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25-02-2016 | Anpassungsstrategien | Schwerpunkt | Article

Prognosen für Anstieg des Meeresspiegels untermauert

Author: Julia Ehl

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Die Risikoabschätzungen zum vorhergesagten Anstieg der Meeresspiegel werden immer verlässlicher. Zwei Studien bestätigen erneut das Ausmaß des Anstiegs und geben Sicherheit für die Küstenplanung.

Bei den Anpassungsstrategien zum Klimawandel müssen auch im Bereich des Küstenschutzes Chancen und Kosten abgewogen werden. Dabei reichen die Strategien vom Deichbau über Versicherungskonzepte für Überflutungen bis hin zu langfristigen Siedlungsentwicklungen. Für die Entscheidung, welche Maßnahmen getroffen werden, sind wissenschaftlich fundierte Risikoabschätzungen erforderlich. Bisherige Untersuchungen werden nun bestätigt und stärken damit die Möglichkeiten für vernünftige Einschätzungen vom schlimmsten bis zum günstigsten Fall.

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Die Rolle des Ozeans

In diesem Abschnitt geht es um die Rolle des Ozeans im Klimasystem. Wie reagiert der Ozean auf steigende Temperaturen und immer neue Rekordwerte der CO2-Konzentration? Welche Rolle spielen die globalen Strömungen und die thermohaline Zirkulation im Klimasystem?


Wissenschaftler haben in zwei Studien den bereits vorhergesagten Anstieg um 50 bis 130 Zentimeter bei unvermindertem Ausstoß an Treibhausgasen bestätigt. Obwohl die Untersuchungen unterschiedliche Herangehensweisen haben, sind die Ergebnisse ähnlich und überlappen sich auch mit den neuen Schätzungen im jüngsten Bericht des Weltklimarates IPCC.

Kombination von zwei Methoden ergibt neue Abschätzung

In der ersten Studie wurden die wichtigsten Methoden zur Abschätzung des Meeresspiegelanstiegs kombiniert. Dabei wurde ein prozessbasierte Computersimulation genutzt, die sowohl den Beitrag durch schmelzende Gletscher als auch den Masseverlust der Eisschilde und die thermische Ausdehnung des Meerwassers durch seine Erwärmung berücksichtigt. Matthias Mengel vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Leitautor der Studie fasst die Vorteile zusammen: „Vor allem ist unsere Berechnungsmethode schnell und leicht reproduzierbar, so dass viele Simulationsläufe möglich sind, um die Wahrscheinlichkeit des Meeresspiegelanstiegs zu errechnen.“. Der Quellcode für die Berechnungen wird kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Erkenntnisse aus 3.000 Jahren Meeresspiegelhöhen

Auch die zweite Studie liefert fast identische Werte bei der Abschätzung des Meeresspiegelanstiegs für das 21. Jahrhundert. Sie hat erstmals weltweit die Daten zum Anstieg der Meeresspiegel der letzten 3.000 Jahre analysiert. Die Untersuchung der natürlichen Schwankungen des Meeresspiegels ließ dann eine Abschätzung des Einflusses der menschlichen Aktivitäten auf den Anstieg zu. Die Wissenschaftler bestätigen, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wurde mehr als die Hälfte des Anstiegs im 20. Jahrhundert vom Menschen verursacht. Möglicherweise ist sogar der gesamte Anstieg auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen.

Klimapolitik für maximal 60 Zentimeter Meeresspiegelanstieg

Beide Studien bestätigen die bisherigen Prognosen, der Anstieg des Meeresspiegels bis 2100 kann auf 20 bis 60 Zentimeter begrenzt werden. Voraussetzung hierfür ist eine ambitionierte Klimapolitik mi der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015. Selbst die Anpassungen an diesen Anstieg wird eine Herausforderung, betont Anders Levermann, Ko-Autor der Studie zum künftigen Meeresspiegelanstieg. Sie seien aber weniger teuer als die Anpassungen an einen unverminderten Meeresspiegelanstieg, der für manche Regionen der Welt sogar völlig unmöglich sei.

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