Das Smartphone spielt eine wichtige Rolle bei den Bankgeschäften der Zukunft. Denn über das internetfähige Mobiltelefon kann die Bank jederzeit Kontakt zum Kunden aufnehmen.
„Der Schlüssel für die Zukunft der Bankgeschäfte ist die tägliche Ansprache des Kunden“, stellte Brett King, Gründer des Start-ups Moven, beim International Management Seminar von Wincor Nixdorf fest. Und diese tägliche Ansprache kann nach Kings Ansicht, der das Buch Banking 3.0 verfasst hat, nur über das Smartphone erfolgen. Das Mobiltelefon werde schließlich täglich benutzt, eine Bankfiliale immer seltener besucht.
Die Bankmitarbeiter müssten verstehen, dass Finanzgeschäfte nicht vom Leben getrennt existierten. „Die Menschen kaufen ein Auto und suchen anschließend einen Ratenkredit. Sie kaufen ein Haus und suchen dann eine Finanzierung“, sagte King. Banken müssten ihre Dienstleistungen deshalb so präsentieren, dass die Kunden den Mehrwert sofort verstünden.
Neuer Typ von Bankmitarbeitern nötig
Weitere Artikel zum Thema |
Damit dies gelinge, müssten die Banken Mitarbeiter mit anderen Qualifikationen einstellen. Die Geldhäuser bräuchten Datenanalysten, Designer, Psychologen, Risikoprogrammierer und Communitymanager. Mit ihrer Hilfe könnten die Kreditinstitute ihre Geschäfte in die virtuelle Welt übertragen. King selbst arbeitet mit seinem Unternehmen gerade an einem Bankkonto, das ohne persönlichen Kontakt aus dem Internet "heruntergeladen" werden kann. Das Produkt soll komplett digital abschließbar sein, Kunden müssen noch nicht einmal mehr eine Unterschrift leisten.
Der Webexperte klagte über die übertriebene Vorsicht der Aufsichtsbehörden. „Alles, was nicht dem Prozess der vergangenen 20 Jahre entspricht, wird als Risiko gesehen“, kritisierte King. Diese Risikoaversion könnte nur der Chef-Aufseher durchbrechen.
Doch neben der Aufsicht sind auch viele traditionelle Banken zurückhaltend. Schon 2010 beschrieben die Springer-Autoren Jürgen Moormann und Anne Dohmen die Chancen von Apps, um den Kundenkontakt zu intensivieren. Vier Jahre später nutzen weiterhin nur wenige deutsche Institute die modernen technischen Möglichkeiten.