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29-04-2021 | Antriebsstrang | Nachricht | Article

Wiener Motorensymposium sieht den Verbrenner nicht am Ende

Author: Marc Ziegler

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Das Internationale Wiener Motorensymposium wird 2021 digital aus zwei Studios in Wien übertragen. Der Schwerpunkt liegt auf den verschiedenen Lösungen zur Erreichung des Zero-Emission-Ziels.

Im Mittelpunkt des 42. Internationalen Wiener Motorensymposiums stehen Konzepte zur Erreichung des Zero-Emission-Ziels im Transportsektor bis zum Jahr 2050. Hierfür gibt es eine Vielzahl an Ansätzen und Wegen, die teilweise konkurrieren, sich aber in vielen Fällen auch ergänzen können.

Audi setzt auf BEVs

In der Eröffungssession skizzierte Markus Duesmann, Vorstandsvorsitzender der Audi AG, die Strategie des Ingolstädter Herstellers. Dabei liegt ein klarer Fokus auf der Erweiterung des Portfolios hin zu batterieelektrischen Fahrzeugen. 20 Modelle sollen es bis 2025 sein. Dafür setzt Audi stark auf die Plattformstrategie des Volkswagen-Konzerns für die verschiedenen Fahrzeugklassen, durch die Skaleneffekte erreicht und so die Produktionskosten gesenkt werden sollen. Begleitend will Audi aber auch Verbrennungsmotoren für Plug-in-Hybridantriebe stetig weiterentwickeln. 

Einen Ausstieg aus der Entwicklung und Produktion von klassischen Motoren sieht Duesmann nicht. Auch die Brennstoffzelle spielt in den Planungen des Gesamtkonzerns eine Rolle. Volkswagen soll hier Vorreiter werden und die Technologie besonders im Bereich der leichten und schweren Nutzfahrzeuge vorantreiben.

Energieimporte unausweichlich?

Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions der Robert Bosch GmbH, sprach sich im Anschluss sehr deutlich für Technologieoffenheit aus. Er sieht in allen Antrieben enormes Potenzial, sowohl im ökonomischen als auch im ökologischen Sinn. Dabei sind BEVs ein wichtiger Treiber der Mobilität in Städten und deren näherer Umgebung, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe kommen primär im Fernverkehr zum Einsatz. Hartung hebt hervor, wie wichtig diese Kraftstoffe auch als günstiger Energiespeicher und hier für die nötigen Energieimporte nach Europa sind. 

Völlig klar ist, dass diese Importe auch in Zukunft dringend nötig sein werden. Diese Energieträger könnten sofort eingesetzt werden und – wenn zur Herstellung regenerativer Strom genutzt wird – dafür sorgen, dass der Verbrennungsmotor auch zukünftig eine wichtige Säule der Mobilität bleibt. Die existierende Flotte mit 1,3 Milliarden Fahrzeugen weltweit kann über Drop-in-Kraftstoffe nach aktuellem Stand 20 % Emissionen einsparen. Dank moderner Techniken zur Abgasnachbehandlung sind Near-Zero-Emissions mit Verbrennungsmotoren möglich und, dank der bestehenden Fertigungsmethoden der Motoren, auch weiterhin bezahlbar.

Hochintegrierte Lösungen erforderlich

Auch Uwe Wagner, Vorstand Forschung und Entwicklung der Schaeffler AG, plädiert für Technologieoffenheit, hebt aber im Besonderen darauf ab, die Emissionen von Produktion, Betrieb und Recycling mit in die Betrachtung einzubeziehen. Die augenblickliche Berechnung nach Tank-to-Wheel ist demnach nicht zukunftsfähig, weshalb Schaeffler in die Betrachtungen auch die Emissionen Well-to-Wheel und über den gesamten Lebenszyklus miteinbezieht. Wagner sieht auch mittelfristig batterielektrische, Brennstoffzellen- und Hybridantriebe als zielführend. Dabei sind in allen Bereichen hochintegrierte Lösungen zu bevorzugen. So werden Komponenten stets mit Blick auf die Systemebene betrachtet, wobei deren Integration in den Gesamtantrieb im Fokus steht.

Analog zum Antrieb ist auch die Mobilitätswende insgesamt nur auf der Systemebene zu bewältigen. Hier bedarf es eines koordinierten Zusammenspiels verschiedener CO2-neutraler Technologien, die im freien und fairen Wettbewerb konkurrieren und sich im Idealfall ergänzen. Ob elektrisch, mit synthetischen Kraftstoffen oder Wasserstoff betrieben, all diese Antriebsoptionen werden in den kommenden zwei Tagen adressiert. 76 Vorträge stehen an beiden Kongresstagen auf dem Programm, 48 davon live, weitere 28 als Ergänzung und Erweiterung auf Abruf.

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