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29-04-2016 | Bankstrategie | Nachricht | Article

Sparkassen setzen sich neue Ziele

Author: Eva-Susanne Krah

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Der Deutschen Sparkassentag war bestimmt von Kundennähe, niedrigen Zinsen und regionalen Stärken. Die Zukunft wird schlankere Prozesse und neue digitale Dienste bringen.

Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), machte in seiner Rede vor den rund 2.500 Teilnehmern des Sparkassentags 2016 in Düsseldorf keinen Hehl aus seiner Kritik an der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank lasse "immer mehr Menschen daran zweifeln, dass ihr Lebensstandard im Alter gehalten werden kann", sagte er. Die EZB-Politik bedrohe nicht nur die Altersvorsorge vieler Bundesbürger, sondern gefährde inzwischen auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt: "Wer Zins und Zinseszins ausschaltet, der legt im Grunde die Axt an grundlegende Zusammenhänge unserer Gesellschaft", warnte Fahrenschon im Vorfeld des Sparkassentags in einem Radiointerview.

Regulierung ist ein Dauerbrenner

Auch die zunehmende Regulierung beschäftigt den Deutschen Sparkassentag erneut. Kleinere und mittlere Kreditinstitute dürften künftig nicht mehr "mit den Regeln gequält werden, die für globale Großbanken gedacht seien", forderte Fahrenschon. Bundeskanzlerin Angela Merkel fügte in ihrer Rede auf der Veranstaltung hinzu, dass es trotz großer Erfolge bei der Regulierung, beispielsweise einer besseren Eigenkapitalausstattung der Kreditinstitute, insgesamt noch "zu viele schwache Banken in Europa" gebe. 

Angesichts der veränderten Lage im Bankenmarkt sehen sich die Sparkassen, die im vergangenen Jahr 6,2 Milliarden Euro erwirtschaftet haben, weiterhin als "Stabilitätsanker" für ihre Kunden. Dazu gehöre jedoch auch, sich selbst zu hinterfragen und Positionen zu bestimmen, erklärte DSGV-Verbandschef Fahrenschon. 

Neue Einheit soll für Ordnung sorgen

Strategisch müssen sich die Sparkassen auf deutlich effizientere Abläufe einstellen und digital aufrüsten, vor allem bei ihren Bezahldiensten. So wurden 380 Prozesse gruppenübergreifend standardisiert und verschlankt, um Kosten zu reduzieren. Mit der neuen Einheit S-Rating sollen die Institute überdies von der Umsetzung neuer Regeln in der Gesamtbanksteuerung entlastet werden. 

Auf dem Sparkassentag 2016 fiel auch der Startschuss für das Online-Bezahlsystem Paydirekt. Theoretisch können nun 15 Millionen Sparkassenkunden direkt mit ihrem onlinefähigen Girokonto im Internet bezahlen. Bis zum kommenden Weihnachtsgeschäft will auch der Metro-Handelskonzern mit seinen Flagschiffen Media Markt, Saturn und Real die Bezahlmöglichkeit anbieten. An das gemeinsame Verfahren der deutschen Kreditwirtschaft sind laut Niklas Bartelt, Geschäftsführer von Paydirekt, aktuell 1.000 Finanzinstitute angeschlossen. Etwa 25.000 Kunden sollen den Service bislang nutzen. Mitte November 2015 hatten die Genossenschaftsbanken den Service flächenweit gestartet, Ende November 2015 zogen die privaten Banken nach. Ein weiteres Bezahlsystem für Transaktionen von Handy zu Handy soll bei den Sparkassen noch im Laufe des Jahres 2016 auf den Markt kommen.

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