Wie Social Media die Banken umtreibt

×

Social Media gehen auch bei Banken und Sparkassen in die nächste Dimension. Datenpools aus sozialen Netzwerken sind als strategische Komponente kaum noch wegzudenken. Unser Themenschwerpunkt fasst Entwicklungen und Trends zusammen.

Ob mit Social-Media-Netzwerken, Blogs oder kompletten Social-Media-Suiten für die interne Kommunikation – im Bankensektor sind virtuelle Plattformen inzwischen ein wichtiges Handlungsfeld. Soziale Medien machen es für Kreditinstitute nicht nur möglich, neue und Bestandszielgruppen gezielter anzusprechen und sie vernetzt über verschiedene Kanäle zu erreichen. Sie liefern auch entscheidende Daten dazu, welche Befindlichkeiten und Wünsche Kunden umtreibt. Geldhäuser treffen hier auf die Kundenanforderungen von morgen. Gleichzeitig können sie selbst ihre Markenbildung über Social-Media-Kanäle vorantreiben.

Trumpfkarte für die interne Kommunikation

Die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Abteilungen in Organisationen sowie im Kundenmanagement von Banken könnte über Social-Media-Tools zudem effizienter strukturiert und koordiniert werden, schreibt Springer-PR&Medien-Portalmanagerin Andrea Amerland in ihrem Beitrag zum neuen Vorstoß von "Facebook at work". Der Plattform-Betreiber will mit einer Business-Variante künftig auch in die interne Unternehmenskommunikation vordringen.

×

Oliver Maire, Sales Director bei der US-Social-Business-Plattform Hearsay Social, die jetzt auch in Deutschland startet, sieht für Banken noch viel Entwicklungsbedarf bei Social Media. Ein aktuelles Ranking der amerikanischen Webseite "The Financial Brand", bei der unter den besten 100 Unternehmen, die am aktivsten in Social Media sind, nur 14 europäische Institute und keine einzige deutsche Bank gelistet waren, zeige, dass europäische Geldinstitute einen signifikanten Nachholbedarf bei der Präsenz und Interaktion in sozialen Netzwerken hätten. "Alle sind in der Tat in strategisch wichtigen Transformationsprojekten beteiligt. Zum Teil werden interne Teams mit kollaborativen und agilen Werkzeugen ausgestattet, um mit den Kunden in erwarteter Form zu interagieren. Die BNP Paribas Bank hat beispielsweise mit Hello Bank die erste vollständig mobile Bank eingeführt. Die Applikation von Société Generale wiederum ist laut einer Studie von My Private Banking Research die „weltweit beste Banken-App für Privatkundengeschäfte 2014“", sagt Maire. Auch bei deutschen Banken wie der Hypovereinsbank kommt Bewegung in digitale Services: Die Bank hat eine neue Überweisungs-App für Smartphones eingeführt.

Große Chance für Banken

Die Präsenz in sozialen Netzwerken sei jedoch "für Banken eine große Chance. In der digitalen Sphäre kann die Nähe, die sie in der physischen Welt zum Kunden haben, wiederbelebt werden", glaubt Maire von Hearsay Social. Maires Verständnis von der Nutzung der sozialen Medien im Bankenkontext geht weit. Er plädiert dafür, dass Banken "allen Beratern erlauben, Gemeinschaften aus Kontakten in Facebook, LinkedIn, Twitter und Google+ zu etablieren."