Zusammenfassung
Mit der sukzessiven Verbreitung der Scheibenbremse im Automobilbau wurde auch der klassische Bremsscheibenwerkstoff Grauguss kontinuierlich weiterentwickelt. Zur Kostenreduzierung und Qualitätssicherung wurden großserientaugliche Herstellverfahren eingeführt. Jedoch konnten die Nachteile des Grauguss wie hohes Gewicht und Korrosionsanfälligkeit nicht grundlegend eliminiert werden.
Versuche, leichtere und korrosionsbeständigere Bremsscheibenwerkstoffe wie Aluminium-Werkstoff-verbindungen oder die aus dem Rennsport bekannten „Carbon-Bremsscheiben“ in Straßenfahrzeugen einzusetzen, sind bisher gescheitert.
Bei den aus dem Rennsport bekannten Carbon-Bremsen werden sowohl Bremsscheiben als auch Bremsbeläge aus kohlefaserverstärktem Kohlenstoff, kurz CFC oder C/C, verwendet.
Den Vorteilen dieser Technologie, wie vor allem sehr geringes Gewicht, hohe Reibwertstabilität bei extremer Beanspruchung sowie ein hochdynamischer Reibwertaufbau stehen Nachteile wie geringe Kaltreibwerte, schlechtes Nassansprechen, hoher Verschleiß und sehr hohe Herstellkosten gegenüber.
Deshalb ist der Einsatz der Carbon-Bremsscheiben bisher auf Anwendungen im Motorsport und in der Luft- und Raumfahrttechnik beschränkt geblieben.
Mit der ursprünglich für die Raumfahrt entwickelten faserverstärkten Keramik steht heute ein neuer Bremsscheibenwerkstoff zur Verfügung, der die Vorteile einer Carbon-Bremse mit hoher Alltagstauglichkeit verbindet.