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17-07-2012 | Bodenschutz | Schwerpunkt | Article

6. Etappe: Wölfe in den Alpen

Author: Günter Knackfuß

2:30 min reading time

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Die Rückkehr der Wölfe in die französischen Alpen ist das Thema der vorletzten Etappe der "Superalp 2012" zur Alpenökologie vom Rifugio Omio über Chambèry, die reginonalen Naturparks "Massif des Bauges und La Chartreuse" nach Grenoble.

Das LIFE-Projekt von 2000 „Erhaltung der Großraubtiere in Europa“ umfasst die gesamte Vielfalt dieser Spezies. Das Thema Wölfe löst dabei verschiedene Emotionen aus. Die Beziehungen zwischen Mensch und Wolf sind mit unserer Geschichte verwoben und von Mythen verschleiert. In vielen Ländern bis zur Ausrottung gejagt, erwecken sie auch eine gewisse Sehnsucht nach der verloren gegangenen Wildnis. Erfreulicherweise erleben Wölfe wieder ein Comeback. Die Gründe für ihre vehemente Bejagung allerdings bestehen trotz der Veränderungen unserer Landschaftsräume, geänderter Gesetze und Ansätze auch weiterhin. Die Erhaltung von Großraubtieren und ihre Koexistenz mit den Menschen sind eine Herausforderung für Europa, denn nur wenige Areale in Europa sind als Reviere für Großraubtiere geeignet. Ihr Vorkommen in multipel genutzten Landschaftsräumen bringt daher eine Reihe von Interessenskonflikten mit dem Menschen mit sich.

In jüngerer Zeit wurde dem Wolfsmanagement in Europa verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet. Gleichzeitig hat diese Ausbreitung auch zu einer zunehmenden Polarisierung zwischen den Stadt- und Landmenschen und Naturschützern geführt. Die Realität zeigt, dass die Wölfe sich vermehren und in Bewegung sind. Auch in Deutschland breitet sich der Wolf weiter aus. Einzelne Wölfe haben die Schweiz erreicht und in Frankreich sind Wölfe in zwei neuen Départements gesichtet worden. Darunter in der Region Rhones-Alpes, in der ca.120 bis 150 Exemplare leben. Mit einem von der EU geförderten speziellen Wolfsmanagement sollen Lebensraum und Art erhalten und geschützt werden. Dazu sagt der französische Wolfschützer Philippe Boquezzt: „Eine der größten Herausforderungen für die Erhaltung der Biodiversität heutzutage ist die Frage, wie man den Schutz von Arten unterstützen kann, die weltweit zwar hohes Ansehen, auf lokaler Ebene aber nur wenig oder sogar negatives Ansehen genießen“.

Als Etappenziel wird die Grenoble erreicht, mit 155.600 Einwohnern die größte am Hochgebirge liegende Stadt der Alpen, noch vor Innsbruck.

Mechthild Roth und Joachim Ulbricht befassen sich im Detail mit Zoologisch-ökologischen Grundlagen und allgemeinen Wirkungen von Zerschneidung und Störung. Die durch den Menschen hervorgerufenen Störungen haben bereits grundsätzliche Veränderungen beim Verhalten von Wölfen bewirkt. So belegt eine Studie, dass Wölfe durch die jahrhundertelange Verfolgung wie auch zahlreiche andere Säuger und Vögel ein spezielles "Feindbild Mensch" aufgebaut haben, das vermutlich bereits zu einer genetisch fixierten Scheu vor dem Menschen geführt hat.

1. Etappe: Süßwasserfeuchtgebiet Zelenci und Wurzenpass
2. Etappe: Schutz des Bergwaldes, Renaturierungsmaßnahmen und eine erfolgreiche Grünbrücke
3. Etappe: Das LIFE Projekt „Lebensader Obere Drau“
4. Etappe: Braunbären in den Alpen und umweltverträglicher Tourismus
5. Etappe: Berglandwirtschaft und Feuchtgebiete in den Rätischen Alpen
7. Etappe: Nachhaltige ländliche Entwicklung

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