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07-07-2017 | Automobilelektronik + Software | Nachricht | Article

Honda und Uni Luxemburg arbeiten am sicheren Fahrzeugschlüssel

Author: Christiane Köllner

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Kaum ein Neuwagen, der sich nicht mit einem Funk-Zündschlüssel öffnen lässt. Doch das birgt ein erhebliches Diebstahl-Risiko. Die Uni Luxemburg und Honda wollen jetzt Sicherheitslücken in diesem Bereich beheben.

Moderne passive Schlüsselsysteme ermöglichen es Fahrzeugbesitzern, in ihre Fahrzeuge einzusteigen und sie zu starten, ohne ihren Schlüssel zu benutzen. Allerdings ist die Technik nicht vollkommen sicher. Deshalb arbeiten zwei ICT-Experten vom Interdisciplinary Center for Security, Reliability and Trust (SnT) an der Universität Luxemburg mit Honda R&D Europe zusammen, um Sicherheitslücken in diesem Bereich zu beheben. Professor Dr. Thomas Engel und Dr. Florian Adamsky haben dazu einen Förderungsvertrag über 30.000 Euro mit dem Automobilkonzern über die Zusammenarbeit bei sicheren Schlüsselsystemen unterzeichnet.

Lösung, die mit einem Smart Device arbeitet

Ähnlich wie bei kontaktlosen Zahlungsmethoden erlaubt die neue Schlüsseltechnik dem Fahrer das Fahrzeug zu öffnen, allein indem er sich ihm nähert. Umgekehrt wird das Fahrzeug abgeschlossen, wenn man sich von ihm entfernt. Die einzige Sicherheitsmaßnahme ist demnach die begrenzte Reichweite der Schlüsselsysteme von etwa zehn Metern. Das birgt allerdings Gefahren: Autodiebe können Standardprodukte auf dem Schwarzmarkt kaufen, mit denen das Schlüsselsignal verstärkt wird. Damit können sie das Auto öffnen, es starten und damit wegfahren, ohne dass der Schlüssel in unmittelbarer Nähe ist. 

Um solche Relais-Angriffe zu verhindern, haben Thomas Engel und sein Team begonnen, an einer Lösung zu arbeiten, die mit einem Smart Device, wie einem Mobiltelefon oder einer Smartwatch, funktionieren. Sie analysieren die Zeit, die das Signal für den Weg vom Schlüssel zum Fahrzeug benötigt, und prüfen, ob dies innerhalb einer bestimmten Distanz erfolgt (Distance Bounding Protocol). Wenn das Signal eine bestimmte Zeit überschreitet, erkennt das System den Manipulationsversuch und verriegelt das Fahrzeug automatisch. "Eine große Herausforderung stellen die vielen Interferenzen auf dem 2,4-GHz-Band dar, da fast alle kabellosen Geräte heutzutage diese Frequenz nutzen", erklärt Florian Adamsky. "Da das Distance Bounding Protocol äußerst zeitkritisch ist, erweist es sich als schwierig, dieses Protokoll auf einem normalen Smart Device zu implementieren."

Honda Initiative Grant Europe Program

Das Team hat sich Ende 2016 auf die Ausschreibung „Honda Initiative Grant Europe Program“ beworben. Die Förderung von 30.000 Euro wurde ihnen formell im Frühjahr 2017 zuerkannt und dient der Finanzierung der Forschungsarbeiten für ein Jahr – danach können beide Parteien sich auf die Fortführung der Partnerschaft verständigen. Die Forscher des SnT, Thomas Engel und Florian Adamsky, gehören zum Secan-Lab, das sich sowohl mit der Grundlagen- als auch der angewandten Forschung im Bereich Computernetzwerke und Sicherheit befasst.

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