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Published in: Zeitschrift für Energiewirtschaft 3/2017

30-06-2017

Berechnung des Xgen unter Verwendung von Regressionsmethoden

Author: Dr. Eva Deuchert

Published in: Zeitschrift für Energiewirtschaft | Issue 3/2017

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Zusammenfassung

Die deutsche Anreizregulierung sieht mit der „VPI-Xgen“ Inflationierung eine dynamische Anpassung der Erlösobergrenze vor. Der generelle sektorale Produktivitätsfaktor (Xgen) ist als Korrekturfaktor für den Verbraucherpreisindex (VPI) zu verstehen, denn der VPI kann die Entwicklung der effizienten Netzkosten nicht sachrichtig abbilden. Dieser Artikel zeigt, wie der Xgen auf Basis von Regressionsanalysen berechnet werden kann und diskutiert die Anwendbarkeit im deutschen Regulierungskontext. Die Ergebnisse belegen, dass der Xgen anhand geeigneter Panelmethoden berechnet werden kann, zeigt aber auch gleichzeitig die praktischen Grenzen dieses Ansatzes: die Modelle konvergieren bei kurzen Zeitreihen häufig nicht. Zudem können die Ergebnisse dieser Modelle den Xgen nur dann sachrichtig für die Zukunft prognostizieren, wenn von stabilen Rahmenbedingungen ausgegangen werden kann. Dies ist im deutschen Regulierungskontext derzeit nicht gegeben.

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Footnotes
1
Es wird von einer konstanten Versorgungsaufgabe ausgegangen. Die Kostenveränderung, welche durch eine Veränderung der Versorgungsaufgabe ausgelöst wird, wurde in der Vergangenheit durch den Erweiterungsfaktor und wird ab der dritten Regulierungsperiode durch den Kapitalkostenabgleich abgebildet.
 
2
Die Formel ergibt sich aus dem totalen Differential der effizienten Netzkosten, wobei sich sowohl die Faktorpreise als auch der Produktivitätsfaktor über die Zeit verändern. Der Faktorpreisindex ist hierbei ein gewogenes Mittel der Preisentwicklung für die jeweiligen Produktionsfaktoren, wobei das Gewichtungsschema den Kostenelastizitäten mit Bezug auf den jeweiligen Faktorpreis entspricht: \(\Updelta \mathit{IP}^{\mathit{i}}=\mathit{\varepsilon }_{\mathit{w}}\Updelta \boldsymbol{w}\). Zudem wird von einem Modell mit konstanten Skalenerträgen ausgegangen, d. h. die Kostenelastizitäten im Bezug auf die Produktivität ist \(\mathit{\varepsilon }_{\mathit{A}}=-1\).
 
3
Allerdings existieren in den statistischen Ämtern lediglich aussagekräftige Informationen für die Energiewirtschaft als Ganzes (2-Steller), aber keine Daten nur für den Netzbetrieb (4-Steller). Daher haben die Gutachter der Bundesnetzagentur ursprünglich vorgeschlagen, „synthetische“ Netzbetreiberindizes auf Basis anderer, vermeintlich vergleichbarer, Branchen abzuleiten. Dieses Vorgehen wurde von der Branche als weitgehend willkürlich und unwissenschaftlich kritisiert (BDEW, 2017). Die Bundesnetzagentur versucht diesen offensichtlichen Mangel durch eine zusätzliche Datenabfrage der Tätigkeitsabschlüsse von Netzbetreibern zu heilen.
 
4
Der Xgen wurde daher ursprünglich von der Bundesnetzagentur auf Basis der Törnquist-Methode berechnet (BNetzA 2006a). Nachdem die Branche die vorgelegten Berechnungen erheblich angezweifelt hat (PWC 2006), hat der Verordnungsgeber den Xgen in der Verordnung festgelegt um Rechtssicherheit zu schaffen (BNetzA 2006b).
 
5
Aus den zusätzlich abgefragten Daten der Tätigkeitsabschlüsse könnte die Bundesnetzagentur auch versuchen, individuelle Netzbetreiberkosten abzuleiten und somit die Verschiebung der effizienten Kosten zu bestimmen. Allerdings liegen auch hier die individuellen Faktorpreise für die jeweiligen Produktionsfaktoren nicht vor. Entscheidet sich die Bundesnetzagentur also dafür, diese erneut abgefragten Daten in analoger Weise wie die Daten der Effizienzvergleichs zu verwenden, stößt sie auf die gleichen konzeptionellen Probleme wie bei der Verwendung der geprüften Kostendaten.
 
6
Dies liegt daran, dass die bei der Berechnung der Kreuzeffizienzwerte der individuelle Fehlerterm nicht fehlerfrei von der jeweiligen Kreuzeffizienz getrennt werden kann.
 
7
Im Folgenden werden Schätzwerte jeweils mit einem Dach dargestellt \(\hat{\cdot }\).
 
8
Die Gutachter der Bundesnetzagentur gehen zusätzlich von einem Interaktionsterm zwischen dem Zeittrend und den Outputvariablen aus. Bei einer Kostenfunktion mit konstanten Skalenerträgen sind die Interaktionsterme jedoch nicht Bestandteil des Frontier-Shift, sondern beschreiben die Veränderung der Zusammensetzung eines aus verschiedenen Bestandteilen aggregierten Gesamtoutputs.
 
9
Tab. 2 im Anhang zeigt an einem Beispiel, dass der Xgen bestimmt nach der Methode mit realen Kosten (Abschn. 4.3) identisch ist zu dem Xgen, der nach der Methode mit nominalen Kosten bestimmt wird (Abschn. 4.2).
 
10
Alternativ könnten auch fixed oder random panel-SFA Modelle (Greene 2005) angewendet werden. Diese eigenen sich jedoch üblicherweise nur dann, wenn lange Zeitreihen zur Verfügung stehen, da für jeden einzelnen Netzbetreiber individuelle Koeffizienten geschätzt werden müssen. Bei kurzen Zeitreihen eignen sich diese Methoden nicht.
 
11
Dieser Umstand limitiert auch die Anwendung der erneuten Datenabfrage der Bundesnetzagentur: Es wird lediglich die durchgeleitete Gasmenge in kWh abgefragt, jedoch keine weiteren Indikatoren, welche eine Veränderung der Versorgungsaufgabe abbilden.
 
Literature
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Metadata
Title
Berechnung des Xgen unter Verwendung von Regressionsmethoden
Author
Dr. Eva Deuchert
Publication date
30-06-2017
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
Published in
Zeitschrift für Energiewirtschaft / Issue 3/2017
Print ISSN: 0343-5377
Electronic ISSN: 1866-2765
DOI
https://doi.org/10.1007/s12398-017-0206-y

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