Die Bilanz der Landesbank Hessen-Thüringen leidet trotz eines Wachstums beim Provisionsergebnis im ersten Halbjahr unter den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Das Institut hat daher die Risikovorsorge erhöht, kann aber ein Minus am Jahresende derzeit nicht ausschließen.
Die Auswirktungen der Corona-Krise belastet die Bilanz der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).
Helaba
"Die Verwerfungen an den Kapitalmärkten im Zuge der Corona-Pandemie haben auf unsere Bilanz durchgeschlagen. Die in der Rechnungslegung gebotene Marktbewertung hat das Ergebnis stark belastet und führt zu einem Bewertungsverlust von rund 300 Millionen Euro. Diese negativen Bewertungseffekte auf die Bestände unserer zum großen Teil auch öffentlichen Schuldner sind aber nur temporärer Natur. Sie werden sich über die Laufzeit wieder weitgehend ausgleichen, sodass wir hier unter dem Strich keine nennenswerten Verluste zu erwarten haben", erläutert Helaba-Vorstandschef Thomas Groß.
Die operativen Erträge hätten sich allerdings "sehr erfreulich" entwickelt. Von Januar bis Juni verzeichnete das Geldhaus ein Plus von sechs Prozent, das unter anderem aus den Immobilienbeständen stamme. "Der Zinsüberschuss ist um gut sieben Prozent gestiegen, das Provisionsergebnis zeigt sogar ein überaus erfreuliches Plus von mehr als 13 Prozent", so Groß.
Gesamtjahr ist von Bewertungseffekten belastet
"Aufgrund der zu erwartenden Auswirkungen der Pandemie auf die Realwirtschaft haben wir die Risikovorsorge vorausschauend erhöht." Doch aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten wolle das Institut auch weiterhin von einer konkreten Ergebnisprognose für das Gesamtjahr absehen. Doch auch bei einer positiven zweiten Jahreshälfte rechnet die Bank mit Belastungen durch die Bewertungseffekte. "Wir können deshalb aus heutiger Sicht auch einen Verlust nicht ausschließen", so Groß