereit? Oder werden in der grenzenlosen Kommunikationslandschaft des Cyber-Space die Schattenseiten einfach unter den Tisch gekehrt? Aus der Sicht des Anlegerschutzes bedürfen einige Facetten des Kapitalanlagevertriebs über das Internet durchaus einer kritischen Betrachtung. Die Crux liegt vor allem in der Scheintransparenz des Internets. Auf den ersten Blick ist die Informationsfülle enorm. Der Anleger wird im Netz mit einer Vielzahl von Fondsanbietern und Produktarten konfrontiert. Doch anders als bei einem persönlichen Vermittlungsgespräch mit einem Finanzberater, der ihm mit Rat und Tat zur Seite steht, ist er im Internet ganz auf sich selbst gestellt. Dadurch besteht zum einen die Gefahr, auf unseriöse Anbieter zu treffen. Zum anderen aber kann sich der Anleger selbst auch auf eine falsche Produktschiene festlegen und ein für ihn und sein Portfolio nicht passendes Fondsprodukt wählen. Dies kann ebenfalls in der realen Welt zu einem bösen Erwachen führen. Der Fehler bei der Produktauswahl ist schnell geschehen: Über das Internet haben viele Anleger nur ein Halbwissen aufgebaut. Der Expertenteil — im klassischen Finanzvertrieb durch den Berater gewährleistet — entfällt komplett. Manch potentieller Anleger sieht daher in einer ansprechenden Website mit aufwendig gestalteten Grafiken, Videoanimationen und schöngefärbten Texten einen positiven Indikator für Seriosität und Anlageerfolg. Ob die im Netz präsentierten Daten allerdings korrekt sind, kann nicht mit Sicherheit beantwortet werden, da das Internet keiner Kontrollinstanz unterliegt.