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04-10-2017 | Automatisiertes Fahren | Nachricht | Article

Autonomer Ford Transit Connect spricht mit Lichtsignalen

Author: Christiane Köllner

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Ford erforscht mit einem "Undercover-Test" die Kommunikation zwischen autonomen Autos und Fußgängern. Ziel ist eine für alle Verkehrsteilnehmer verständliche Signalsprache im autonomen Fahrbetrieb.

Wie kommuniziert ein komplett selbstfahrendes Auto mit Fußgängern, Radfahrern oder anderen Verkehrsteilnehmern? Um das herauszufinden, testen Ford und das Virginia Tech Transportation Institute ein von Ford entwickeltes Lichtsignal-System für selbstfahrende Fahrzeuge. Das gemeinsame Forschungsprojekt zielt darauf ab, eine sinnvolle Kommunikation zwischen einem selbstfahrenden Fahrzeug und anderen Verkehrsteilnehmern zu entwickeln.

"Das Verständnis davon, wie selbstfahrende Fahrzeuge in der realen Welt zurechtkommen, ist die Grundlage für die Entwicklung der zukünftigen Verkehrswirklichkeit", John Shutko, Human Factors Technical Specialist, Ford Motor Company. "Wir müssen Lösungen für die Herausforderung finden, dass irgendwann kein menschlicher Fahrer mehr hinter dem Steuer sitzt. Es geht darum, wie wir natürliche, menschliche Gesten wie etwa ein Kopfnicken oder ein Winken ersetzen können, um stets einen sicheren und effizienten Betrieb von selbstfahrenden Fahrzeugen im öffentlichen Raum zu gewährleisten".

Lichtbalken auf der Windschutzscheibe

Zunächst überlegten die Forscher, gut lesbare Textinformationen am Fahrzeug anzuzeigen, aber dies würde voraussetzen, dass alle Verkehrsteilnehmer die gleiche Sprache verstehen. Die Verwendung von Symbolen sei abgelehnt worden, weil neuartige Symbole von Menschen zu wenig erkannt werden. Am Ende experimentierten sie mit Lichtsignalen. 

Lichtsignale für Abbiege- und Bremsanzeige seien bereits Standard und allgemein akzeptiert, so dass eine Beleuchtungsanwendung als das wirksamste Mittel zur Kommunikation angesehen werde, erklärt Ford. So könnte ein selbstfahrendes Fahrzeug zum Beispiel signalisieren, ob es im autonomen Fahrmodus arbeitet, ob es anfahren oder etwa noch im Stand verharren möchte. Aus diesem Grund positionierte Ford zu Testzwecken einen Lichtbalken auf die Windschutzscheibe eines Ford Transit Connect-Testfahrzeugs. Außerdem wurden sechs HD-Kameras montiert, um das Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer in einer 360-Grad-Rundumsicht zu erkennen.

"Undercover-Test" im Straßenverkehr mit Tarnanzug 

Um komplett autonomes Fahren ohne eine Person hinter dem Lenkrad zu simulieren, entwickelten die Forscher einen Tarnanzug, der den Menschen auf dem Fahrersitz verdeckt. Der Anzug wurde so entworfen, dass er für andere wie ein gewöhnlicher Fahrersitz aussieht und die Illusion eines vollkommen autonomen Fahrzeugs erweckt, was für die Bewertung realer Begegnungen zwischen dem Transporter und anderen Verkehrsteilnehmern unerlässlich sei, so Ford. Das Team experimentierte mit drei verschiedenen Lichtszenarien, um die Wirkung folgender Fahrzeugsignale zu testen: Autonomer Fahrmodus, Start und Stoppen.

Die Simulation mit dem Ford Transit Connect-Testfahrzeug wurde im August dieses Jahres auf öffentlichen Straßen im Norden des US-Bundestaats Virginia durchgeführt, wo es eine hohe Verkehrsdichte und vergleichsweise viele Fußgänger gibt. Auf einer Wegstrecke von 1.600 Meilen zeichneten die Forscher insgesamt 150 Stunden lang Videos und Protokolle der Reaktionen bei Begegnungen mit Fußgängern, Radfahrern und anderen Fahrzeugen auf. Experimentiert wurde im städtischen Straßenverkehr rund um Arlington, unter anderem an Kreuzungen, Parkplätzen und auf Flughafenstraßen. Die Lichtsignale wurden dabei mehr als 1.650 Mal aktiviert. Die Forscher wollen die gewonnenen Daten nutzen, um zu verstehen, wie Verkehrsteilnehmer auf Signale eines selbstfahrenden Fahrzeugs reagieren.

Ford kooperiert mit Fahrdienstvermittler Lyft

Um selbstfahrende Fahrzeugen im Verkehrsalltag zu fördern, hat Ford zudem eine Kooperation mit dem US-amerikanische Fahrdienstvermittler Lyft verkündet. Die Partnerschaft der beiden Unternehmen hat zum Ziel, selbstfahrende Automobile in Zukunft erschwinglicher zu machen und rascher in den realen Straßenverkehr zu integrieren.

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