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04-03-2015 | Bauplanung | Schwerpunkt | Article

Planer blicken optimistisch in die Zukunft

Author: Christoph Berger

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2014 konnten viele Planungsbüros Umsatzsteigerungen verbuchen. Und auch für 2015 sind die Auftragsbücher erst einmal gefüllt. Viele Planer geben an, dass das konjunkturelle Umfeld und die HOAI-Novelle von 2013 diese Entwicklung maßgeblich beeinflusst hat.

Die meisten Inhaber unabhängiger Planungsbüros konnten sich zum Jahreswechsel 2014/2015 gleich zweifach freuen: Sie hatten zum einen ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 hinter sich, zum anderen scheint sich diese positive Entwicklung für sie auch im Jahr 2015 fortzusetzen.

Wie aus den aktuell vorgelegten Ergebnissen der traditionellen Konjunkturumfrage des Verbands Beratender Ingenieure (VBI) hervorgeht, beurteilen 55 Prozent der insgesamt 579 Umfrageteilnehmer ihre wirtschaftliche Situation als gut, 15 Prozent sogar als sehr gut.

Umsätze und Erträge stimmen

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Diese Einschätzung resultiert auf zwei Säulen. So verbuchten 54 Prozent der befragten Büros 2014 ein Umsatzwachstum. Dies entspricht einem deutlichen Plus gegenüber dem Vorjahr: 2013 hatten nur 43 Prozent der Umfrageteilnehmer Zuwächse vermeldet. Im Vergleich dazu mussten 16 Prozent der Befragten 2014 ein Minus bei den Umsätzen verkraften.

Doch nicht nur die Umsätze können sich bei der Mehrzahl der Büros sehen lassen, sondern auch die Erträge. Immerhin konnten 38 Prozent der befragten Ingenieurbüros ihre Umsatzrenditen 2014 steigern. 19 Prozent mussten bei dieser Kennzahl einen Rückgang melden, bei weiteren 38 Prozent stagnierten die Renditen gegenüber im Vergleich Vorjahr.

Als zweite Säule für die positive Grundstimmung sind die Auftragsbücher zu sehen. Demnach liegt der durchschnittliche Auftragsbestand derzeit bei zehneinhalb Monaten. Diese Auftragslage lässt die Ingenieurbüros zumindest von einer konstanten Entwicklung für 2015 ausgehen – fast 80 Prozent der Befragten gehen davon aus, sich 2015 nicht zu verschlechtern. 26 Prozent erwarten sogar steigende Umsätze. VBI-Präsident Dr.-Ing. Volker Cornelius merkte bei der Veröffentlichung der Umfrageergebnisse jedoch an, dass nicht verkannt werden dürfe, dass solche Zahlen durch Unschärfen bei der Trennung von Unternehmerlohn und Unternehmensgewinnen in Mikrobetrieben schöner scheinen als die knallharte Realität.

Schwierigkeiten bei der Personalsuche

Doch auch wenn die Ergebnisse so manches Büro den Kopf schütteln lassen dürfte, die Umfrageteilnehmer sind mehrheitlich positiv gestimmt. 30 Prozent der Ingenieur- und Planungsbüros führen diese Einschätzung und damit verbundene Entwicklung auf das allgemeine konjunkturelle Umfeld zurück. 24 Prozent nennen die HOAI-Novelle von 2013 als wichtigsten äußeren Faktor, der zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation ihrer Büros beigetragen hat.

Doch bei allen guten Zahlen, viele der Büros drückt bei der Besetzung freier Stellen weiterhin der Schuh. Zwar planen 32 Prozent der Ingenieurbüros 2015 qualifizierte Bauingenieure, Elektroingenieure und Gebäudetechnikplaner einzustellen, 76 Prozent der VBI-Mitglieder gaben jedoch auch an, vakante Ingenieurstellen nicht schnell und qualifiziert besetzen zu können. Daher richte sich ihre Suche immer öfter auch auf das Ausland: 33 Prozent haben laut den Umfrageergebnissen wegen des Fachkräftemangels schon Fachkräfte jenseits der deutschen Grenzen eingestellt.

Öffentlicher Sektor ist wichtigster Auftraggeber

Wichtigste Gruppe unter an Auftraggebern ist und bleibt für die unabhängig planenden und beratenden Ingenieur die öffentliche Hand. Auf diese sind durchschnittlich 51 Prozent des Gesamtumsatzes zurückzuführen. 47 Prozent des Umsatzes kommen von privaten Auftraggebern, etwa zehn Prozent aus dem Ausland.

Doch auch wenn der öffentliche Sektor Hauptauftraggeber ist, bei der Zahlungsmoral liegen die privaten Auftraggeber vorne. So gaben die Umfrageteilnehmer an, dass 61 Prozent ihrer privaten Auftraggeber Rechnungen fristgerecht begleichen, aber nur 48 Prozent der öffentlichen Auftraggeber.

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