Jeder kennt es, die Unsicherheiten und Probleme, die sich ergeben, wenn einmal der Strom ausfällt. Dieses Risiko ist nicht immer vermeidbar, da es häufig von außen auf laufende Prozesse einwirkt. Der mit der Störung einhergehende Stillstand der privaten oder gewerblichen Prozesse ist die Betriebsunterbrechung schlechthin.
Die nachhaltige Analyse der Betriebsunterbrechungsrisiken, die Entwicklung geeigneter betrieblicher organisatorischer Lösungen zur Begegnung der Wirkungen einer Störung und die Einbindung der getroffenen Maßnahmen in das betriebliche Risikomanagement, ist eine praktische Herausforderung der Geschäftsführungen von Unternehmen jeglicher Art.
Die nachfolgenden Ausführungen stellen die Rahmenbedingungen für die versicherungstechnische Abbildung der Betriebsunterbrechungsrisiken in geeigneten Lösungskonzepten dar. Im Mittelpunkt stehen dabei die begrifflichen Erläuterungen einzelner Deckungselemente, die im Abs. 4 in den exemplarischen Deckungskonzeptionen ihren praktischen Bezug finden.
Die Ertragsausfallversicherung kennt verschiedene Arten, deren Nutzung von den speziellen Risiko- und Gefahrenverhältnissen der Unternehmen bezüglich der Kriterien
Die Unterbrechung oder Störung betrieblicher Leistungsprozesse, die Verzögerung der erwarteten Betriebsbereitschaft von Investitionen, die nicht zeitgerechte Lieferung und die Verhinderung der technische Einsatzmöglichkeit betriebsfertiger Sachen mit dem Ergebnis, dass geplante Erträge nicht erwirtschaften werden können, stellt den Schadenfall in der Betriebsunterbrechungsversicherung dar.
Die Einschätzung der Unternehmensleiter in der internationalen Befragung der Allianz132, die Betriebsunterbrechung ist eine der wichtigen zu beherrschenden Risiken ihrer Firmen, führt in der Konsequenz dieser Aussage zur Notwendigkeit, die Ursachenfindung für Störungen und Unterbrechungen in den Betriebsprozessen, der genutzten Maschinerie, den Standorten und den Ressourcen etc. als eine präventive Aufgabe des betrieblichen Risikomanagements zu nutzen. Die dabei vorzunehmende ganzheitliche Analyse der vernetzten Geschäftsabläufe ist kein einmaliger Prozess, sondern eine der Dynamik der Leistungserbringung geschuldete permanente Vorgehensweise. Die Analyseresultate als Maßnahmen zur Vermeidung, Minderung und Begegnung der Betriebsunterbrechungsrisiken in geeignete organisatorische Regelungen, wie der Notfall- und Krisenordnung, einzubringen, ist die notwendige Folge der Auseinandersetzung mit den Wirkungen einer Betriebsunterbrechung. Organisation muss aber „gelebt‟ werden, damit die formulierten Präventivmaßnahmen auch durch das Verhalten der Mitarbeiter im Fall einer Schadensituation getragen werden. Risikomanagement ist kein „Papiertiger‟ sondern ein Führungsinstrument zur Gewährleistung der Gewinnerwirtschaftung. Die Möglichkeiten zur teilweisen oder vollständigen Abdeckung der Betriebsunterbrechungsrisiken auf branchentypische Versicherungslösungen und damit die Übertragung auf eine Versicherungsgesellschaft sollte sich auf die die Existenz des Unternehmens beeinflussenden Risiken beschränken und der letzte Schritt in der Risikobegegnung sein.