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27-05-2015 | Klimawandel | Schwerpunkt | Article

Wo merken wir den Klimawandel in Deutschland schon?

Author: Julia Ehl

2:30 min reading time

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Der erste Monitoring-Bericht der deutschen Bundesregierung zeigt die bereits spürbaren Folgen des Klimawandels in Deutschland auf. Berichtet wird auch über die getroffenen Maßnahmen zur Anpassung.

Veränderungen durch den Klimawandel lassen sich heute schon feststellen. Im ersten Monitoring-Bericht der deutschen Bundesregierung wurden 15 Gesellschaftsbereiche untersucht und aufgezeigt, welche Gegenmaßnahmen greifen. Der vom Umweltbundesamt herausgegebene "Monitoringbericht 2015 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel" ist Teil des vom Bundeskabinett beauftragten "Forschungsberichts zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS)", der Ende 2015 vorgelegt wird.

Untersuchte Gesellschaftsbereiche

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Die Auswirkungen des Klimawandels spielen in viele Bereiche des täglichen Lebens hinein. Bislang betreffen die Veränderungen zum Teil nur kleinere Gruppen, bestimmte Wirtschaftszweige oder Regionen. Zukünftig wird aber kaum ein Bereich des gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Lebens unberührt bleiben, bescheinigen die Autoren des Berichts.

Untersuchte Bereiche

Menschliche Gesundheit

Landwirtschaft

Verkehr, Verkehrsinfrastruktur

Bauwesen

Wald und Forstwirtschaft

Industrie und Gewerbe

Wasserhaushalt, Wasserwirtschaft, Küsten- und Meeressschutz

Fischerei

Tourismuswirtschaft

Boden

Energiewirtschaft (Wandel, Transport, Versorgung)

Raumordnung, Regional- und Bauleitplanung

Biologische Vielfalt

Finanzwirtschaft

Bevölkerungsschutz

Spürbare Auswirkungen des Klimawandels

Seit 1881 hat sich die Lufttemperatur in Deutschland statistisch um 1,2 Grad erhöht, ergeben die Daten des Deutschen Wetterdienstes. Der Anstieg erfolgte dabei nicht linear. Bei der Analyse der Temperaturextreme zeigt sich, dass sich von 1951 bis heute die Anzahl der Tage mit einer Temperatur über 30 Grad Celsius von drei auf acht erhöht hat. Die Anzahl der Eistage (Höchsttemperatur unter 0 Grad Celsius) hat sich von 27 Tagen auf 21 Tage pro Jahr reduziert.

Bei der Betrachtung der Niederschläge zeigt sich, dass die mittlere Regenmenge im Sommer weitestgehend unverändert geblieben ist. Die Winter sind allerdings signifikant feuchter geworden. Regionale Unterschiede sind aber deutlich spürbar. So ist es in Schleswig-Holstein deutlich nasser geworden, in Sachsen dagegen sogar geringfügig trockener, bescheinigt der Bericht.

Der Monitoringbericht weist auf die Ausbreitung von wärmeliebenden Insekten, wie zum Beispiel die Tigermücke, hin. Diese Insekten breiten sich in bestimmten Regionen Süddeutschlands aus und können Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber übertragen. In der Landwirtschaft führen schon jetzt die Veränderungen zu großen Qualitätsschwankungen und Ertragseinbußen.

Bewährte Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel

Das in Hessen eingeführte Hitzewarnsystem hilft schon heute vor allem Pflegeinrichtungen sich besser auf längere Hitzeperioden einzurichten und den Gesundheitsrisiken entgegenzuwirken. In der Landwirtschaft werden erfolgreich neue Sorten erprobt, die beispielweise besser längere Trockenphasen überstehen können. Auch die vielfach bereits durchgeführten Anpassungen im Hochwasserschutz zeigen Wirkung. Der Bericht weist aber auch darauf hin, dass große Herausforderungen bei der Stadt- und Verkehrsplanung, dem Küstenschutz und beim Monitoring einwandernder Pflanzen- und Tierarten bestehen.

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