Mithilfe einer Virtual-Reality-Lösung simulierten die beiden Unternehmen Risikosituationen für Mitarbeiter, die beispielsweise durch die Platzierung von Schalungselementen auf der Baustelle entstehen können. Die Angestellten konnten so auf mögliche Gefahren hingewiesen werden und Situationen an realistischen Fällen trainieren, ohne tatsächlich der Gefahr ausgesetzt zu werden.
Das sensorische Eintauchen mache es möglich, zum Beispiel fallende Objekte oder ein Feuer realitätsnah zu visualisieren. Auch die Wirkung von Alkohol oder Drogen können auf diese Weise simuliert werden, heißt es vonseiten der Unternehmen.
Bessere Lernergebnisse durch VR-Einsatz
Durch diese Art der Ausbildung erhofft sich Bouygues Construction eine Sensibilisierung der Mitarbeiter für Gefahrensituationen und -orte sowie eine bessere Antizipation – sollten sie tatsächlich eines Tages mal in gefährliche Situationen geraten. Dabei kommt dieser Form der Weiterbildung zugute, dass man sich nur an 20 Prozent der Dinge erinnert, die man vor einigen Tagen gehört hat, jedoch an 90 Prozent, die man selbst durchgespielt beziehungsweise durchlebt hat.
Im Kapitel "Der digitale Raum: Augmented und Virtual Reality" des Springer-Fachbuchs "Digitalzeitalter – Digitalgesellschaft" schreibt Autor Alexander van Looy zudem: "AR-Anwendungen können zudem zu verkürzten Lernzeiten führen: Menschen müssen zumindest bei manchen neuen Aufgabenfeldern nicht mehr wie bisher eingearbeitet werden. AR-Brillen können die einzelnen Arbeitsschritte in den physischen Raum projizieren, so dass man nur den gezeigten Tätigkeiten folgen braucht."
Doch nicht nur in der Weiter- oder Fortbildung sind AR-Brillen für Ingenieurbüros und Architekten interessant, wie van Looy ausführt. Sie könnten bei der Konstruktion ihrer Produkte direkt an virtuellen Prototypen testen, ohne dafür zuvor einen physischen Prototyp herstellen zu müssen.