Ein neuentwickeltes Fassadensystem lässt sich nicht nur einfach montieren, sondern bei der Demontage auch sortenrein trennen und wiederverwerten. Anfang Mai 2015 wurde es mit dem Europäischen Baustoff-Recycling-Award 2015 ausgezeichnet.
Die einzelnen Fassadenschichten des „facade4zeroWaste“-Systems werden nicht wie bisher üblich geklebt. Stattdessen werden sie unter der Verwendung von Klettflächen und eines eigens entwickelten Befestigungsdübels montiert. So lässt sich das System nicht nur einfach montieren und demontieren. Ein weiterer Vorteil ist auch die spätere sortenreine Trennung und die Möglichkeit seiner Wiederverwertbarkeit.
Entwickelt wurde dieses Dämmsystem am Institut für Architekturtechnologie der TU Graz in Österreich in Zusammenarbeit mit dem auf Wärmedämmung spezialisierten Unternehmen STO.
Keine Klebstoffe und weniger Müll und Abwasser
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„Wir benötigen keine Klebstoffe, produzieren weniger Müll und es fällt weniger Abwasser an“, beschreibt Institutsleiter Roger Riewe die ökologischen Vorteile. Da die Klettflächen schon bei der Herstellung in die Trägerplatte integriert werden, lassen sie sich nach den gemachten Erfahrungen auch nach der Demontage wiederverwenden. Dies funktioniert sowohl für dasselbe als auch an einem anderen Gebäude.
Diese Befestigungstechnik sei auch im Sanierungsfall interessant. Riewes Kollege Ferdinand Oswald erklärt: „So kann man die Fassade auch noch nachträglich mit zusätzlicher Dämmung und Klett-Applikation versehen.“
System basiert auf gängigen Wärmedämmverbundsystemen
Anfang Mai 2015 wurde das Projekt mit dem von dem European Quality Association for Recycling e.V. ausgeschriebenen Europäischen Baustoff-Recycling-Award 2015 ausgezeichnet. Zudem läuft momentan das Greenlight Verfahren zur Zertifizierung des Fassadensystems beim Österreichischen Institut für Bautechnik.